Die Jahre 1983 - 1985: erste Schritte in die Gemeinsamkeit

Die Etablierung des Bayerischen Karate Bundes im BLSV: 1. März 1983

Um in den Bayerischen Landessportverband aufgenommen werden zu können, wurde am 1. Mai 1982 der "Bayerische Karate Bund" (BKB) gegründet. Für den BKV verhandelte Karlheinz Braun, prominente Vertreter der BKU waren damals Peter Langer, Hilmar Fuchs, Sepp Schäfer und Peter Förster. Gründungspräsident des BKB wurde Karlheinz Braun aus Nürnberg, damals noch Student.

Der BKB wurde am 1. März 1983 als ordentliches Mitglied in den BLSV aufgenommen. Am 1. Juli zählte man 84 Vereine mit etwa 7000 Karateka. Damit war der Zugang frei zu den Angeboten des BLSV wie Fachübungsleiterausbildung, Förderung, offizieller Charakter der Meisterschaften usw.

Erster ordentlicher Verbandstag des BKB 1983: Wir sind "offiziell"

Die Mitgliederversammlung vom 30. April 1983 in Ingolstadt war der erste offizielle Verbandstag des BKB. Es wurde die Neufassung der Satzung des "Bayerischen Karate Bundes" beschlossen. Damit wurde man Mitglied im Bayerischen Landessportverband und als eigenständiger Fachverband offiziell anerkannt.

Der Sitz wurde von Schweinfurt nach München verlegt. Als Präsidenten bestätigt wurde Karlheinz Braun. Vizepräsident war seit 1982 Hilmar Fuchs, in der Urkunde heißt es weiter: Fuchs ist nicht mehr Vorstandsmitglied, Klaus Schilz ist zum Vizepräsidenten gewählt.

Das rechtliche Fundament für das "Haus BKB" war damit gelegt, der weitere Aufbau und Ausbau bis hin zum heutigen Dachverband war das Verdienst der zahllosen Funktionäre, die in den folgenden Jahren ihre Energie und Zeit und oft auch Herzblut einbrachten.

Karate - Europameisterschaft bringt Rudi-Sedlmayr-Halle zum Kochen

Der "Start" des BKB wurde vergoldet von einem sportlichen Großereignis, der Europameisterschaft der European Amateur Karate Federation (EAKF) in der Münchner Rudi-Sedlmayr-Halle. In der überfüllten Halle feierten die Starter des DKV Triumphe und schrieben Sportgeschichte. Der Fürstenfeldbrucker Herbert Perchtold erkämpfte sich mit "Unsu" unter frenetischem Beifall im Kata-Synchronteam des DKV mit Marijan Glad und Toribio Osterkamp Gold. Nach seiner aktiven Karriere trainierte Perchtold viele Jahre den Landeskader Kata.

Toni Dietl, lange Jahre Bundestrainer, wurde Europameister im Kumite, damals wurde noch ohne Gewichtsklasseneinteilung mit blanken Fäusten um einen Ippon gekämpft.

1. Offizielle Bayerische Meisterschaften des BKB 1983

Die ersten Titelkämpfe "unter einem Dach" richtete der TV Jahn 1863 Nürnberg aus, Anlass war das zwanzigjährige Bestehen (!!!) seiner Karateabteilung. Vereinsvorsitzender war damals Karlheinz Braun, zugleich Präsident des BKB. Weit über 200 Karateka kämpften 13 Stunden lang um die acht Titel.

Am 12.3. 1983 fand in Schwaig bei Nürnberg die erste Mannschaftsmeisterschaft statt, ausgerichtet vom SV Nürnberg Süd.

Erster Frauentag im BKB 1983

Der "Bayernsport" vom 09.08.1983 druckte einen Artikel von BKB-Präsident Karlheinz Braun über den ersten Frauentag des Bayerischen Karate Bundes. Zweck des Treffens war zum einen, einen Verbandsfrauenwart zu wählen, zum anderen, ein erstes gemeinsames Training für Frauen - Kaderinteressierte Sportlerinnen - durchzuführen, das von Alfred Heubeck ( damals 3. Dan) geleitet wurde.

Zum Verbandsfrauenwart gewählt wurde Gerd-Peter Stelzer aus Kirchheim, der diese Tätigkeit bereits kommissarisch ausgeübt hatte. Sein Ziel war einen leistungsfähigen Damenkader aufzubauen, der auch auf deutscher Ebene bestehen könne. Besondere Beachtung sollte der Pflege der Stilrichtungen geschenkt werden, wobei insbesondere die anwesende Gudrun Hisatake gebeten wurde, ihre gute Karatearbeit im Kyokushinkai-Stil fortzusetzen.

Zweiter Verbandstag des BKB 1985: "familiäre Übersichtlichkeit"

Am 29. September 1985 trafen sich Vertreter aus 43 von 221 wahlberechtigten Vereinen zum zweiten ordentlichen Verbandstag in Ingolstadt. Gastrednerin war Ruth Brosche, Vizepräsidentin des BLSV, die sich sichtlich überrascht zeigte vom "jugendlichen Elan" der Karate - Chefs (Braun-Zitat: "Antifunktionäre").

Präsident Karlheinz Braun konnte auf die stolze Bilanz von knapp 13.800 Mitgliedern in über 200 Vereinen verweisen. In seinem Bericht gab er Erläuterungen über die Aufnahme der World Union of Karate Organisations (WUKO) in das IOC und über den Zusammenschluss der fünf existierenden Karate - Bundesverbände zu einem Einheitsverband. Schon damals war der BKB offenbar richtungsweisend, denn Braun klagte, dass durch "die noch nicht vollzogene Fusion auf Bundesebene der Sportbetrieb nicht optimal ausgenutzt werden kann," und forderte, dass die "DKV-Oberen dem Bayerischen Pilotprojekt" folgen sollten. Positiv registriert wurde, dass der BKB in die Großgeräte - Förderung aufgenommen worden war. Es wurde eine Bestätigung des BLSV verlesen, nach der der BKB "von nun an ohne zeitliche Begrenzung anerkannt ist."

Auf Antrag des Präsidenten wurde beschlossen, die Haushaltsberatungen künftig nur noch im Technischen Ausschuss vorzunehmen und den Haushalt auch von diesem Gremium verabschieden zu lassen. Die Kasse von Christoph Franke, die im November 1984 an Herrn Peter Förster übergeben wurde, wurde mit zwei Gegenstimmen entlastet.

Bei den Neuwahlen gab es keine Überraschungen: Zum Präsidenten wieder gewählt wurde Karlhein Braun (3 Gegenstimmen), einstimmig gewählt wurde als Vizepräsident Klaus Schilz, zum Schatzmeister Peter Förster, als Landessportwart Roland Lowinger, als Kampfrichterreferent Josef Schäfer, als Referent für Öffentlichkeitsarbeit Thomas Schreyer und als Revisoren Hilmar Fuchs und Helmut Cornielje. Als Lehrbeauftragter und Prüferreferent fungierte Alfred Heubeck, als Jugendwart Karl Pfänder.

Richtungsweisend war die einstimmige Verabschiedung einer "Bezirksordnung", die Bezirksvorsitzenden damals waren Andreas Schölz (Oberbayern), J.D. Eisheuer (Niederbayern), Michael Welnhofer (Oberpfalz), Peter Zäch (Oberfranken), Andreas Möhring (Mttelfranken), Hilmar Fuchs (Unterfranken) und Joachim Ziener (Schwaben). Es wurde beschlossen, die Ausbildung von Kampfrichter-Anwärtern ab Januar 1986 auf Bezirksebene zu verlegen, um "näher an die Leute" zu kommen.

Der Landeskader sollte mehr Wettkämpfe bestreiten können auch außerhalb Bayerns sowie in den osteuropäischen (WUKO-) Ländern. Dem Jugend- und Juniorenbereich wurde ein größerer Stellenwert eingeräumt. Mit der (Landes-)Sektion Karate im Deutschen Judo Bund traf der BKB auch für das kommende Jahr 1986 Übereinkünfte zur Beteiligung am gemeinsamen Sportbetrieb.

Die Schriftführerin Brigitte Spieleder von der Geschäftsstelle notierte, dass die Veranstaltung nach einer Stunde und 45 Minuten zu Ende war - heute unvorstellbar.