Die Jahre 1991 - 1993: Die vollständige Integration in den BLSV

Durch großes Engagement und sportpolitische Unbelastetheit gelang es dem jungen Spitzenfunktionär Schindler endgültig die Gräben der Vergangenheit zuzuschütten und einen einigen BKB zu formen. Daneben kam es auch zur vollständigen Integration des BKB in den BLSV mit verstärkter Gremienarbeit in den BLSV-Ausschüssen.

In den Jahren 1992 / 1993 war Schindler zudem übergangsweise Präsident des Deutschen Karate Verbandes.

Bei den Karate - Weltmeisterschaften 1992 in Granada (Spanien) überzeugten zwei BKB - Frauen. Nurhan Firat vom TSV Ingolstadt Nord startete für die Türkei. Trainiert und gecoacht von Geza Abraham erkämpfte sie sich Silber im Schwergewicht + 60kg. Beim WKF-Worldcup 1993 in Algier holte sie Gold (Kumite + 60kg) ebenso wie bei der EM 1993 in Prag.

Silvia Wiegärtner (Forchheim) landete 1992 ihren ersten WM - Erfolg mit der Bronzemedaille im Kumite Einzel + 60 kg.

Der Oberpfälzer Siegfried Hartl (Dalking) erreichte bei seinem ersten WM-Start im Kata Einzel Rang Sieben.

Der Bayernkader schloss den letzten Deutschlandpokal in Völklingen 1992 mit einem 1. Platz des Kumiteteams und Platz zwei in Kata ab.

Die fränkischen Topkarateka Michael Mack, Claus Arnold und David Terbeck wurden von Bundestrainer Eftimios Karamitsos zum Kata - Synchronteam des DKV aufgebaut und waren jahrelang international erfolgreich im Einsatz. Der Kemptener Ingo Ehret wurde ebenfalls über Jahre hinweg vom DKV nominiert.

Sechster ordentlicher Verbandstag des BKB 1993: Feier des Zehnjährigen

Am 14. November 1993 trafen sich Vertreter aus 68 von 347 wahlberechtigten Vereinen mit insgesamt 27.520 Karateka zum sechsten ordentlichen Verbandstag in Regensburg. Gastredner war Sigurd Seeger vom BLSV - Präsidium. Der Judopräsident erinnerte an die Zeiten, als viele Karateka noch unter dem Dach des Judoverbands aktiv waren und war auch Stolz auf die Erfolge seiner "Ziehkinder".

In seinem ersten Rechenschaftsbericht hob Albert Schindler jun. die Einbindung in den BLSV hervor. BLSV-Ausfallbürgschaften für Vereine hätten das Risiko bei Großveranstaltungen minimiert, 1993 gelang es eine Landestrainerstelle für den Spitzensport finanziert zu bekommen. Wichtig war auch die Mitarbeit im Medienausschuss des BLSV. Seit 1992 konnten Kader und Kampfrichter für Lehrgänge die Sportschule Grünwald nutzen.

Bei den Neuwahlen wurden ohne Gegenstimme und ohne Enthaltung Präsident Albert Schindler jun. und Schatzmeister Peter Förster bestätigt. Neu ins Führungsgremium kamen die Vizepräsidenten Fritz Oblinger und Evi Silhavy. Im Amt blieben Landeskampfrichterreferent Klaus Sterba, Breitensportreferent Helmut Cornelje und Medienreferent Franz Probst. Der bisherige Vizepräsident Roland Lowinger fand in geheimer Abstimmung ohne Gegenkandidaten keine Mehrheit mehr. Als Nachfolger wurde Evi Silhavy als erste Frau ins Präsidium des BKB gewählt. Auch Sportwart Walter Sosniok fand in geheimer Abstimmung ohne Gegenkandidaten keine Mehrheit mehr, die Stelle des Sportwarts konnte nicht besetzt werden, da der vorgeschlagene Gerhard Weitmann nicht bereit war. Josef Schäfer schied als Vizepräsident aus und arbeitete im TA als "Referent für den traditionellen Lehrbereich" weiter.

Das Schiedsgericht wurde besetzt mit Wolfgang Großmann, Barbara Meinung, John Schwarz, Erich Bilska und Hans-Walter Blum. Als Revisoren gewählt wurden Hans Werner Wulff und neu Maili Kiening.

Bezirksvorsitzende waren Ende 1993 Peter Landgraf (Oberbayern), Helmut Müller (Niederbayern), neu Wolfgang Weigert (Oberpfalz), Walter Sosniok (Oberfranken), Helmut Scherer (Mittelfranken), Hilmar Fuchs (Unterfranken) und Roland Lowinger (Schwaben).

Stilrichtungsreferenten fungierten Hilmar Fuchs (Shotokan), J.D. Eisheuer (Kyokushinkai), Karl-Heinz Stief (Wado-Ryu) und Heinrich Büttner (Goju Ryu).

Der Haushalt des Verbands überschritt 1993 erstmals die Grenze von 500.000 DM, der Verbandstag dauerte fast fünf Stunden.