Die Jahre 1995 - 1997: Die Professionalisierung des BKB

Die Amtsperiode 1995- 1997 ist gekennzeichnet durch zunehmende "Professionalisierung" des BKB. Wieder einmal zeigte der BKB seine auch technologische Vorreiterrolle, als erster Karate-Verband in der Bundesrepublik Deutschland war der BKB auf Initiative von Ingo Averdunk mit einer Homepage im Internet vertreten. Am 3. August 1996 ging der BKB online. Wesentlich an der Gestaltung und Wartung beteiligt war auch Andreas Möhring. Die homepage sollte Jahre später für die WM 2000 noch eine zentrale Rolle in der weltweiten Information spielen. Die Präsenz in der virtuellen Welt des Internet war die erste weitreichende positive Auswirkung der WM- Arbeit und wurde zum Vorbild für DKV und BLSV!

Bei der WM 1996 in Sun City (Südafrika) wurde Siegfried Hartl Siebter im Kata Einzel.

Bayerischer Karate Bund 1995 - 1997

Integration neuer Stilrichtungen in den BKB richtungsweisend im DKV

1995 begann die Führung des BKB erstmals in der bundesdeutschen Karate-Szene neue Stilrichtungen zu integrieren (Shorin Ryu Seibukan, Shorin Ryu Siu Sin Kan und JKF Goju Kai). Bald wurden Prüfungen abgehalten (incl. DAN-Prüfungen), Lizenzen für Prüfer und Kampfrichter erworben, Lehrgänge absolviert, Fachübungsleiter ausgebildet und Wettkampfsiege errungen. Man sammelte beste Erfahrungen und die Stilrichtungen integrierten sich voll in den BKB.

In Folge wurden die Stilrichtungen Kun Tai Ko, Kempo, Tang Soo Do und Goju Kan neu in den BKB aufgenommen. Die positiven Erfahrungen setzen sich auch hier für die Stilrichtungen Kempo, Tang Soo Do und Goju Kan fort, alle auftauchenden Probleme konnten zufriedenstellend gelöst werden.

Probleme gab es allerdings mit der Stilrichtung Kun Tai Ko, wo sich die Integration nicht positiv entwickelte. Trotz eindeutiger Beschlüsse und Absprachen wurde versucht, dem BKB einseitig auszunutzen, so dass rechtliche Schritte gegen den Vertreter dieser Stilrichtung eingeleitet werden mussten.

Die Integration neuer Stilrichtungen wirkte sich auch positiv auf die Mitgliederstärke aus. Während der DKV einen Mitgliederrückgang von 4,4 % (Stand August 1997) zu verzeichnen hatte, wuchs die Mitgliedsstärke des BKB auf den Höchststand von 32.177 Mitglieder in 401 Vereinen an.

Veranstaltungen, Meisterschaften zunehmend professionell

Die in der letzten Amtsperiode gegründete "Wettkampfkommission" (Walter Sosniok, Hans-Walter Blum, Udo Freudling) überzeugten durch ihre Arbeit. Die Gestaltung der Meisterschaften mit Light-Show, Musikanlage, Nebel- und Lasereffekte bei Siegerehrungen wurde zum Vorbild für viele Landes-, Bundes- und internationale Verbände.

Dass man sich schon seit Jahren nicht mehr über Probleme von Starterlisten, Startkarten, Einhalten von Zeitplänen, Kampfflächeneinteilungen, Passkontrollen etc. unterhalten musste, ist ein echter Beweis von "professioneller" Arbeit in diesem Bereich.

Erstmals wurde eine "Medizinische Kommission" eingerichtet, sie wurde fachlich gestaltet und die ersten Jahre geleitet von Dr. Thomas Bäuml. Von ihr profitierten alle aktiven Wettkämpfers es wurde selbstverständlich, dass bei allen Veranstaltungen kompetente Wettkampfärzte anwesend waren. Dr. Roland Pfister übernahm vor der WM die Leitung und führt sie bis heute.

Mit Peter Förster wurde erstmals ein Repräsentant des Bayerischen Karate Sports mit der Ehrenmedaille des Bayerischen Kultusministeriums ausgezeichnet. Weiterhin stellte BLSV-Präsident Prof. Dr. Peter Kapustin seine Eindrücke des Karatesports in den Mittelpunkt seiner Ausführungen, als er Beispiele der positiven Wirkung des Sports beim BLSV-Verbandstag 1996 darlegte. Auch der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München -Hr. Christian Ude- ging im Rahmen seiner Eröffnungsrede zur ISPO 1997 auf die bevorstehende Karate-WM 2000 ein.

Deutscher Karate Verband: Neue Satzung weist den Weg für Länder

Die neue DKV-Satzung trat am 01.01.1996 in Kraft und brachte Folgearbeiten mit sich. Wie alle Landesverbände war auch der BKB aufgerufen, seine Satzung an die DKV-Satzung anzupassen, damit die bundesdeutsche Karate-Szene nach einheitlichen Regelwerken gestaltet ist.

Hervorzuheben ist das große personelle und konzeptionelle Engagement bayerischer Karatekas im Bundesverband.

Die neue DKV-Satzung trat am 01.01.1996 in Kraft und brachte Folgearbeiten mit sich. Wie alle Landesverbände war auch der BKB aufgerufen, seine Satzung an die DKV-Satzung anzupassen, damit die bundesdeutsche Karate-Szene nach einheitlichen Regelwerken gestaltet ist.

Hervorzuheben ist das große personelle und konzeptionelle Engagement bayerischer Karatekas im Bundesverband.

Daneben vertraten Roland Lowinger, Andreas Busche, Joachim Eisheuer, Horst Donhauser, Thomas Müller, Friedemann Böhme und Norbert Kraus "ihre" jeweiligen Stilrichtungen auf Bundesebene.

Bis 31.08.1996 übte Hermann Großmann noch das Amt des Bundespressereferenten aus. Reiner Hager hatte bis Ende September 1997 das Amt als Bundesjugendreferent inne.

Dies zeigt eine "professionellen" Einstellung aller ehrenamtlichen Funktionsträger. Denn zusätzlich zu den Landesfunktionen noch eine Bundesfunktion auszuüben bedeutet tatsächlich eine große Verantwortung und Belastung.

Bayerischer Landessportverband: Zusammenarbeit immer besser

Die fachverbandsspezifischen Förderungen (Landestrainer, Talentfördermittel, Ausfallbürgschaften, Sportbetriebspauschale, Großgerätebezuschussung etc.) waren mittlerweile "Alltagsgeschäft" für die einzelnen Ressortleiter. Bei der Belegung der Sportschule Oberhaching fand der BKB trotz des großen Andrangs von über 50 Fachverbänden im BLSV umfassende und ausreichende Berücksichtigung.

Karate-Weltmeisterschaft 2000 in der ersten Planungsphase

Viele der positiven Aspekte wie z.B. Integration des BKB in den BLSV, Verankerung des Karate-Sports in den verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen, finanzielle Förderung durch Sponsoren hingen mittelbar und unmittelbar mit den Vorbereitungsarbeiten zur WM 2000 zusammen. Das "Organisationskomitee WM 2000" hatte die grobe Vorarbeit bereits abgeschlossen, die Rahmenbedingungen für die WM standen fest. Seit der ersten Sitzung des OK am 02.09.95 wurden in vielen Besprechungen unzählige Arbeiten erledigt.

Der achte Verbandstag des Bayerischen Karate Bundes 1997

Regensburgs Bürgermeister Gerhard Weber und BLSV - Vizepräsidentin Lydia Siegl bescheinigtem dem Karatebund eine dynamische Führung, die auch dem BLSV neue Impulse gebe und mit der WM 2000 einen besonderen Kraftakt wage.

Einstimmig konnte Albert Schindler jun. in seine vierte Amtsperiode als Präsident des BKB gehen. Zu dritten Mal mit ihren Aufgaben betraut wurden die Vizepräsidenten Evi Silhavy (Nürnberg) und Fritz Oblinger (Hepberg). Bestätigt wurde für erstmals vier Jahre auch mit breitester Mehrheit die gesamte elfköpfige Führungsmannschaft. Oblinger wurde auch als "Leistungssportreferent" bestätigt. Zum achten mal mit den Aufgaben des Geschäftsführers und Kassiers betraut wurde Peter Förster (Mainberg). Bestätigt wurden weiterhin Landeskampfrichterreferent Klaus Sterba (Fürstenfeldbruck), Schulsportreferent Andreas Schölz (Neukeferloh), der Referent für den traditionellen Lehrbereich, Josef Schäfer (Stein b.N.), Prüferreferent Alfred Heubeck, Medienreferent Franz Probst (Nittenau) und Breitensportreferent Uwe Chszaniecki (Lichtenau b. Ansbach). Der Hammelburger Helmut Cornielje blieb als Lehrbeauftragter des BKB aktiv. Als Kassenprüfer wachten Maili Kiening (Neufahrn) und Annemarie Schallmoser (Mühldorf), Hans-Werner Wulf (Stein b.N.) trat aus Gesundheitsgründen zurück. Das Schiedsgericht setzte sich weiter zusammen aus dem Vorsitzenden Wolfgang Muth (Nürnberg), Hans Walter Blum (Weiden), Irmgard Borgs (Erding), Stanko Kumer (Neutraubling) und Stellvertreter Manfred Gell (Tiefenbach).

Mit nunmehr elf Stilrichtungen schaffte der BKB endgültig den Sprung vom Fachverband zum Dachverband für jede Spielart der japanischen Kampfkunst. Für ihr Engagement als Sportler, Trainer und Funktionäre wurden Herbert Gretschner (Marktoberdorf), Manfred Krusch (Durach-Weidach) und Dieter Eisheuer (Landshut) mit der "Silbernen Ehrennadel" des BKB ausgezeichnet.

Bezirksvorsitzende waren Ende 1997 Peter Landgraf (Oberbayern), Helmut Müller (Niederbayern), Wolfgang Weigert (Oberpfalz), Walter Sosniok (Oberfranken), neu Erich Bilska (Mittelfranken), Helmut Cornielje (Unterfranken) und Roland Lowinger (Schwaben).

Die Liste der Stilrichtungsreferenten wurde zunehmend länger. Es fungierten neu Roland Lowinger (Shotokan), J.D. Eisheuer (Kyokushinkai), Karl-Heinz Stief (Wado-Ryu), Heinrich Büttner (Goju-Kai) und Wolfgang Spielvogel (Goju-Kan), neu Hermann Leski (Goju-Ryu), Horst Donhauser (Shorin-Ryu Seibukan) und neu Thomas Müller (Shorin-Ryu Siu Sin Kan). Dazu kamen Norbert Kraus (Tang Soo Do), Andreas Busche (Kempo-Karate) und Werner Enzinger ( Kun Tai Ko kommisarisch).