Die Jahre 1997 - 1999: Die Konsolidierung des BKB

Die Jahre 1997 bis 1999 sind gekennzeichnet durch die "Konsolidierung des Verbands", der BKB entwuchs seinen "Kinderschuhen". In diesen Jahren haben wir uns innerhalb des BLSV etabliert, neue Stilrichtungen integriert, unsere Strukturen verändert und sind so ein anerkannter und auch großer Fachverband im Kampfsportbereich geworden.

Um Erfahrungen für die WM 2000 zu sammeln war der BKB Gastgeber für ein großes internationales Sportereignis, den "Kobe Osaka International World Cup 1999", den die Familie Borgs in Erding ausrichtete.

Bei der WM 1998 in Rio de Janeiro (Brasilien) war der DKV erfolgreich wie noch nie, und warb auch auf sportlicher Ebene für die WM 2000 in München. Marc Haubold wurde als erster Deutscher Weltmeister im Schwergewicht (Kumite +80 kg). Das "Unterfränkische" Katateam des DKV, Michael Mack, Claus Arnold und David Terbeck, schrammte auch in Rio knapp an Edelmetall vorbei. Die drei jungen Karateka gewannen zuvor 1997 in Nürnberg erstmals die Deutsche Meisterschaft der Synchronkata und gehörten in Folge zu den wichtigsten sportlichen "Aushängeschildern" des BKB.

Nurhan Firat holte in diesen Jahren Einzelerfolge (Gold EM 1997) und Siege im Kumite - Frauenteam der Türkei: Weltmeisterin 1998 und Europameister 1999. 1998 bei der EM in Belgrad war Nurhan Dritte in der Offenen Klasse geworden. Sie war damals für das heimische Publikum über viele Jahre eine Bereicherung der Bayerischen Meisterschaften, der DMs wie der Bundesliga und immer ein sportliches Vorbild.

Die junge Ausnahmekämpferin Nilifer Gönenler (Münchsmünster, Kumite - 53 kg) startete bei der WM 1998 ebenfalls für die Türkei, schied aber frühzeitig aus.

Im Einsatz für den DKV war auch Claudia Völk (Rimpar), die im Frauensynchronteam bei der WM 1998 Platz Sechs erkämpfte.

Der Ausnahmekämpfer und Erfolgstrainer Senol Yildirim (Shogun Memmingen) wurde 1999 Deutscher Meister im Kumite - 80 kg und in die Nationalmannschaft berufen.

Wie man sieht gelang im BKB die Integration "ausländischer" Sportler sehr gut, sie kämpften alle für den BKB und international für DKV oder ihr Ursprungsland.

Anja Schweikardt (Durach-Weidach) gewann 1998 das Kata Einzel der 2. Bavaria Open gegen starke internationale Konkurrenz. Die ehemalige Dritte bei den Jugendeuropameisterschaften war da schon viele Jahre sportliches Aushängeschild des BKB und wurde mehrfach Deutsche Meisterin u. A. im Katateam Erding.

Der Bayerische Karate Bund: Reibungslose Arbeit in der Führung

Innerhalb des BKB kam es zu keinen echten Problemen, die den Verband hätten "erschüttern" können. Anstehende Herausforderungen wurden mit Engagement und emotionaler Begeisterung angenommen und gelöst.

Es zeigte sich, dass der BKB in vielen Arbeitsbereichen innerhalb des DKV führend war:

Aufgrund der zunehmend facettenreichen Arbeit innerhalb des BKB war es unumgänglich, eine engagierte und harmonisch zusammenarbeitende Führungsmannschaft zu haben. Diese Ansprüche waren innerhalb des BKB-Präsidiums mit Eva Silhavy, Fritz Oblinger und Peter Förster zu 100 % erfüllt. Mit Präsidiumssitzungen, vielen Besprechungen am Rande von Meisterschaften und Lehrgängen sowie unzähligen Telefonaten, Telefaxnachrichten und E-Mails konnte der Verband erfolgreich gemeinsam geführt werden.

Sponsoren des BKB werden mehr

Nach dem Auslaufen der Zusammenarbeit mit der Fa. D.C. Sport Ende 1999 konnte erreicht werden, dass die Firma "Budoland / TOP TEN" als Sponsor des BKB tätig wird. Diese Firma stellte für die gesamten Meisterschaften ab 01.01.2000 alle Pokale kostenlos zur Verfügung. Zusätzlich erhielten wir eine weitere finanzielle Förderung.

Weiterhin konnte der bestehende Sponsorvertrag mit der Fa. SPORTIMEX vorzeitig bis zum 31.12.2003 (!) verlängert werden. Somit war sichergestellt, dass unsere Meisterschaften auch künftig auf den Wettkampfmatten der Fa. Sportimex ausgetragen werden konnten.

Der BKB als "Serviceeinrichtung"

Damit das "Rad nicht ständig neu erfunden" werden muss, wurden die bestehenden Checklisten zur Ausrichtung von Meisterschaften durch Dojos überarbeitet und verteilt.

Allen Mitgliedsvereinen steht somit ein "roter Faden" für die Veranstaltung von Turnieren und Meisterschaften zur Verfügung. Diese Checklisten haben ihre Gültigkeit von kleinen, lokalen Veranstaltungen bis hin zu den großen internationalen Ereignissen.

Auch die BAVARIAN OPEN (Senioren und Jugend) in Ingolstadt bzw. Nürnberg wurden nach diesen Vorgaben organisiert. Bei diesen Veranstaltungen nahmen bis zu 1.000 Teilnehmer aus rd. 25 Nationen teil. Ebenso kann die Ausrichtung des KOI-World Cups Mitte 1999 zweifellos als Erfolg bezeichnet werden, da der Chefkampfrichter der World Karate Federation -Mr. Tommy Morris / Schottland- ebenso wie viele internationale Kampfrichter, Betreuer und Kämpfer von der perfekten Organisation in Erding unter der Leitung von Walter Sosniok, der Wettkampfkommission, Fritz Oblinger und Irmgard Borgs vollkommen überzeugt waren.

Wechsel innerhalb der BKJ: Irmi Borgs folgt auf Reiner Hager

Innerhalb des BKB kam es am 06.06.99 zu einem wichtigen Amtswechsel. Der langjährig erfolgreich arbeitender Jugendreferent Reiner Hager trat aus beruflichen Gründen von seinem Amt zurück. Die "neue" Jugendreferentin Irmi Borgs trat an, die Arbeit erfolgreich und ebenso engagiert weiterzuführen. Ihr stand -und auch dies war ein Zeichen für die Konsolidierung des BKB- mit der Jugendvorstandschaft der BKJ ein hochmotiviertes und eingespieltes Team zur Seite. Die Unterstützung des BKB-Präsidiums und aller Referenten war dabei eine Selbstverständlichkeit.

Integration der Vereine der BAKU: Sportpolitisches Neuland Kickboxer in einen Karateverband aufzunehmen war 1999 eine "historische" Entscheidung:

Damit behielten die Kickboxer ihre eigene Struktur, ihre eigene Geschäftsstelle, ihre eigenen Pässe, Prüfungsordnungen, Wettkampfregeln etc. Der Unterschied war, dass sie nun im BLSV integriert waren und die gesamten Vorteile genießen konnten. Der BKB musste diesbezüglich lediglich seine Satzung um einen Satz ergänzen: "Der Bayerische Karate Bund kann auch andere Budosportarten und Kampfkünste betreuen." Ein Vertreter der BAKU sollte als beratendes Mitglied im Technischen Ausschuss (TA)

Der TA hatte sich bei seiner Sitzung am 17.04.99 mit der skizzierten Lösung mehrheitlich einverstanden erklärt. Die entsprechende Satzungsänderung sollte beim BKB-Verbandstag am 07.11.99 getroffen werden, so dass ab 01.12.99 dieser Schritt vollzogen werden konnte.

Karate - WM 2000 in der Olympiahalle München forderte alle Kräfte

Ein zentraler und zeitlich immenser Arbeitsschwerpunkt war die Vorbereitung des Jahrhundertereignisses "WM 2000". Es bleibt hervorzuheben, dass die Mitglieder des WM-Organisationskomitees hier z u s ä t z l i c h für den Verband, für alle Dojos und für die Sportler eine große Arbeitsbelastung auf sich nahmen, um die WM 2000 zu einem Erfolg werden zu lassen. Hinter jeder der folgenden Detailfrage steckten natürlich stunden-, tage- und z. T. wochenlange Arbeit, die von allen "ehrenamtlich" erledigt wurde:

Der neunte Verbandstag des BKB 1999: Weichen für WM - Jahr

München - Überschattet war die Sitzung vom überraschenden Tod des langjährigen BKB-Präsidenten Andreas Schölz am 15.09.1999, die Mitglieder des TA besuchten vor dem Verbandstag gemeinsam das Grab.

Doch musste bei aller Trauer die Arbeit weitergehen. 21 Tagesordnungspunkte, aber keine Wahlen hatten die Vertreter der Bayerischen Karatedojos beim 9. Verbandstag im Hotel Arabella Sheraton abzuarbeiten. Zukunftsweisend war der Tagesordnungspunkt "Betreuung der Sportart Kickboxen durch den BKB", der einstimmig (121 Ja-Stimmen, 16 Enthaltungen) befürwortet wurde. Damit gelang die Integration des Amateurkickboxens in den Bayerischen Landessportverband (BLSV) und für BAKU- Geschäftsführer Werner Soßna, seine 55 Vereine und 2500 Sportler ging ein neunzehnjähriger "Leidensweg" zu Ende.

In seinem Grußwort würdigte Peter Schuster, Schatzmeister des BLSV, die Entwicklung des Karate, das inzwischen mehr Dojos habe als die "frühere Mutter Judo". 614 Übungsleiter betreuen 33.000 Karateka, davon 18.000 Jugendliche, wegen des vorbildlichen Nachwuchsleistungssports und des Freizeitbreitensports stehe der BKB auch finanziell sehr gut da.

Im Punkt Ehrungen erhielten Harald Strauss die Ehrennadel in Silber, Erich Bilska Silber und Herbert Perchtold Silber mit Gold. Im Auftrag der Bayerischen Sportjugend wurde Reiner Hager ausgezeichnet. Überraschend musste dann BKB-Vizepräsident Fritz Oblinger vortreten, um von Peter Schuster die BLSV-Ehrennadel entgegenzunehmen.

Nach der Satzungsänderungen vor zwei Jahren fanden keine Neuwahlen statt, lediglich Stefan Retzer wurde als Stellvertreter fürs Schiedsgericht gewählt. Die Position des Schulsportreferenten bliebt nach dem Tod von Andreas Schölz frei, sie soll erst im Frühjahr kommissarisch besetzt werden. Der "Referent für traditionellen Lehrbereich" wurde gestrichen.

Nachdem Annemarie Schallmoser für die Rechnungsprüfer grünes Licht gegeben hatten, stellte BKB-Geschäftsführer und Schatzmeister Peter Förster den Haushalt 2000 vor, der ebenfalls einstimmige Zustimmung fand.

Bezirksvorsitzende waren Ende 1999 unverändert Peter Landgraf (Oberbayern), Helmut Müller (Niederbayern), Wolfgang Weigert (Oberpfalz), Walter Sosniok (Oberfranken), Erich Bilska (Mittelfranken), Helmut Cornielje (Unterfranken) und Roland Lowinger (Schwaben).

Als Stilrichtungsreferenten fungierten Roland Lowinger (Shotokan), J.D. Eisheuer (Kyokushinkai), Karl-Heinz Stief (Wado-Ryu), Heinrich Büttner (Goju-Kai), Wolfgang Spielvogel (Goju-Kan), Hermann Leski (Goju-Ryu), Horst Donhauser (Shorin-Ryu Seibukan), Thomas Müller (Shorin-Ryu Siu Sin Kan), Norbert Kraus (Tang Soo Do) und Andreas Busche (Kempo-Karate). Kun Tai Ko erscheint nicht mehr, die BAKU wird vertreten durch Werner Soßna.