Die Jahre 1999 - 2001: Die "außenpolitische Festigung" des BKB

Die zweite Hälfte der Amtsperiode 1997/2001 war dominiert von der Karate WM 2000. Weiter lässt sich ein Arbeitsschwerpunkt erkennen, den man als "Außenpolitische Festigung des BKB" bezeichnen kann.

Die WM 2000 sollte für Franz Probst der Abschluss seiner 10-jährigen Arbeit als Medienreferent sein. Sandra Aichner, seit Jahren seine rechte Hand, übernahm das Ehrenamt ab Januar 2001. Leider musste sie nach einigen Monaten von dieser Aufgabe wieder zurücktreten.

Bei der WM 2000 waren auch Karateka aus dem BKB am Start. Senol Yildirim (Shogun Memmingen) erkämpfte sich Silber im Kumiteteam des DKV. Bei der DM 2000 verteidigte er seinen Titel im Kumite - 80 kg.

Nurhan Firat (TSV Ingolstadt Nord) wurde im Kumite - Frauenteam der Türkei Europameisterin 2000 und Dritte bei der WM 2000.

Nilifer Gönenler (Münchsmünster, Kumite - 53 kg) startete bei der EM 2000 für die Türkei und erkämpfte sich Bronze, bei der WM 2000 schied sie frühzeitig aus.

Claudia Völk und Claus Arnold (beide DJK Rimpar) starteten in den Katateams für den DKV und scheiterten knapp an einer Medaille. 2001 gewann Claudia im Katateam Bronze bei der EM in Sofia (Bulgarien).

Karate Weltmeisterschaft 2000: Karategeschichte geschrieben

Zentraler Arbeitsschwerpunkt war die Vorbereitung und Durchführung der Karate Weltmeisterschaft 2000 in der Olympiahalle München. Zu Einzelheiten sei auf den ausführlichen Bericht verweisen, in dem die WM 2000 umfangreich dargestellt ist. Die WM 2000 war bis dahin die größte Karateveranstaltung, die weltweit durchgeführt worden war und trug somit sicher zur "außenpolitischen Festigung" des BKB wesentlich bei.

Da die gesamte WM ausschließlich in ehrenamtlicher Arbeit geplant, vorbereitet, durchgeführt und auch nachbereitet wurde, können wir darauf stolz sein. Dass die WM 2000 jedoch so ein toller Erfolg wurde, war auch den über 200 freiwilligen HelferInnen zu verdanken, die das Projekt "WM 2000" ebenso engagiert und kompetent gestaltet hatten, wie das WM Organisationskomitee dies vorbereitet hatte.

Durch die gemeinsame Arbeit war es möglich, "Karate-Geschichte" zu schreiben.

Deutscher Karate Verband: Wolfgang Weigert wird Vizepräsident

Wolfgang Weigert wurde Endes des Jahres 2000 zum Vizepräsidenten des Deutschen Karate Verbandes gewählt. Zwar geschah dies in seiner Funktion als Landesvorsitzender des Sächsischen Karate Bundes, jedoch war Wolfgang Weigert innerhalb des Bayerischen Karate Bundes schon jahrelang als Bezirksvorsitzender Oberpfalz aktiv. Durch seine Wahl in das höchste Führungsgremium des Deutschen Karate Verbandes ergaben sich für den BKB viele positive Synergieeffekte.

Schon seit Jahren arbeiten innerhalb des Deutschen Karate Verbandes die Vertreter des BKB an exponierter Stelle:

Sportstätten und Raumordnung

Der Vorsitzender des Ausschusses "Sportstätten und Raumordnung" ist mit den vielfältigsten Themen der gesamten Sportanlagen im Freistaat Bayern befasst. Fragen der Bedarfsprüfung für einzelne Sportanlagen sind genauso zu beantworten wie die Entwicklung eines Formblattes für die Kreisvorsitzenden mit denen sie zu den einzelnen Bauvorhaben Stellung nehmen müssen. Hierbei trifft dieser Ausschuss vielfältigste Vorbereitungsarbeiten, um den Turnhallen- und Sportstättenbau in Bayern finanziell zu fördern.

PR und Öffentlichkeitsarbeit

Im Zusammenhang mit der Karate Weltmeisterschaft 2000 stellte Ingo Averdunk dem WM Organisationskomitee sehr frühzeitig eine mögliche Homepage für den BKB und die WM 2000 vor. Die Präsentation von Ingo Averdunk war so überzeugend, dass der BKB als einer der ersten Landessportfachverbände überhaupt mit einer eigenen Homepage im Internet vertreten war. Zur damaligen Zeit war dieses Medium in der breiten Masse noch nicht so bekannt wie es heute der Fall ist. Dennoch waren wir gemeinsam von der Wichtigkeit und vom großen Nutzen der BKB Homepage überzeugt. Aufgrund dessen forderte Schindler in vielen BLSV Sitzungen, dass auch der BLSV "online" gehen sollte. Nach seiner Wahl in das Präsidium des BLSV wurde ihm die Aufgabe übertragen, die Medienarbeit des BLSV zu koordinieren.

Als eine der ersten Aufgaben errichtete der Ausschuss "PR und Öffentlichkeitsarbeit im Sport" eine BLSV Homepage. Mittlerweile wird der Internetauftritt des BLSV nicht nur "nebenbei" betreut, sondern der BLSV stellte einen hauptamtlicher Webmaster ein. Somit konnten die positiven Erfahrungen die innerhalb des BKB mit der Homepage gemacht worden waren unmittelbar in die BLSV-Arbeit einfließen.

Zweiter Schwerpunkt der Arbeit in diesem Ausschuss war die Umstellung des "Bayernsports". Die Zeitschrift des BLSV (zugleich auch amtliches Organ) hatte sich die letzten Jahre nur unwesentlich verändert. Nach Diskussionen innerhalb des BLSV Präsidiums und des Ausschusses entwickelte man ein Konzept für ein neues Fachorgan, das Layout wurde vom Erscheinungsbild einer Zeitung zum Zeitschriftenlayout hin verändert.

Der "Bayernsport/Neu" konnte termingerecht Mitte des Jahres 2002 erscheinen.

Mitgliederentwicklung des Bayerischen Karate Bundes positiv

All diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass der Bayerische Karate Bund sowohl innerhalb des Deutschen Karate Verbandes als auch innerhalb des Bayerischen Landessportverbandes mit Stand vom Oktober 2001 seine jeweils höchste Mitgliederstärke sowohl an Einzelmitgliedern als auch an der Anzahl der Vereine erreichen konnte.

Innerhalb des DKV meldete der BKB insgesamt knapp 20.000 Mitglieder. Dieser Mitgliederstand ist der höchste Stand seit dem Bestehen des BKB. Während viele andere Landesverbände eine Mitgliederstagnation oder zum Teil auch einen Mitgliederrückgang zu verzeichnen haben, konnte der BKB in den letzten 10 Jahren seinen Mitgliederstand kontinuierlich bis zu dieser Höchstmarke steigern.

Auch innerhalb des Bayerischen Landessportverbandes konnten wir einen Mitgliederhöchststand verzeichnen (Stand: 02.10.2001): 35.215 Mitglieder in 436 Vereinen. Dieses für den BKB positive Ergebnis ist zurückzuführen auf die gemeinsame Arbeit in den Gremien, Bezirken, Stilrichtungen und vor allem natürlich in den Vereinen bzw. Dojos. Sicher spielt auch die enorme Wirkung der Karate Weltmeisterschaft 2000 eine gewisse Rolle für diesen deutlichen Mitgliederanstieg. Somit hat sich die umfangreiche Arbeit des WM-OK für den Bayerischen Karate Bund "gelohnt".

Perspektiven der Arbeit nach der WM 2000

Durch die gemeinsame Arbeit in den vergangenen zwei Jahren konnte der BKB "außenpolitisch" innerhalb vieler Gremien, gesellschaftlichen Schichten und Organisationen bekannt gemacht und integriert werden: Deutscher Karate Verband, European Karate Federation, World Karate Federation, Bayerischer Landessportverband, landes- und bundespolitische Gremien, Medienrat und vielen weiteren Organisationen.

Dass es gelang, die Sportart Karate endlich von dem ihr oftmals noch anhaftenden negativen Image ein großes Stück wegzubewegen, konnten wir während der Vorbereitungs- und Nachbereitungsarbeiten im Zusammenhang mit der WM 2000 erleben. Innerhalb vieler gesellschaftlicher und politischer Gruppen in München, Bayern und Deutschland ist Karate jetzt "positiv" belegt. Durch die große Medien- und Zuschauerresonanz der WM 2000 haben erstmals viele Personen und Entscheidungsträger direkt und unmittelbar gesehen, was Karate überhaupt ist. Die von uns Insidern vielfach in allen Gesprächen erwähnten positiven Aspekte, wie z.B. Höflichkeit, Anstand, Ehre etc. ("Karate Do") wurden einem breiten Publikum mit der WM 2000 präsentiert. Von den vielen Großveranstaltungen in der Olympiahalle München war die WM 2000 die "harmonischste". Der Geschäftsführer der Olympiapark GmbH -Hr. Spronk- fasste seine positiven Erfahrungen so zusammen: "Kommen sie halt in ein paar Jahren wieder mit einer Weltmeisterschaft".

Genau dieselben Erfahrungen konnten wir bei all unseren externen Ansprechpartnern erleben.

Der zehnte Verbandstag des Bayerischen Karate Bundes 2001

Regensburg - Gewählt von den Delegierten ging der Teublitzer Albert Schindler in seine fünfte Amtsperiode an der Spitze der über 35.000 beim BLSV gemeldeten Bayerischen Karateka. Bestätigt wurde für vier Jahre auch mit breitester Mehrheit die gesamte Führungsmannschaft des Kampfsportverbands. Neuer Vizepräsident wurde Erich Bilska, der der zurückgetretenen Evi Silhavy nachfolgte.

Peter Schuster, Schatzmeister des Bayerischen Landessportverbands (BLSV) und Präsident des Bayerischen Schiverbandes überbrachte die Grüße von BLSV-Präsidenten Peter Kapustin. Der Vorsitzende des Landesleistungsausschusses lobte die großartige Leistung bei der WM 2000, vor allem weil sie ehrenamtlich durchgeführt wurde. Mit der Mitgliederzahl an Jugendlichen sei der BKB Spitze, er zeige eine gelungene Mischung aus Leistungssport, Jugendarbeit und Breitensport.

Wie sehr die bayerischen Karateka hinter ihrer Verbandsführung stehen, wurde deutlich bei der Wiederwahl der gesamten Führungsspitze. Wahlleiter Wolfgang Weigert konnte bei öffentlicher Stimmabgabe oft Einstimmigkeit melden, es gab nur wenige Enthaltungen oder Gegenstimmen. Als erster BKB-Präsident in eine fünfte Amtsperiode wurde Albert Schindler gewählt. Eine überwältigende Mehrheit von 201 Stimmen war ein weiterer Vertrauensbeweis für den erfolgreichen Sportfunktionär, der auch nach der WM-Organisation mit Volldampf für den Bayerischen (Karate)Sport weiterarbeitet.

Drei Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten

Nach dem Rücktritt von Vizepräsidentin Evi Silhavy gab es drei Bewerber für zwei Ämter: neben Fritz Oblinger und dem Mittelfränkischen Bezirksvorsitzenden Erich Bilska trat als Vertreter einer jüngeren Generation Landestrainer Dr. Frank-Dieter Hörner an.

Nach drei Amtsperioden wollte Oblinger "weiter für den Leistungssport arbeiten in einer Hand". Bilska nannte die "Dojoleiterausbildung" als Arbeitsschwerpunkt. Hörner machte sich stark für eine Zusammenführung von Breitensport und Leistungssport und die Errichtung eines "Bundesleistungsstützpunkt" in Bayern.

Zum neunten Mal mit den Aufgaben des Geschäftsführers und Kassiers betraut wurde Peter Förster. Bestätigt wurden weiterhin Landeskampfrichterreferent Klaus Sterba, Schulsportreferent Claus-Peter Lippert, der Prüferreferent Alfred Heubeck und Breitensportreferent Uwe Chszaniecki. Als Kassenprüferinnen bestätigt wurden Maili Kiening und Annemarie Schallmoser. Das Schiedsgericht setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden Wolfgang Muth, Hans Walter Blum, Stefan Retzer und Manfred Gell. Als Stellvertreter setzte sich in der Wahl Dietmar Dorn gegen Werner Beck durch. Helmut Cornielje bleibt als Lehrbeauftragter des BKB aktiv, Franz Probst als Medienreferent.

Der Haushalt 2001 zum letzten Mal in DM

Nachdem für die Kassenprüfer Maili Kiening die Haushaltsführung des Verbandes gutgeheißen hatte, stellte Schatzmeister Peter Förster den Haushalt 2001 noch in DM vor.

Grundsatzentscheidungen durch den Verbandstag

Nachdem der Technische Ausschuss am Tag zuvor noch die letzten Vorarbeiten abgeschlossen hatte, wurden den Vertretern der 401 bayerischen Karatevereine zahlreiche Anträge zur Entscheidung vorgelegt. Genehmigt wurden einige Satzungsänderungen und die modifizierte Kostenordnung mit Umstellung auf EURO.

Victor Groß aus Straubing wollte mit seinen Dojos als Bayerischer Vertreter der Stilrichtung "Shotokai" aufgenommen werden in den BKB. Mit dem neuen DKV-Konzept des "Stilrichtungsfreien Karate" konnte man ihm eine goldene Brücke bauen. "Shotokai" wird einstimmig bei 15 Enthaltungen aufgenommen, ist aber im Verbandssinn keine "echte Stilrichtung". Für diese Anerkennung schreibt der DKV 5.000 Mitglieder vor.

Ehrungen

Geehrt wurden die "Karate-Urgesteine" Alfred Heubeck und Andreas Möhring. Daneben nutzte den würdigen Rahmen des Verbandstags das BKB-Präsidium, um verdiente Sportler und Funktionäre auszuzeichnen.

Franz Erben erhielt die "Ehrennadel in Gold" als höchste Auszeichnung des BKB für sein "sportliches Lebenswerk" und seinen Vorbildcharakter als kompromißloser aber immer fairster Kämpfer.

Dr. Thomas Bäuml wurde im Namen des Deutschen Karateverbands für sein Engagement bei der WM 2000 geehrt. Dort hatte er die ärztliche Versorgung vorbildlich organisiert und geleitet.

Der nach acht Jahren aus dem Amt scheidenden BKB-Vizepräsidentin Evi Silhavy wurde die "Ehrennadel in Gold" überreicht. Die Trägerin des 3. Dan Shotokan war Mitte der 80er und in den 90ern "Aushängeschild des weiblichen Bayerische Karate Bund". Neben vielen Sporterfolgen war sie früh ehrenamtlich engagiert, sie arbeitete seit 1984 als Bezirksjugendreferentin Mittelfranken, später im BKB-Präsidium und im WM-Organisationskomitee

Brigitte Spieleder wurde geehrt als "gute Seele des Verbands" "Dort laufen alle Fäden zusammen, denn sie ist seit 1984 die gute Seele des Verbands" lobte Präsident Albert Schindler die hauptamtliche Mitarbeiterin des BKB im Münchner "Haus des Sports". Ihr wurde eine Dankurkunde von WKF-Präsident Espinos insbesondere für ihre Mithilfe bei der WM 2000 überreicht.

Walter Sosniok: für seine herausragenden Leistungen bei Durchführung und Moderation der Wettkämpfe bedankte sich WKF-Präsident Espinos mit einer Urkunde

Andreas Möhring: für seine herausragenden Leistungen bei der Präsentation der Karate WM 2000 bedankte sich WKF-Präsident Espinos mit einer Urkunde.

Franz Probst: Für seinen Öffentlichkeitsarbeit bei der WM 2000 bedankte sich WKF-Präsident Espinos mit einer Urkunde.

Bezirksvorsitzende waren Ende 2001 neu Stefan Borgs (Oberbayern), Helmut Müller (Niederbayern), Wolfgang Weigert (Oberpfalz), Walter Sosniok (Oberfranken), Erich Bilska (Mittelfranken), Helmut Cornielje (Unterfranken) und Roland Lowinger (Schwaben).

Als Stilrichtungsreferenten fungierten unverändert Roland Lowinger (Shotokan), J.D. Eisheuer (Kyokushinkai), Karl-Heinz Stief (Wado-Ryu), Heinrich Büttner (Goju-Kai), Wolfgang Spielvogel (Goju-Kan), Hermann Leski (Goju-Ryu), Horst Donhauser (Shorin-Ryu Seibukan), Thomas Müller (Shorin-Ryu Siu Sin Kan), Norbert Kraus (Tang Soo Do) und Andreas Busche (Kempo-Karate), die BAKU war vertreten durch Werner Soßna.