Das Interesse an Selbstverteidigung und Kampfsport hat ihn als elfjährigen in einen deutschen Karateverein geführt. Zu diesem Zeitpunkt lebte er bereits seit zwei Jahren in Deutschland.
Nun ist Veysel Bugur schon seit zwanzig Jahren aktiver Karateka. Er engagiert sich als Leistungssportler wie als Trainer. Sein Metier ist das Kumite. Hier feierte er bereits unzählige Erfolge - insbesondere auf internationaler Ebene. Obwohl er ununterbrochen in Deutschland lebt und trainiert, wurde er zunächst Nationalkämpfer der Türkei. 1996 stieß er dann endlich ins bundesdeutsche Kader.
Die Zeit im türkischen Nationalteam hat Veysel Bugur trotz der besonders aufwendigen Organisation seiner Einsätze sehr genossen. "Die Motivation ist eine ganz andere", führt der sympathische Sportler dazu aus, "wenn das Nationalteam ein bedeutendes Karateturnier gewinnt, ließt man darüber in der größten Tageszeitung und es wird auch in den Nachrichten im Fernsehen gebracht. Karatesportler genießen in der Türkei ein anderes Ansehen", weiß der Vorzeigeathlet zu berichten.
Sein bisher schönstes Erlebnis im Karate war der Sieg bei der Wuko-WM 1992 in Granada. "Jeder Karateathlet träumt davon, hier zu gewinnen", kommentiert Veysel Bugur. Besonders gern erinnert er sich auch an die Vereins-WM in Kairo 1994, als die türkischen Sieger von den türkischen Zuschauern heroisch gefeiert wurden. "Sie haben uns auf den Schultern tragend gefeiert", freut er sich noch heute.
Veysel Bugur hat sein Können schon vielfach als Trainer weitergegeben. Noch bevor er selbst in das deutsche Kader berufen werden konnte, wurden gleich mehrere seiner Schüler berufen. In ‘seinem’ Verein, dem SC Banzai Berlin, läuft schon seit Jahren nichts mehr ohne ihn. Und dies gilt in sportlicher wie in organisatorischer Hinsicht. Er hat die Zügel fest in der Hand.
Veysel Bugur schätzt Menschen, die trotz Streß ‘cool’ bleiben; Menschen, die alles geben. Und so bestreitet er auch nur dann Wettkämpfe, wenn er sich optimal darauf vorbereiten kann, selbst alles geben kann. Bisher konnte er sich vor wichtigen Meisterschaften immer zeitlichen Freiraum schaffen, indem das Studium kürzer trat oder er Urlaub bekam. So trainiert Veysel Bugur vor Wettkämpfen ca. sieben bis neun Mal in der Woche und am Wochenende intensiv. In der wettkampffreien Zeit liegt das Pensum dann ‘nur’ bei vier bis fünf Mal pro Woche. Hinzu kommt natürlich noch sein Engagement als Trainer, das ihn zwei Mal pro Woche in Anspruch nimmt.
Er hat die Fachübungsleiterlizenz inne, ist Prüfer und lizensierter Kampfrichter. Obwohl er jetzt berufsbedingt die Tätigkeiten neben der aktiven Wettkampflaufbahn einschränken muß, möchte er auf jeden Fall weiterhin als Trainer sein Wissen weitergeben. Seine Schüler werden sicher davon profitieren.
Gabriele Walhöfer
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