Portrait: Siegfried Hartl

Geboren: 12.05.1966 in Kötzting
Beruf/Ausbildung: Diplom-Ingenieur Informatik
Beginn mit Karate: 1985
Im Nationalkader: seit 1989 (Kata)
Dangrad: 3. Dan
Verein: Judokan Frankfurt
Trainer: Efthimios Karamitsos
   
Erfolge national:
  Deutscher Meister Kata Einzel

1991, 92, 93, 94, 95, 96, 97, 98

  Deutscher Meister Kata Team 1992
   
  international:
  1. Platz IDM Kata Einzel 1989
  1. Platz Shotokan EM Kata Team 1989
  1. Platz Shotokan WM Kata Team 1991
  2. Platz IDM Kata-Einzel 1991
  1. Platz WSKA-Cup Kata-Team 1991
  2. Platz WSKA-Cup Kata Einzel 1991
  5. Platz WM Kata-Team 1992
  5. Platz EM Kata Einzel 1993
  1. Platz IDM Kata Einzel 1993
  5. Platz World Games Kata Einzel 1993
  6. Platz World Cup Kata Einzel 1993
  4. Platz EM Kata Team 1994
  6. Platz EM Kata Einzel 1994
  8. Platz WM Kata Einzel 1994
  4. Platz EM Kata Team 1995
  5. Platz EM Kata Einzel 1995
  6. Platz EM Kata Einzel 1996
  4. Platz EM Kata Team 1996
  7. Platz WM Kata Einzel 1997
  7. Platz WM Kata Team 1997
  7. Platz EM Kata Einzel 1997
  1. Platz WSKA-Championship Kata Einzel 1997
  1. Platz WSKA-Championship Kata Team 1997
  1. Platz IDM Kata Einzel 1997
  4. Platz EM Kata Einzel 1998
  6. Platz WM Kata Einzel 1998

Siegfried Hartl:

Erst mit 18 Jahren angefangen und in die Weltspitze vorgestoßen

Für einen derart erfolgreichen Athleten begann er erst verhältnismäßig spät mit dem Karatetraining. Mit 18 Jahren legte Siegfried Hartl seine erste Gürtelprüfung ab. Fünf Jahre später gewann er erstmalig in einem internationalen Wettkampf, weitere Erstplazierungen auf Weltebene folgten. Seine Domäne ist der Katawettbewerb. Den Titel Deutscher Meister Kata Einzel gewann er 1991 das erste Mal und ist bis auf 1999, er konnte bei der Deutschen Meisterschaft verletzungsbedingt nicht teilnehmen, auf nationaler Ebene ungeschlagen!

Gefragt nach seinen schönsten Erlebnissen im Karate nennt er die Erfolge auf der Shotokan Weltmeisterschaft in Kanada 1991. "Ich belegte damals im Kata Einzel den 2. Platz hinter dem Engländer Frank Brennan, der damals schon legendär war," führt er erklärend hinzu.

"Frank Brennan war seit den 80igern ein sehr guter Wettkämpfer. Er war mehrmals Europameister in Kata und Kumite und besiegte in sehr jungen Jahren Karategrößen wie den Weltmeister Mori (aus Japan). Als ich damals das erstemal in Kanada bei einer WM startete, hatte ich schon einen gewissen Respekt vor ihm."

Als traurig bezeichnet er die vermutlich politisch motivierten Entscheidungen der international auftretenden EKU bei der Bewertung während der Wettkämpfe. Trotz guter Leistungen sei es nicht möglich, als deutscher Athlet in der Disziplin Kata auf einen Medaillienrang zu kommen.

Talent und Ehrgeiz haben Siegfried Hartl in die Weltspitze geführt. Sein sportlicher Weg war keineswegs von Anfang an vorgezeichnet, der Erfolg ihm in die Wiege gelegt. Er interessierte sich zwar schon als Kind für die Geheimnisse des Kampfsports, doch die Situation war nicht danach. Sein erster Karatetrainer war selber nur Grüngurt und nicht in einen Verein eingebunden. dort bekam er erste Grundlagen vermittelt, die jedoch schon einen tiefen Eindruck Hinterließen. Nachdem sein Trainer bereits ein Jahr später nicht mehr zur Verfügung stand, trat er in einen anderen Verein ein, legte die erste Prüfung ab und startete richtig durch.

Das ist jetzt sechzehn Jahre her. Heute ist Siegfried Hartl Bundesjugendtrainer und trainiert das Talentkader des Deutschen Karate Verbandes. Einmal im Jahr wird das Talentkader, bezugnehmend auf die Erfolge bei den Deutschen Meisterschaften, zusammengestellt. Siegfried Hartl engagiert sich für diesen Nachwuchs, leitet gemeinsame Trainingseinheiten und betreut sie auf ausgesuchten Wettkämpfen.

Er sagt heute von sich, ohne Sport nicht mehr leben zu können. Sport ist für ihn Ausgleich zum Alltag und Abschalten von der Arbeit. Bei keinem anderen Hobby kann man körperliche Fitness und geistige Frische so gut verbinden. An Karate fasziniert ihn besonders die Suche nach der idealen, wenn nicht sogar perfekten Bewegung. So ist es ihm wie zu einer Sucht geworden, den eigenen Körper beherrschen zu üben, sich während des Trainings vom Alltag und allem störenden Ballast zu lösen.

Nach einem Vorbild gefragt, nennt Siegfried Hartl seinen langjährigen Trainer, Efthimios Karamitsos. Die beiden lernten sich 1985 bei Lehrgängen kennen. Nachdem Siegfried Hartl die Schwarzgurtprüfung erfolgreich bestanden hatte, wechselte er in das Dojo von Efthimios Karamitsos. Zu dieser Zeit sei er noch ein ungeschliffener Karateka gewesen, dessen karatetechnischen Fertigkeiten erst durch Efthimios Karamitsos geprägt und geformt wurden. Er habe bis heute regelmäßig Kontakt zu ihm, da er ihm nicht nur als Trainer, sondern auch als Freund mit Rat und Tat zur Seite stehe. "Er vermag es immer wieder jemanden zu motivieren. Im Training findet er immer wieder neue Wege, so dass das Karate immer wieder neue Reize bietet," ergänzt Siegfried Hartl dazu.

Besonderen Eindruck hat auf ihn der Japaner Mikio Yahara wegen seiner katzenhaften Bewegungen gemacht. Diese bewunderte Siegfried Hartl anläßlich von mehreren Lehrgängen des Japaners, die er besuchte. Da hört es dann aber auch schon auf mit den Vorbildern. Allerdings bewundert er ausgeprägte Fähigkeiten von Sportlern, z. B. die Schnelligkeit und Athletik des Sprinters Linford Christie.

Siegfried Hartl trainiert in der wettkampffreien Zeit sechsmal pro Woche. Dies betrifft aber nicht nur Karate selbst. Vor Wettkämpfen steigert er den Umfang auf ca. 9 bis 12 mal pro Woche. Auf Wettkämpfen starten möchte er, solange er das Gefühl hat, sich technisch noch verbessern zu können und solange die Gesundheit mitspielt. Nach der Wettkampfkarriere kann er sich weitere Aufgaben als Trainer im Dojo oder auch im Verband vorstellen, zusätzlich zu den bisherigen Tätigkeiten.

Deutscher Karate Verband e.V., Heinke Eltze



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