Portrait: Nicole Jacobs |
Geboren: | 26.02.1971 | ||
Beruf/Ausbildung: | Sportsoldatin, vorher Ausbildung zur Industriekauffrau | ||
Beginn mit Karate: | 1985 | ||
Im Nationalkader: | seit 1993 (Kumite) | ||
Dangrad: | 1. Dan Wado-Ryu | ||
Verein: | Bushido Alfeld | ||
Trainer: | Harald Griebel und Antonio Leuci | ||
Erfolge | national: | ||
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international: | |||
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Nicole Jacobs:
Als Zeitsoldatin in der Sportfördergruppe der Bundeswehr
Sie gehörte zu denen, die im Nachgang der Kampfsportwelle in den Achtzigern in die Kampfsportschulen und Karatevereine strömten. Als die Kampfsportwelle nach Deutschland kam, war Nicole Jacobs elf Jahre alt. Als ihre Eltern ihr drei Jahre später endlich die Erlaubnis erteilten, mit einem Kampfsport beginnen zu dürfen, wählte sie Karate. Eher zufällig kam sie zum Wado-Ryu, da im nächstliegenden Karateverein eben Wado-Ryu unterrichtet wurde.
Die Faszination ist bis heute geblieben. Um ihrem Sport voll und ganz nachgehen zu können, hat sich Nicole Jacobs als Zeitsoldatin bei der Bundeswehr verpflichtet. Dort kann sie in der Sportfördergruppe der Bundeswehr zwei Drittel ihrer Dienstzeit mit Sport treiben verbringen; und das an ihrem Heimatort und mit dem Trainer ihrer Wahl. Sie schreibt dem Karate positive Einflüsse auf Fitness und Gesundheit zu, findet darin Ausgeglichenheit und Spaß.
Als eines ihrer schönsten Erlebnisse im Karate nennt Nicole Jacobs die Prüfung zum 1. Dan bei Teoru Kono. Diese Prüfung war ihr die wichtigste, auf die sie von Beginn an zielstrebig hingearbeitet hatte. So war sie schließlich überglücklich, als das Ziel erreicht war. Als ein weiteres, besonders schönes Erlebnis beschreibt sie den Erfolg beim World Cup 1995, als sie den 2. Platz erreichte. Nach vielen nationalen Platzierungen gelang ihr damit der internationale Durchbruch.
Vorbilder, an denen sich Nicole Jacobs orientieren könnte, hat sie nicht, bezeichnet jedoch den Bundestrainer der Frauen, Toni Dietl, als eine Persönlichkeit im Karate, mit dem sie sich gut versteht. Sie hat sicher auch seine Unterstützung bei ihrem Vorhaben, noch sehr lange Wettkampfkarate betreiben zu wollen. Solange sie gesund ist und sich fit fühlt, sieht sie da auch kein Hindernis. Als Zeitspanne nennt sie weitere zehn Jahre, wobei sie damit eine ähnlich lange Karriere anstrebt wie schon Horst Pfänder, der noch mit 36 Jahren als Aktiver auf der Wettkampffläche stand.
Nicole Jacobs trainiert in der wettkampffreien Zeit zwei- bis dreimal in der Woche Karate. Die übrige Zeit verbringt sie mit Kraft- und Ausdauertraining. Vor Wettkämpfen verschiebt sich das Training hin zu täglicher Karatepraxis. Nebenbei ist sie als Trainerin im Dojo Okinawa Wilhelmshaven tätig; gibt dort - gestützt unter anderem auf die Fachübungsleiterlizenz im Karate - Training bei den Kindern und den Erwachsenen. Sie möchte ihre Schüler ebenfalls zu erfolgreichen Wettkämpfern machen.
/Gabriele Walhöfer