Portrait:

Nadine Ziemer

Geboren: 18.09.1975
Beruf/Ausbildung: Studentin, Sport und Biologie auf Lehramt in Konstanz
Beginn mit Karate: 18.03.1992
Im Nationalkader: seit 1994 (Kumite)
Dangrad: 1. Dan Shotokan
Verein: Karate Team Friedrichshafen
Trainer: Toni Dietl
   
Erfolge national:
  2. Platz DM Jun. 1993 Kumite +60 kg
1. Platz DM Jun. 1994 Kumite Team
1. Platz DM Jun. 1995 Kumite +60 kg
3. Platz DM Jun. 1995 Kumite Allkat.
1. Platz DM Jun. 1996 Kumite +60 kg
3. Platz DM Sen. 1994 Kumite Team
1. Platz DM Sen. 1995 Kumite Team
1. Platz DM Sen. 1996 Kumite Team
1. Platz DM Sen. 1997 Kumite +60 kg
1. Platz DM Sen. 1997 Kumite Team
  international:
  2. Platz Frauen World Cup St. Maxime 1995 Allkat.
5. Platz Cup of Cote D’Azur Nizza 1996 Team
3. Platz EM Santa Cruz 1997 Allkat.
3. Platz Ladys Int. Cup Tokio 1997 Team
 

Nadine Ziemer:

"Als Kaderathletin hat man soviel empfangen, daß man verpflichtet ist, davon abzugeben"

Bereits von Anfang an trainierte Nadine Ziemer unter Bundestrainer Toni Dietl. Unter seiner Führung ist eine vielversprechende Wettkämpferin herangewachsen, die in diesem Jahr das erste Mal international für den DKV im Einsatz war.

Toni Dietl ist ihr ein großes Vorbild. „So viel Wille und Disziplin habe ich bis jetzt noch bei keinem Karateka gesehen. Seine Erfolgsserie spricht für sich," führt die sympathische 22jährige aus. Sie bewundert Menschen, die es mit Eigenarbeit zu etwas gebracht haben. Ihre schönsten Erlebnisse im Karate sind dann auch die Siege, bei denen sie richtig hat kämpfen müssen, bei denen es sehr knapp war. „Sicherlich sind souveräne Siege imponie-rend, aber meist kämpft man dann unter Niveau. Wenn man natürlich bei international ho-hen Turnieren souverän gewinnt, sieht das noch mal anders aus. Aber auf diesem Level bin ich noch nicht," fügt sie erklärend hinzu.

Nadine Ziemer hat immer einen Sport gesucht, der die motorischen Grundeigenschaften: Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination gleichermaßen fördert. So kam sie zum Karate. Den Aspekt der Selbstverteidigung mit Karate betrachtet sie als er-freulichen Nebeneffekt. Ihr gefallen sowohl taktische Sportarten wie Ballspiele, aber auch koordinativ anspruchsvolle Sportarten wie zum Beispiel Leichtathletik. Über ihr Sportstudi-um kommt sie mit vielen Sportarten in Berührung. Dies hilft ihr zu erkennen, wo ihre Stärken und Schwächen liegen, denen sie entgegen wirken will. „Nur wenn ich fit bin, fühle ich mich wohl."

Karate betrachtet Nadine Ziemer derzeit aus dem Blickwinkel einer aktiven Wettkämpferin. Für sie bedeutet Karate betreiben in erster Linie, durch Taktik und mentale Stärke den Gegner zu besiegen. Sie legt Wert auf ein technisch sauberes Kämpfen. Dahin führt für sie vielseitiges Training mit Kata und Grundschule. „Sicherlich trainiere ich zu wenig Kata und Grundschule, aber ich bin mir dessen bewußt und versuche, dem etwas entgegen zu wir-ken."

Ehrgeizig ist Nadine Ziemer nicht nur in Bezug auf ihre noch junge Wettkampfkarriere. Ob-wohl ihr Studium Sport und Biologie auf Lehramt derzeit erst an zweiter Stelle steht, ärgert sie sich, wenn sie in einer Klausur schlecht abschneidet. Mit dem Ziel vor Augen, einmal eine gute Lehrerin zu werden, ist sie sehr bemüht, sich umfangreiches fachspezifisches Wissen anzueignen. Auch ihre Tätigkeit als Kindertrainerin im Heimatverein verfolgt sie mit großem Engagement. „Ein guter Trainer zu sein, ist verdammt schwer und eine Herausfor-derung", sagt Nadine. Daß es ihr damit ernst ist, beweist sie durch ihre Teilnahme an der Ausbildung zur C-Trainerin Karate, die sie im Februar 1998 abschließen wird.

/Gabriele Walhöfer



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