Ingolstadt - Nachdem sich der Bayerische Karate-Verband, die Bayerische Karate-Union und der Bayerische Judo-Verband, Sektion Karate, nunmehr auf einen Dachverband einigen konnten (die Satzung liegt zur Zeit dem Landessportverband vor), begann nunmehr der gemeinsame Wettkampfbetrieb.
Die erste bayerische Meisterschaft, bei der sich die Sieger zu recht als bayerischer Meister bezeichnen dürfen, fand am 14.3.1991 in der Bezirkssportanlage Süd-West in Ingolstadt statt. Die großzügig angelegte Halle gestattete die Austragung auf 3 Kampfflächen mit paritätisch besetztem Kampfgericht. Dennoch zogen ich die Wettbewerbe aufgrund der immens hohen Beteiligung von 9 Uhr bis fast 24 Uhr hin. Das Starterfeld bestand immerhin aus insgesamt 44 Mannschaften und 288 Karateka in Einzeldisziplinen.
Dem Ausrichter Rainer Rosentritt vom SV Ingolstadt-Haunwöhr kann man bestätigen, trotz kurzer Vorbereitungszeit diesen Massenandrang gut bewältigt zu haben. Das einzige wirkliche Versäumnis des Organisatoren war das Fehlen von Microphonen für die einzelnen Kampfflächen.
Das Aufeinandertreffen der verschiedenen Verbände brachte, trotz gegenteiliger Befürchtungen, keinerlei Schwierigkeiten mit sich. Die Kampfrichter waren sich in jeder Hinsicht einig, es gab weder Unterschiede in der Bewertung noch Parteilichkeit für diesen oder jenen Verband.
Die Begrenzung der Teilnahmeberechtigung auf die Oberstufe hat sich auf das Niveau der Begegnung sehr positiv ausgewirkt. Von den technischen Leitern der Verbände und von den Kampfrichtern wurde sowohl die Qualität der Kämpfe wie auch der Kata, als durchwegs gut bezeichnet. Mängel traten hier nur dort auf, wo die Belastung der Aktiven durch Mehrfachmeldung z.B. in Kata Einzel, Gewichtsklasse, Allkategorie und Kumite-Team, nach mehr als 10 Stunden Einsatz so hoch wurde, daß der Sieg nicht mehr mit Konzentration und Technik angestrebt wurde, sondern mit Power und Einsatzwillen.
