Plattling - Am Samstag, den 05.05.01 fanden die Bayerischen Karatemeisterschaften statt. In 17 Disziplinen kämpften die Sportler in Plattling um den Meistertitel und somit um die Fahrkarten auf die Deutschen Meisterschaften.
Die Ausrichtung der Meisterschaft hatte der TSV Plattling übernommen. Das Team um Richard Vogel leistete hervorragende Arbeit, so dass sich die Sportler und die Funktionäre auf den Wettkampf konzentrieren konnten.
Am Vormittag standen die Kumite Vorkämpfe auf dem Programm. Das Regelwerk bereitete nicht allen Sportlern und Kampfrichtern unbedingt Freude. Wo es bisher für 90% Techniken noch einen Punkt gab, müssen die Sportler jetzt immer 100 Prozentige Leistung zeigen. Trotz alledem gab es einige hervorragende Begegnungen. So kämpften gleich zu Anfang die beiden Bundesligateams Untermerzbach und Traunstein gegeneinander. Die beiden Teams gaben ihr bestes. Zum Schluss ging Untermerzbach als Sieger aus der Partie hervor. Sie kämpften sich sogar bis ins abendliche Finale. Ihr Gegner hier war, wie bereits letztes Jahr, der Shogun Memmingen. In spannenden Kämpfen in denen beide Teams ihr bestes gaben unterlagen die Untermerzbacher und Shogun Memmingen wurde erneut Meister.
In der Disziplin Damen Kumite Team kam es im Finale ebenfalls wieder zu der gleichen Finalbegegnung wie bereits letztes Jahr. Die beiden Bundesligavereine Ingolstadt Nord und Untermerzbach. Hier hatte dieses Jahr Untermerzbach die Nase vorn und verwies Ingolstadt auf den zweiten Platz.
Bei den Damen und Herren gab es tolle Begegnungen und spannende Kämpfe. Zum
Teil sind einige erfahrene Wettkämpfer wieder auf die Matte zurückgekehrt und
machte den jüngeren Konkurrenz. Einige die bisher immer ein Garant für gute
Kämpfe waren blieben den Bayerischen dieses Jahr fern. Deshalb konnten sich auch
einige jüngere Kämpfer durchsetzen und kämpften sich weit vor.
Seit letztem Jahr ist auch Dieter Deml aus Regensburg wieder zurück. Deml der
aufgrund seiner Körpergröße eine gute Reichweite hat kämpft in den Klassen + 80kg
und Allkategorie. Seine ruhigen Bewegungen und die schnellen Angriffe
beeindruckten das Publikum.
In der Gewichtsklasse gewann der Regensburger jeweils seinen Pool und zog in die
Finalbegegnungen ein. In der Gewichtsklasse gewann er gegen Kovacevic, Denis
aus Nürnberg. Somit konnte er seinen Titel verteidigen. In der Allkategorie musste er
sich, wie bereits im Vorjahr geschlagen geben. Er unterlag Pöhlmann, Jerome aus
Schweinfurt der sich den Meistertitel in der "Königsdisziplin" sicherte.
Hien, Florian (Straubing), der bereits die letzten Jahre hervorragende Leistungen
zeigte konnte sich dieses Jahr einen Meistertitel in der Gewichtsklasse bis 80 kg
sichern. In der Allkategorie reichte es für einen dritten Platz.
Bei den Damen kämpfte erstmals Gschtalter, Monika mit. Sie ist bereits seit Jahren
im Wettkampfgeschehen und kämpfte auch schon im Nationalkader. Durch einen
Umzug ist sie jetzt in Bayern beheimatet. Sie gewann die Allkategorie der Damen vor
der Ingolstädterin Weitmann, Heidi. Zillig, Petra und Musall, Maria kamen hier auf die
Plätze drei und vier.
Musall, Maria sicherte sich zudem, hinter Mladenka Urban, den zweiten Platz in der
Gewichtsklasse bis 60 kg. Die Damen Burger-Obermeier, Ilona und Bähr, Madlen
wurden auf drei und vier verwiesen.
Bei den Damen +60 kg machten die erfahrenen Kämpferinnen die Plätze unter sich aus. Alle seit langen im Kampfgeschehen und reich an Erfahrungen. Monika Gschtalter verlor gegen Tanja Schad die somit den dritten Platz belegte. Im Finale standen sich Zillig, Petra und Stöhr, Tanja gegenüber. Tanja Stör ging aus diesem Kampf als Siegerin hervor.
Nachmittags begannen die Vorrundenkämpfe für Kata. Hier wurde im neuen Katasystem geschiedst. Jeweils zwei Sportler treten hintereinander an. Der erste trägt einen roten Gürtel der zweite einen blauen. Nach beiden Katas heben die Kampfrichter auf Kommando entweder die rote oder die blaue Fahne. Der Gewinner kommt in die nächste Begegnung. Dieses, für die Sportler relativ neue System, ist anstrengender und fordert den Sportlern um einiges mehr an Kondition und Kraft ab wie bisher. Auch die Erfolge sind geringer. Standen bisher acht Kämpfer im Katafinale sind es jetzt nur noch zwei.
In der Disziplin Kata Einzel der Herren trat der Titelverteidiger Thomas Geiger nicht
mehr an. Dafür war der ehemalige Kaderathlet des DKV, Terbeck, David, am Start.
Dannheimer, Thomas, der sich bereits das Kumitefinale -60kg gewonnen hatte, holte
sich den Poolsieg und kämpfte auch hier im Finale.
In dem zweiten Pool sicherte sich Terbeck, David den Einzug in das Finale. Die
Plätze drei und vier kämpften Takano, Phillip und Kumer, Markus untereinander aus.
Takano, Phillip gewann diese Begegnung und verwies den Neutraublinger Kumer auf
den undankbaren vierten Platz.
Dannheimer, Thomas besiegte im Finale David Terbeck und sicherte sich auch in
dieser Disziplin den ersten Platz.
Bei den Damen war das Starterfeld enger als bei den Herren. Den jüngeren
Athletinnen fiel es hier besonders schwer sich durch zu setzten. Für das Finale
qualifizierten sich die Vorjahres Siegerin Astrid Simmel und Klara Dielmann, die
letztes Jahr den zweiten Platz belegte.
Beide starteten mit der Kata Unsu gegeneinander. Diese Kata ist eine der höchsten
Shotokan Katas. Besonders schwierig sind das Bodenelement und der 360 Grad
Sprung, diese Elemente verlangen ganzes Können von den Sportlern.
Simmel, Astrid konnte sich auch dieses Jahr wieder gegen Klara Dielmann
durchsetzten und trägt erneut den Titel der Bayerischen Meisterin.
Den Kampf um Platz drei und vier bestritten ebenfalls die zwei Damen die bisher die
Plätze inne hatten. Claudia Volk und Käser, Isabel kämpften um den Platz auf dem
Treppchen. Wie auch schon das Jahr zuvor behauptete sich Käser, Isabel.
Für die Kata Team gab es neben dem neuen Flaggensystem auch noch Kata Bunkai
im Finale. Die gezeigte Kata muss in Anwendung ( mit Gegnern) dargestellt werden.
Für das Finale qualifizierte sich bei den Damen der TSV Erding und das Team
Straubing. Die Straubinger gewannen das Finale mit einer hervorragenden Unsu und
verwiesen die Erdinger auf den zweiten Platz. Den Rang drei belegte bei den Damen
Regensburg vor Post Nürnberg.
Bei den Herren stand ebenfalls das Erdinger Team im Finale. Sie traten gegen das
Team des TV Burglengenfeld an. Hier hatten die Erdinger mehr Glück und holten sich den Meistertitel.
Die Neuerung, dass im Finale auch die Anwendung gezeigt werden muss, stellte sich in diesem Wettkampf als echte Bereicherung für die Zuschauer heraus. Dadurch wird Kata Team für das Publikum durchsichtig und die Kämpfer müssen ihr ganzes Können zeigen.
Hoffen wir, dass die Bayerischen Vertreter sich auf der Deutschen Meisterschaft behaupten können.