Ingolstadt - 200 Karateka aus 39 deutschen Vereinen und Kämpfer aus 10 Nationen traten in 11 Disziplinen um die Titel an. Im Mittelpunkt der abendlichen Finalkämpfe von Weltklasseformat. Die Ingolstädterin Nurhan Firat, eine der erfolgreichsten Karatekämpferinnen aller Yeiten, besiegte in einem packenden Kampf (+58 kg) die österreichische WM-Dritte Carina Gansch. Die Deutsche Leichtgewichtsmeisterin Nilifer Gönenler (Langquaid) zeigte, daß der Erfolg von Karlsruhe keine Eintagsfliege war. Erneut schlug sie im Halbfinale die favourisierte DKV-Nationalkämpferin Nicole Jacobs in der Verlängerung und stand im Finale. Dort unterlag sie in der Verlängerng der Luxemburgerin Rymonde Moes.
Bei den Herren setzte sich der jugoslawische Schergewichts-Europameister Slavenco Bajic knapp gegen Shotokan-Weltmeister Andreas Horn durch. Herausragend war auch die Begegnung -78 kg zwischen dem mehrfachen Deutschen Meister Stefan Müller und dem schnellen Mirko Colijanin. Der Yugoslawe fertigte den Coburger mit raumgreifenden Attacken 6:1 ab und feierte seinen Sieg mit einem Flicflac und einem Rückwärtssalto, was ihm anhaltenden Beifall einbrachte. Leichtgewicht Thorsten Jaksch (Shogun Memmingen) überzeugte in allen Kämpfen und sicherte sich im Finale gegen den Slowenen Fras den Titel.
In der Präszisionsdisziplin Kata Einzel verteidigte Shorin Ryu-Seibukan –Stilist Thomas Geiger (Oberried ) seinen Titel gegen die Yugoslawen Zoran Nikolin und Zoran Majkic. Die Vorjahreszweite Anja Schweikart (Durach-Weidach) hatte mit der österreichischen Nationalkämpferin Doris Gwinner harte Konkurrenz, setzte sich aber im Finale mit „Goshushio Sho" an die Spitze.
In den Mannschaftsbegegnungen der Frauen stand der TSV Ingolstadt Nord im Finale gegen Yugoslawien. Nurhan Firat und Carina Gansch hatten einen schweren Stand, da ihre Teamkollegin Ebru Tüfenk nach einer leichten Verletzung verärgert abgereist war. So gingen die ersten Punkte kampflos an Yugoslawien, und Carina Gansch schaffte mit einem Sieg erst den Einstand. Im Entscheidungskampf hatte Nurhan Firat große Probleme mit ihrer Gegnerin, die sie auf Distanz hielt. Erst Sekunden vor dem Schlußgong konnte die Ingolstädter Türkin nach einem spektakulären Feger mit Ippon zum Sieg punkten und den Triumph perfekt machen.
Bei den Herren trat die Bayern-Auswahl mit Thorsten Jaksch, Stefan Müller, Senol Yildirim und Marko Tschürtz an. Die mit zwei Europameistern favorisierten Gäste führten bis zur Verlängerung des dritten Kampfes, als Stefan Müller mit seinem Angriff um Sekundenbruchteile schneller war als Europameister Slavenco und den Sieg nach Bayern holte.
Die geringe Zahl der Gewichtsklassen und die Klasse der Starter machten die 2. Bavarian Open zu einem sehenswerten Kampfsport-Event. Viele Karateka nutzten die Kämpfe als Test für die Weltmeisterschaften im Oktober in Rio de Janeiro. Geza Abraham vom TSV Ingolstadt Nord und BKB-Vizepräsident Fritz Oblinger vom MTV hatten zusammen mit der Wettkampfkommission des BKB eine perfekte Ausrichtung des vorgelegt.
