200 Schwarzgurtträger gründen in Oberhaching Dan Sha Kai

Sportschule Oberhaching - Auf Anregung von Roland Lowinger (Kempten), dem Stilrichtungsreferenten Shotokan, gründeten rund 200 bayerische Karatemeister ein Dan Sha Kai, eine "Gesellschaft der Schwarzgurtträger". Sinn und Zweck dieser Gruppierung ist es, die Entwicklung der dominierenden Karatestilrichtung Shotokan in Bayern zu beobachten, Erfahrungen auszutauschen und ein- bis zweimal jährlich miteinander zu trainieren. Ausdrücklich betont wurde der unpolitische Charakter der Gesellschaft.

Für die zahlreichen Schwarzgurte hatte Lowinger (5.Dan Shotokan) ein attraktives Programm mit Praxis und Theorieteilen in der Sportschule zusammengestellt. Zunächst leitete Efthimios Karamitsos, Kata-Bundestrainer des DKV, zwei zweistündige Trainingseinheiten zum Thema "Kata Gestern und Heute". Er zeigte die Veränderungen der traditionsreichen Formen von Okinawa über das Vorkriegsjapan bis heute auf. Am Nachmittag demonstrierte Norbert Punzert (7.Dan Kun-Tai Ko) Möglichkeiten des Kuatsu, einer traditionellen Form der Ersten Hilfe im Kampfsport und erläuterte Erstmaßnahmen bei Nasenbluten und Tiefschlägen.

Den Theorieteil eröffnete der Präsident des BKB, Albert Schindler jun., der über den Stand der Planungen zur WM 2000 informierte sowie über mögliche Regeländerungen im internationalen Wettkampfkarate. Im Anschluß referierte Bundeskampfrichterreferent Klaus Sterba (5.Dan Shotokan) über "Die geschichtliche Entwicklung des Karate ob Okinawa über Japan bis heute". Durchaus kritisch setzte er sich mit dem "Auseinanderdividieren des traditionellen und des sportlichen Karates" auseinander. Im offenen Gespräch wurde die Diskrepanz zwischen dem "Karate als Kampfkunst" und dem modernen "Wettkampfkarate als Kampfsport" (höher,schneller, weiter) diskutiert.

Franz Probst

Ingo @verdunk
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