BKB nimmt künftig Amateur - Kickboxer unter seine Fittiche

Möglicherweise Modell zur Integration von neuen Sportarten in den Bayerischen Landessportverband (BLSV) und Deutschen Sportbund (DSB)

München - Eigentlich müßte der Tagesordnung "Betreuung der Sportart Kickboxen durch den BKB" ein heißes Eisen sein. Vor Jahren hätte es unter traditionellen Karateka, die laut Satzung "auf Trefferwirkung verzichten" noch zu einem Sturm der Entrüstung geführt, mit Kickboxern in einem Zug genannt zu werden. Im Frühjahr 99 noch hatte der "Technischen Ausschusses" des BKB eine ausführliche Diskussion über Sinn und Details der zeitlich begrenzten Zusammenarbeit geführt. Der Verbandstag befürwortete nun auf Grund der exzellenten Vorarbeit des BKB-Präsidiums ohne Diskussion einstimmig bei nur sechszehn Enthaltungen die Zusammenarbeit mit der BAKU. Nach der Abstimmung konnte BKB- Präsident Albert Schindler jun. dem BAKU-Repräsentanten Werner Soßna (Geschäftsführer) zu dem wichtigen Schritt in Richtung BLSV gratulieren.

Karate, das selbst vor Jahrzehnten in Bayern seine ersten Schritte als eine "Sektion" des Judobundes machte, bietet nun der BAKU die Möglichkeit, innerhalb weniger Jahre zu einem eigenem Verband im BLSV heranzureifen.

Die "Bayerische Amateur-Kickbox-Union e.V." (BAKU) will seit 1980 Mitglied im BLSV werden, um neben der Anerkennung als Sportart auch von den zahlreichen Vorteilen wie z.B: der Fachübungsleiterausbildung profitieren zu können. Bisher wurde die Aufnahme stets verweigert, nun begab man sich mit 55 Vereinen und rund 2500 Sportlern unter die Fittiche des BKB, der damit seinem Weg von einer reinen Karateorganisation mit 11 Stilrichtungen zu einem Dachverband für Kampfsportarten weitergeht. Nach der Satzungsänderung lautet die Passage: "Der BKB kann auch andere Budosportarten und Kampfkünste betreuen."

Abgelehnt wird freilich weiterhin jede Vermischung der Sportarten, man will "völlig voneinander unabhängig" bleiben. Die eigene Geschäftsstelle in Haundorf/Herzogenaurach wird beibehalten, eine Aufnahme in den Deutschen Karate Verband (DKV) findet nicht statt. Die BAKU will "sauberes Kickboxen ohne Preisgelder" garantieren, Schwerpunkt ist neben dem Wettkampf der Fitnessbereich mit einem Gürtelprüfungsprogramm. Der Vertrag enthält eine jährliche Kündigungsfrist, zudem wäre eine ausserordentliche Kündigung z.B. bei verbandsschädigendem Verhalten möglich. Tatsächlich aber waren die Kontakte der letzten Monate positiv, im November 99 beginnt bereits die erste Ausbildung von Übungsleitern nach dem bewährten Muster des BKB, wobei der fachsportliche Teil natürlich von der BAKU übernommen wird.

Es scheint wieder einmal so zu sein, daß der Führung des BKB mit Präsident Albert Schindler jun. ein Schritt gelungen ist, der sportpolitisch bundesweit für Aufsehen sorgt. Vor einiger Zeit hatte man mit der Präsenz im Internet eine Vorreiterrolle, nun erprobt man ein Modell der Strukturreform. Bis in die Führung des DSB hinein interessiert man sich für das Bayerische Modell, das z. B. einen Weg bieten kann für die Integration der seit Jahren boomenden neuen Sportarten sowie von Rest- und Randverbänden.

Eine kurze Übersicht über die drei Kickboxdisziplinen und die Formendisziplin finden sie hier.

Besuchen Sie die BAKU im Internet unter http://www.baku-ev.de.

Franz Probst, Medienreferent des BKB

[ Homepage | Karate | DKV | BKB | WM 2000 | Sponsoren | News | Site Map | Contact Karate-Online ]

Ingo @verdunk
Last change: $Id: 991107.htm,v 1.2 2002-12-31 23:39:40+01 ingo Exp ingo $