11.Oktober 2003 / as

Zum Gedenken an Geza Abraham


Oktober 2003

Vor kurzem erreichte uns die traurige Nachricht, dass Geza Abraham im Alter von 56 Jahren plötzlich, unerwartet und leider viel zu früh verstorben ist.

Geza kam 1968 von seiner Heimat in Slovenien beruflich nach Deutschland. Nach verschiedenen Stationen in Krefeld und Essen, baute er sich ab 1972 eine Existenz in Ingolstadt auf. Dabei war er beim MTV Ingolstadt, Manching, FC Gerolfing, TSV Gaimersheim und seit 1978 beim KC Neuburg und seit dieser Zeit auch ununterbrochen beim heutigen TSV Ingolstadt - Nord als Trainer tätig. Er gründete die Abteilung im Jahr 1978 in trainierte unter widrigen Umständen mit 7 Karatesportlern im alten Vereinsheim des ehemaligen ESV Ingolstadt 1897. Aus diesen bescheidenen Anfängen baute Geza ein großes und äußerst erfolgreiches Dojo auf.

Er selbst war 1982, 1983 und 1984 erfolgreich und sicherte sich in diesen Jahren jeweils den Titel des Deutschen Meisters in der Disziplin Kata - Mannschaft. Die Liste seiner Erfolge als Trainer ist beeindruckend. Mehrfache Deutsche Meister, mehrfache internationale Meister, zwei Europameister und zwei Weltmeistertitel zeugen von seinem Trainerengagement. In der 1991 neu gegründeten Karate-Bundesliga konnte sich das Damen-Team des TSV Ingolstadt-Nord mit Nurhan Firat, Silvia Wiegärtner, Silvia Markov, Petra Hüttinger und Gerlinde Heuer ohne Niederlage den deutschen Titel sichern. Neben den Leistungen dieser Spitzensportler sammelten aber "seine" Nachwuchssportler bei den Kinder-, Schüler- und Jugenddisziplinen auf oberbayerischer, bayerischer und deutscher Ebene viele Titel.

Geza war jedoch nicht "nur" Trainer. Er war engagiert als Kampfrichter, Prüfer, Inhaber der B-Prüferlizenz, Funktionsträger im BKB-Bezirk Oberbayern und auch als hervorragender Organisator. Viele Lehrgänge, bayerische und internationale Meisterschaften fanden beim TSV Ingolstadt - Nord statt. Hervorzuheben sind hier die Ausrichtung des "Donau-Cups" und die "Bavarian Open" mit oftmals nahezu 1.000 Teilnehmern aus ganz Europa. Daneben entwickelte Geza auch das patentierte Trainings- und Leistungstestgerät Exdymat, das viele Spitzensportler schätzen.

Es ist sicher nicht übertrieben, wenn man Geza Abraham als "Seele und Motor" seines Dojos bezeichnet. Gerade der Tod von Geza Abraham sollte uns -wieder einmal- aufzeigen, wie kurz und vergänglich unser Leben ist. Aus diesem Grund ist es eigentlich viel zu schade, wenn wir uns gegenseitig das berufliche, private oder auch das "sportliche" Leben schwer machen. Es lohnt sich immer für seine Überzeugungen und Ansichten einzutreten und sich zu engagieren. Dabei sollten wir jedoch auch immer den anderen respektieren und seine Leistung sowie seine Person / Persönlichkeit berücksichtigen. Gerade Geza Abraham hat sich enorm für "seinen" Verein, für "seine" Sportlerinnen und Sportler und für "seine" Überzeugungen eingesetzt. Dabei habe ich ihn jedoch immer als Mann kennen und schätzen gelernt, der nie die Grenzen des Fair-Play -oder bezogen auf unsere Sportart die Grenzen des Karate-Do- überschritten hat. Und hatte er persönlich das Gefühl, dass etwas doch einmal nicht in Ordnung gewesen sei, so suchte er sofort das Gespräch und entschuldigte sich für ein -aus seiner Sicht- unnötiges Verhalten oder unnötiges Wort. Gerade dieser Wesenszug von Geza Abraham sollte uns allen Vorbild sein

Wir alle haben ihm viel zu verdanken und deshalb werden wir Geza Abraham nicht vergessen.

Albert Schindler,
Präsident des Bayerischen Karate Bundes

Die Beerdigung findet am Samstag, 11.10.2003 in Mursk Sobota in Slovenien statt. Seine Freunde des TSV Ingolstadt-Nord wollen hierfür einen Bus organisieren. Die Abfahrt wird am Samstag, 11.10.2003, ca. 02.00 h in Ingolstadt sein.

Zu seinem Gedenken findet am kommenden

Dienstag, 14. Oktober 2003
18.00 Uhr
in der Kirche "St. Peter"
in Oberhaunstadt (nördlicher Vorort von Ingolstadt)
Röntgenstraße 35
-Autobahnausfahrt "Lenting"-
ein Requiem statt. Dabei werden den TSV Ingolstadt - Nord, der BKB und seine Freunde von ihm Abschied nehmen. Ich hoffe, dass viele seiner Freunde, Bekannten und Mitstreiter "seiner" Karate-Familie daran teilnehmen können.

Albert Schindler,
Präsident des Bayerischen Karate Bundes

Ingo @verdunk
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