11. Dezember 2005 / sk

Bambini-Turnier 2005

Chance für Newcomer und anspruchsvolles Parkett für Wettkampf-Profis

Ingolstadt - Die Bayerische Karate Jugend im BKB e.V. kann sich wohl kaum über Nachwuchsmangel beklagen - beim diesjährigen Bambini-Turnier konnte mit 27 teilnehmenden Vereinen und 228 Athleten an die Rekordwerte von 2003 angeknüpft werden. Dank des Engagements von Ludwig Feinthel konnte das Turnier in diesem Jahr in Ingolstadt und damit in zentraler Lage ausgerichtet werden, was sich unmittelbar auf die Teilnehmerzahlen auswirkte.

Acht Sportler gingen durchschnittlich pro Verein an den Start - Spitzenreiter Shotokan Bessenbach reiste sogar mit 21 Kindern an. Auch die Tabellenführer im Medaillenspiegel schickten eine Vielzahl an Athleten ins Rennen: KD Untermerzbach sicherte sich mit 12 Kindern vier Mal Platz eins und ein Mal Platz zwei - dicht gefolgt vom Karate-Do Straubing, welches sich mit 18 Kindern vier Mal Gold, zwei Mal Silber und drei Mal Bronze erkämpfte. Doch auch für die meisten anderen Vereine gab es eine positive Bilanz: 80% der teilnehmenden Dojos konnten sich mindestens einen Platz auf dem Siegerpodest sichern. Mit der Siegerehrung in sage und schreibe 28 Disziplinen hatte Landesjugendreferent Christian "Conni" Conrad demnach alle Hände voll zu tun.


Nicht nur für die Jüngsten ist der Ball ein großer Gegner.
Foto: Sandra Kauntz

Diese Zahlen machen deutlich, dass das Turnier seiner ursprünglichen Funktion gerecht wird einer breiten Masse an jungen Sportlern den Einstieg in das Wettkampfgeschehen zu ermöglichen. Hierzu tragen insbesondere der Kata-Wettbewerb der Unterstufe sowie die neu eingeführte Disziplin Kumite am Ball bei. Newcomern wird dort die optimale Möglichkeit geboten sich mit ihresgleichen zu messen. Die aus dem Soundkarate stammende Disziplin Kumite am Ball konnte insbesondere Kata-Athleten für den Kampf mit dem "Gegner" begeistern. So rekrutierten sich Dreiviertel der Teilnehmer aus dem Pool der reinen Kata-Starter. Das Präsidium des Bayerischen Karate Bundes e.V. hat mit der Entscheidung, die Disziplin Kumite am Ball im Wettkampfgeschehen zu etablieren, einen sinnvollen Schritt gewählt, um Kindern die Angst vor dem Kumite zu nehmen und damit einer zu frühen Spezialisierung der Kinder entgegenzuwirken.

Highlight des Tages war die ebenso neu eingeführte Mannschaftsdisziplin "Kreativwettbewerb". Hier waren die Kinder in vielerlei Hinsicht gefordert: die Konzeption einer eigenen Karatedemonstration verlangte den Jungen und Mädchen neben Teamfähigkeit, Einfallsreichtum und Phantasie ebenso technisches Können und die Umsetzung ihrer Ideen in die Tat ab. Gleichzeitig wurde den Kindern die Gelegenheit gegeben Karate selbst zu gestalten und unseren Kampfsport nicht ausschließlich als eine reglementierte Sportart zu erleben, sondern als Möglichkeit zur Selbstentfaltung. Die Teams vom TSV Erding, TV Neugablonz sowie Team 1 und Team 2 vom SV Diesenbach nahmen diese außergewöhnliche Herausforderung an und boten dem begeisterten Publikum abwechslungsreiche Darbietungen. Hier ist in den nächsten Jahren die Unterstützung und Initiative weiterer Heimtrainer gefragt, um ihren Schützlingen diese Chance zu eröffnen und damit eine größere Anzahl an Sportlern für die neuartige Disziplin zu gewinnen. Durch die hervorragenden Leistungen der diesmal angetretenen Kinder, sollten erste Berührungsängste jedenfalls beseitigt sein.


Kreativ wirbeln die Athleten vom TV Neugablonz zur die Luft und begeistern damit das Publikum.
Foto: Sandra Kauntz

Neben neuen Disziplinen und Newcomern bot das Bambini-Turnier jedoch auch Altbewährtes: Vor allem in den Kumite-Disziplinen sowie in den Kata-Wettbewerben der Oberstufe duellierten sich viele "bekannte Gesichter". Am Ende des Tages standen mit Jasmin Bleul (TV Strötzbach), Alexandra Wohlleben (1. CKKS Traunreut), Heinrich Wagner (Karate-Do Straubing), Sarah-Jane Kreile (KD Untermerzbach) und Svala Wagner (Shotokan Bessenbach) zahlreiche amtierende Bayerische Meister auf dem Treppchen. Die Veranstaltung hat sich damit längst über ein reines Nachwuchsturnier hinaus entwickelt: ihr gelingt es durch eine Vielzahl an Disziplinen sowohl Neulingen den Einstieg in den Wettkampf zu ermöglichen, als auch Routinies anspruchsvolle Begegnungen zu verschaffen.


Die Landeskader-Athleten Janina Zuber und Waldemar Eberhard gaben ihre Erfahrung beim Bambini-Turnier an den Nachwuchs weiter.
Foto: Sandra Kauntz

Sandra Kauntz,
Kommissarische Medienreferentin der BKJ

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Ingo @verdunk
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