nachdem ich Euch im letzten BKB - Rundbrief bereits über aktuelle Entwicklungen informiert
habe, möchte ich in dieser Ausgabe weitere wichtige Entscheidungen des Technischen
Ausschusses, generelle Entwicklungen sowie künftige Diskussionspunkte innerhalb des Verbandes
darstellen und z.T. kurz anreißen:
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Wie bereits mitgeteilt, hat der TA bei seiner letzten Sitzung am 19.07.2003 eine
modifizierte Kosten- und Finanzordnung verabschiedet. Die Regelungen wurden von Peter
Förster, Alfred Heubeck, Uwe Chszanieki, Helmut Cornielje und Horst Donhauser erarbeitet.
Die Texte der beiden Ordnungen sind für einen Abdruck im BKB-Rundbrief zu umfangreich,
weshalb wir diese auf unseren Internet-Seiten publizieren: www.karate-online.de. Hier kann
sich jeder Interessent umfassend informieren und uns selbstverständlich auch konstruktive
Verbesserungsvorschläge zukommen lassen, die wir dann beim Verbandstag diskutieren und
entscheiden. Kerninhalt der beiden Regelungswerke ist die Aufnahme der vom TA
beschlossenen Regularien (z.B. Bezuschussung für die Bezirke, Regelungen bzgl. der
Landestrainer, der BAKU etc.) in die formellen Ordnungen. Auf die detaillierte Aufzählung
aller geänderten Paragrafen verzichte ich an dieser Stelle bewusst, da dies alles im Internet
nachlesbar ist. Beide Ordnungen müssen natürlich noch beim BKB-Verbandstag besprochen
und verabschiedet werden. Mit den Unterlagen zum Verbandstag werden diese Ordnungen
dann auch per Briefpost allen Dojos zugeschickt.
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Ebenso haben die TA-Mitglieder umfassend die Weiterentwicklung der bestehenden
BKB-Satzung diskutiert. Auch hierzu findet ihr auf unseren Internet-Seiten eine
ausführliche Abhandlung:
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zunächst den Text der bestehenden Satzung
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dann den Text einer Weiterentwicklung (ausgearbeitet von der BKB -
Satzungskommission, bestehend aus: Erich Bilska, Rechtsanwalt Eric Cloppenburg,
Christian Conrad, Helmut Müller, Ingo Averdunk, Heinrich Büttner und Claus Peter
Lippert)
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sowie die Darstellung für einen vollkommen neuen Ansatz der Gestaltung unserer
Satzung, worin die Umstellung auf ein Delegierten - System enthalten ist (Vorschlag
von Roland Lowinger). Wie wir wissen, haben die meisten Fachverbände im BLSV ab
"einer bestimmten Größe" ihre Satzung auf das Delegiertensystem umgestellt.
Vielfach ist dies auch bei großen Vereinen geschehen, so dass von jeder Abteilung
nach einem festgelegten Schlüssel eine bestimmte Anzahl von Delegierten die
Abteilung bei der Hauptversammlung des Vereins vertreten. Der TA ist der Ansicht,
dass wir aufgrund der nunmehr erreichten Größe des Verbandes (z.Z. rd. über 35.000
Mitglieder in rd. 443 Dojos) auch auf dieses System umstellen sollten. Dies würde
auch die Bezirkstage (auf denen dann die Delegierten gewählt werden) und die
Bedeutung der Bezirke insgesamt stärken. Hierüber soll beim Verbandstag eine
Grundsatzentscheidung getroffen werden. Die Einzelheiten müssen anschließend noch
erarbeitet werden.
Nach dieser Grundsatzentscheidung wird dann eine neue Satzung des BKB
ausformuliert (Weiterentwicklung der bestehenden Satzung oder Umstellung auf das
o.g. skizzierte System) und dann verabschiedet. Auch hier sind wir für konstruktive
Beiträge dankbar, da ihr aus Euerer täglichen Arbeit in den Vereinen einen
umfassenden Erfahrungsschatz habt.
An dieser Stelle möchte ich den o.g. Teams sehr herzlich für ihre zusätzliche
Arbeit und das enorme Engagement danken: denn neben Beruf, Familie, Studium etc.
und trotz der bereits bestehenden Verpflichtungen in ihren ursprünglichen Aufgaben
innerhalb des BKB haben sich beide Teams zusätzlich mehrfach zu Besprechungen
und Sitzungen getroffen und dabei (auch davor und danach) umfangreiche Papiere
gelesen, verbessert und diese wieder diskutiert, um den BKB hier weiterzuentwickeln.
Nur mit solch konstruktiver -in Einzelfragen auch kritischer und durchaus
kontroverser, aber immer sachlicher und fairer- Diskussion und Arbeit können wir
gemeinsam unseren Verband ständig optimieren. Ich lade Euch alle ein, sich an der
erforderlichen Diskussion sachlich zu beteiligen.
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Die Art und Weise der Präsentation unserer Bayerischen Meisterschaften hat sich in den
letzten Jahren immer weiter professionalisiert (u.a. mit Tonanlage, Light-Show,
Nebeleffekten, Verfolger-Strahler, eigenes Lautsprechersystem für jede Kampffläche etc.).
Vielfach wurde unser System der Meisterschaftsabwicklung von vielen Landesverbänden (und
auch vom DKV) übernommen. Jedoch kostet dieses Equipment -im wahrsten Sinne des
Wortes- seinen Preis. Hier hat sich der TA dafür ausgesprochen, die Kosten deutlich zu
senken und auch trotz eines eventuellen Qualitätsverlustes bei der Außendarstellung eine
Umstellung vorzunehmen. Künftig soll bei den Bayerischen Meisterschaften mit lokalen bzw.
bereits vorhandenem Equipment gearbeitet bzw. auch darauf verzichtet werden. Allerdings
will sich der BKB bei seinem etablierten internationalen Turnier ("Bavarian Open") weiterhin
in der gewohnten Art und Weise präsentieren.
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Im Mittelpunkt einer der letzten Sitzungen des BLSV-Sportbeirates stand die Einführung
des sog. "Fachübungsleiter Breitensport". Damit können Fachübungsleiter künftig von Anfang
an einen am Breitensport orientierten Ausbildungsweg einschlagen und müssen ihre
Breitensport - Qualifikation nicht mehr über eine Zusatzausbildung erwerben. Die
Anerkennung dieses Ausbildungsweges durch das Kultusministerium war nötig, damit für die
Absolventen auch die staatlichen Zuschüsse für Übungsleiter gewährt werden können.
Finanzielle Mittel dürften aber nur dort bereitgestellt werden, wo gewisse Mindeststandards
gesichert sind. Für alle Wege, die künftig zum Fachübungsleiter führen können, ist ein
Minimum an gemeinsamen Inhalten geplant.
Ein leistungssportlich orientierter Übungsleiter muss umgekehrt auch eine breitensportliche
Gruppe anleiten können. Die Ausgestaltung und weitere Umsetzung dieser neuen,
anerkannten Ausbildungskomponente haben wir im BKB dank der Arbeit von Helmut Cornielje
bereits in die Wege geleitet. Die kompletten BKB - Ausbildungswege findet ihr ebenfalls auf
unseren Internet-Seiten: www.karate-online.de. Diese gliedern sich in
- Gruppenhelferlizenz
- Fachübungsleiter Breitensport
- Fachübungsleiter Leistungssport
- Fachübungsleiter Kickboxen
- B-Trainerausbildung
- Sonderlizenzen für
- Jugendtrainer / Soundkarate,
- Selbstverteidigungstrainer und
- Gesundheitstrainer
Somit haben wir im BKB sicher eines der umfangreichsten Ausbildungssysteme innerhalb des
DKV. Hierzu bieten wir als Verband regelmäßig noch
- Lehrgänge für Dojoleiter zu verwaltungsmäßigen Themen
- spezielle Trainermeetings für Vereinstrainer, sowie
- Stilrichtungslehrgänge, Danshakai, "Soundkarate", Selbstverteidigungslehrgänge und Karate mit Behinderten (!!), Tai Chi - Lehrgänge
- Breitensportlehrgänge (Stichwort: "Breitensportweekend")
- Kampfrichterausbildungslehrgänge, Lehrgänge zur Erlangung der verschiedenen Prüferlizenzen
- spezielle Frauen-, Kinder-, Schüler- und Jugendlehrgänge u.a. an.
Die Aufzählung ist sicher noch nicht abschließend, da viele der o.g. Lehrgänge dank des
Engagements der Bezirksvorstandschaften in den verschiedenen BKB - Bezirken noch
spezifiziert werden.
Zusätzlich werden natürlich für die verschiedenen Kader des BKB noch die diversen
Kaderlehrgänge durchgeführt. Gemeinsam mit dem Wettkampfangebot des BKB (neben den
"offiziellen" Meisterschaften) noch verschiedene Turniere (Bambini-Turnier, Bavarian Open,
Kata-Pokal Turnier für Senioren) auf Landes- und auch Bezirksebene können wir sicher für alle
Dojos, Vereine, Trainer, Interessenten und Interessengruppen ein umfassendes "Angebot"
bieten.
Ergänzend zu dem genannten "Angebot" führen auch die einzelnen Dojos (siehe die vielen
Ausschreibungen im Rundbrief) Maßnahmen und Lehrgänge durch. Dafür sage ich allen
engagierten Dojoleitern und Verantwortlichen ein "Herzliches Dankeschön". Nur aufgrund dieses
gemeinsamen Engagements kann man innerhalb des BKB tatsächlich fast an jedem Wochenende
eigentlich mehrere Maßnahmen besuchen. Sollten weitere oder "neue" Lehrgänge / Ausbildungen
und Seminare durch den BKB gewünscht sein, so bitten wir um konkrete Mitteilung.
Selbstverständlich werden wir dann diese "Nachfragen" gemeinsam umsetzen und in die
bestehende umfassende "Angebotspalette" aufnehmen.
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Bereits mehrfach haben wir über das "stilrichtungsfreie Karate" informiert. Diese
Neuentwicklung innerhalb des DKV hat seinen Ursprung darin, dass in der Vergangenheit viele
kleine und kleinste "Stilrichtungen" integriert wurden, so dass auch die politische Vertretung
in den Gremien schwierig war. Natürlich kamen hierzu noch andere Aspekte, die jedoch
bereits mehrfach im DKV-Magazin u.a. publiziert wurden, weshalb ich an dieser Stelle
bewusst auf eine Wiederholung verzichte.
Als erster Landesverband im DKV hat der BKB hier mit Alfred Heubeck einen speziellen
"Referent für stilrichtungsfreies Karate" eingesetzt. Dieser Referent soll und wird natürlich
auch bei einer entsprechenden Versammlung gewählt werden. Jedoch fehlten dazu momentan
einfach die satzungsgemäßen Voraussetzungen:
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der "Referent für stilrichtungsfreies Karate" ist in unserer aktuellen Satzung schlichtweg
noch nicht enthalten, da die Entwicklung -wie ihr alle ja wisst- erst kurzfristig strukturiert
vom DKV eingeleitet wurde
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der Wahlmodus für diesen Referenten ist noch nicht definiert (wer wählt, nach welcher
Stimmenverteilung: Anzahl aller Dojomitglieder ./. Anzahl nur der stilrichtungsfreien
Mitglieder, gleicher bzw. analoger Wahlmodus wie bei Stilrichtungen etc.?)
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die entsprechenden Mitgliedserfassungen durch den DKV wurden erst Anfang dieses Jahres
eingeführt, so dass leider noch keine fundierten Mitgliedszahlen vorliegen, da viele Dojos die
"stilrichtungsfreien" Mitglieder am Jahresanfang nicht oder nicht vollständig gemeldet
haben. Die vorliegenden Listen entsprechen deshalb nicht den tatsächlichen Gegebenheiten,
wie wir bei stichpunktartigen Überprüfungen mehrfach feststellten.
Trotzdem wollten wir nicht die rasante und wichtige Entwicklung verzögern, worauf der
Technische Ausschuss "kommissarisch" Alfred Heubeck zu genannten Referenten ernannt
hat. Seine zentrale Aufgabe ist es, zunächst Strukturen im stilrichtungsfreien Karate
aufzubauen und die entsprechenden Regularien mit dem DKV etc. abzustimmen (siehe hierzu
Fragebogen in Rundbrief Nr. 5 / 2003 und den dazu publizierten Text). Sobald hierzu auch
die o.g. skizzierten satzungsmäßigen Voraussetzungen geschaffen wurden, wird das Präsidium
des BKB zu einer Versammlung der "stilrichtungsfreien Vereine" einladen, wo dann der
entsprechende "Referent" gewählt wird.
Diesen pragmatischen Weg ist der BKB in der Vergangenheit schon oftmals und auch immer
erfolgreich gegangen:
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als in den 80-er Jahren im BKB -als erstem Landesverband innerhalb des DKV- das
Ressort "Breitensport" geschaffen wurde, lagen ebenfalls die o.g. skizzierten
Voraussetzungen nicht vor, weshalb damals der TA den ersten Breitensportreferenten
"kommissarisch" berief. Erst nach entsprechender Satzungsänderung fand eine Wahl statt.
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der Ende der 80-er Jahre -damals neu- eingeführte 2. Vizepräsident des BKB wurde bis zur
Satzungsänderung auch "kommissarisch" vom TA eingesetzt
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auch bei der Gründung der Medizinischen Kommission des BKB -als ersten Landesverband
innerhalb des DKV- Anfang der 90-er Jahre war dieses Instrumentarium noch nicht in den
Ordnungen etc. des BKB vorhanden. Hier wurde damals Dr. Thomas Bäuml ebenfalls zunächst
"kommissarisch" von TA berufen und die gesamte Kommission nahm ihre Arbeit
"kommissarisch" auf
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die gleiche Entwicklung hatten wir auch bei der damaligen Gründung der
Wettkampfkommission -als einer der ersten Landesverbände innerhalb des DKV-; auch hier
entschied sich der TA für eine pragmatische Handlungsweise, weshalb die damalige WKK
zunächst "kommissarisch" berufen wurde
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als Anfang / Mitte der 90-er Jahre die damals noch "neuen" Stilrichtungen Shorin Ryu
Seibukan, Shorin Ryu Siu Sin Kan, Kempo und Tang Soo Do in den BKB -somit wiederum in den
ersten Landesverband innerhalb des DKV- aufgenommen wurden, wurden auch die formellen
Voraussetzungen erst nachträglich geschaffen, jedoch die Arbeit wurde vorher schon
"kommissarisch" erledigt
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ebenso war auch der damalige 1. Schulsportreferent des BKB -im ersten Landesverband
innerhalb des DKV- Andreas Schölz zunächst mit der "kommissarischen"
Aufgabenwahrnehmung betraut, bevor dieses Ressort satzungsmäßig verankert wurde.
Insofern ist die "kommissarische" Beauftragung von Alfred Heubeck als "Referent für
stilrichtungsfreies Karate" nichts neues im Verband, zumal hier der BKB auch mit an der
Spitze der Entwicklung "stilrichtungsfreies Karate" steht. Hier hat der BKB einfach
wieder einmal schnell, unbürokratisch und pragmatisch gehandelt, um die Sache
voranzubringen. Sobald die satzungsgemäßen Voraussetzungen für eine Wahl geschaffen
ist, wird diese auch durchgeführt, so wie dies auch bei den o.g. skizzierten Positionen
der Fall war. An dieser Stelle möchte ich Alfred Heubeck sehr herzlich danken, dass er
die -meist undankbare- Arbeit, Strukturen zu schaffen und im Hintergrund zu arbeiten
zusätzlich übernommen hat.
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Abschließend möchte ich an dieser Stelle noch auf ein richtiges Karate-Highlight
hinweisen: DKV-Master-Seminar, DKV-Tag, 1. German-Demo-Cup, DAN-Prüfungen und
vieles mehr am 27./28.09.2003 in Regensburg bzw. Tegernheim. Die Einzelheiten könnt
ihr dem DKV-Magazin sowie dem letzten BKB-Rundbrief Nr. 7-8/2003 entnehmen. Ein
großes Dankeschön richte ich hier an den Bezirksvorsitzenden der Oberpfalz Wolfgang
Weigert, unter dessen Regie dieser "Event" praktisch vor unserer Haustüre mitten in
Bayern abgewickelt wird. Ich denke, dass dies für viele von uns wirklich ein
"Pflichttermin" ist.
Solch eine große Maßnahme ergänzt das o.g. skizzierte Ausbildungs- und
Lehrgangsangebot des BKB natürlich nochmals um ein richtiges "Schmankerl".
Ich hoffe, Euch erneut umfassend informiert zu haben. Für Anregungen und konstruktive
Mitarbeit sind wir dankbar.