27. Dezember 2004 / ww

Aktuelle Informationen aus dem BKB zum Jahresende 2004

Liebe Freunde,

Ein turbulentes Jahr geht zuende. Der BKB hat die schwierigste Zeit seit seiner Gründung zu bestehen. Obwohl erst 16 Tage seit dem Verbandstag und diesem Schreiben vergangen sind, kann ich Euch wie versprochen nun umfassend über das Geschehene und die anstehenden Probleme für unseren Verband informieren.

Mit diesem Schreiben werden Euch die Protokolle des Verbandstages, des TA,s, des überarbeitenden Haushalts, das Schreiben von Franz Probst und das Schreiben von Herrn des Rechtsanwaltes Rixner zur Kenntnis gegeben.

TA-Sitzung

Wahlen

Zuerst muss ich nochmals auf die TA-Sitzung vom 27.11. und die damit verbundenen Wahlen zurückkommen, um die sich ja nach wie vor die wildesten Gerüchte ranken.

Nach langer kontroverser Diskussion standen zwei Vorschläge zur Abstimmung:

Die Abstimmung erbrachte eine Mehrheit von 16 zu 11 Stimmen für Vorschlag B - also Wahlen auf dem Verbandstag. Daraufhin traten Erich und Fritz von ihren Ämtern zurück und verließen den TA. Der nun "führerlose" TA ( Schatzmeister und Geschäftsführer Peter Förster hat ja derzeit keinen Sitz und keine Stimme mehr im Präsidium ) musste gerade im Hinblick auf den Verbandstag am nächsten Tag ein neues Führungsgremium wählen.

Wie ihr aus dem beiliegenden Protokoll der TA-Sitzung entnehmen könnt, folgten daraufhin die Wahlen, wobei der Vorschlag zu Klaus Sterba als zweiten Vizepräsidenten erst nach dem negativen Wahlausgang von Erik Cloppenburg und den Vorschlägen Ingo Averdunk ( abgelehnt ) und Helmut Cornelije ( abgelehnt ) zustande kam. Von "Mauscheleien" kann also hier nicht die Rede sein !

Kürzungen im Haushalt

Wie ihr im beiliegendem Protokoll und im Haushaltsplan nachlesen könnt, hat der TA die größten Einsparungen bei sich selbst vorgenommen. Auch Reisekosten und Gastgeschenke wurden stark beschnitten.

Ich selbst habe auf meine Aufwandsentschädigung bis zum Verbandstag verzichtet, werde diese allerdings in einen neu zu gründenden Solidaritätsfonds einzahlen lassen.

Damit setzt der TA in Zeiten von außergewöhnlichen finanziellen Belastungen und Haushaltskürzungen ein Zeichen , dass es uns Funktionären nicht ums Geld ( was gemessen an der Arbeitsleistung und der dafür zu entrichtenden Steuer sowieso gering ist ), sondern um den Verband geht !

WM 2000

Die Ermittlungen bezüglich der Straftaten im Zuge der WM 2000 sind erst kurz vor Weihnachten abgeschlossen. Danach erfolgen die Verfügungen der Staatsanwaltschaft ( Eröffnung eines Verfahrens oder Einstellung ).

Ich habe zwischenzeitlich die unseren Rechtsanwälten Zirngibl - Langwieser vorliegenden Akten des vorläufigen Ermittlungsergebnisses ( Stand Oktober 2004 ) durchgelesen und bin zu folgendem Ergebnis gelangt:

Albert Schindler

Ich gehe von der Eröffnung eines Strafverfahrens gegen Albert Schindler aus. Für diesen Fall hat der Verbandstag Irmi Borgs und Sandra Aichner als "Prozessbeobachter" entsandt. Damit wird sichergestellt, dass dem BKB kein Detail aus dem Verfahren verloren geht. Nach Beendigung des Verfahrens wird das öffentliche Urteil an alle Vereine versandt.

Peter Förster

Peter hat sich nach meinen Erkenntnissen nicht persönlich bereichert. Einzelheiten sollt Ihr am Verbandstag erfahren, denn im Zuge der Fairness und im Hinblick auf seine großen Verdienste im BKB soll er sich selbst dazu äußern. Danach sollt Ihr entscheiden was zu geschehen hat.

Franz Probst

Ich persönlich achte Franz als einen selbstlosen Funktionär in unserem Verband. Ich lege Euch die Stellungnahme von Franz kommentarlos bei. Jeder soll sich selbst seine Meinung bilden.

Nach derzeitigem Kenntnisstand sind keine weiteren Personen in strafrechtliche Handlungen verwickelt !

Dies würde für den BKB bedeuten, dass weder Mitglieder des Organisationskommitees noch die zeichnungsberechtigten Mitglieder der WM 2000 GmbH Fritz Oblinger und Evi Silhavy beteiligt waren.

Leider sind Strafrecht und Zivilrecht zwei Paar Schuhe. Was dies bedeutet lest bitte in dem Schreiben der RA Zirngibl - Langwieser an mich, das beiliegt. Selbstverständlich habe ich den Rat des Rechtsanwaltes befolgt und die Schreiben versenden lassen.

Ich habe zwischenzeitlich Herrn RA Rixner zum Verbandstag am 03. April eingeladen. Er wird Euch umfassend über den ganzen Komplex aufklären und Euch Rede und Antwort stehen.

Danach entscheidet Ihr über das weitere Vorgehen ! Mehr Aufklärung und Entscheidung der Mitglieder kann es in diesem Fall nicht geben.

Rückforderungen

Nach Zahlung der restlichen 41.328 Euro an das BVA stehen von hier noch die Zinszahlungen von über 38 000 Euro an. Diese werden - aufgrund unser guten "Zahlungsmoral" - auf jeden Fall verringert und gestundet. Die genaue Höhe steht derzeit aber noch nicht fest.

Vom Land Bayern bekamen wir 110 000 DM, von der Stadt München 50 000 DM an Zuschüssen. Ob, in welcher Höhe und mit welchen Zinsen wir diese Gelder wieder zurückzahlen müssen ist derzeit noch nicht geklärt. Wir versuchen zur Zeit mit Hilfe von Mandatsträgern und anderen einflussreichen Personen, die Höhe der zu erwartenden Bescheide zu verringern. BLSV-Präsident Lommer hat mir in einem persönlichen Gespräch bereits seine Mithilfe angeboten. Damit unternehmen wir alles in unserer Macht stehende, um den Schaden so gering wie möglich zu halten.

Rechtsanwaltschaftskosten kommen auf jeden Fall auf uns zu. Hier ist nach meiner bisherigen Erfahrung der TA-Beschluss, die RA-Kanzlei Zirngibl-Langwieser mit der Wahrung unserer Interessen zu beauftragen, ein "Glücksgriff". Herr RA Rixner prüft derzeit, ob unsere Rechtsschutzversicherung die Kosten dafür übernehmen muss, nachdem sich diese bislang weigert.

BLSV

Das Gespräch mit dem Schatzmeister des BLSV, Herrn Schuster, hat zwischenzeitlich stattgefunden. Unser "Sparbuch" ist sanktioniert ! Herr Schuster riet uns, das Guthaben - ohne die tatsächlichen Rücklagen für die Prüferstempeln - in den Haushalt zusammen mit den auf uns zukommenden Rückforderung aufzunehmen. Selbst wenn dabei ein "Minushaushalt" entsteht, ist dies für den BLSV akzeptabel. Peter wird dies umsetzen und dem Verbandstag zur Entscheidung vorlegen. Die Zuschüsse des BLSV an uns sind nicht in Gefahr - über die genaue Höhe bekommen wir Ende Januar Bescheid.

Auf Nachfrage machte uns Herr Schuster das Angebot in Zukunft die Buchhaltung ( wie schon über zwanzig andere Fachverbände ) über den BLSV abzuwickeln. Derzeit kostet dies nichts - ob dies in Zukunft so bleibt wird im Januar entschieden - auf jeden Fall werden die Kosten sehr gering im Gegensatz zur Leistung sein. Ich werde mir ein konkretes Angebot vom BLSV im Februar einholen und dies dem Verbandstag vorlegen. Danach soll dem Schatzmeister Gelegenheit gegeben werden dazu Stellung zu nehmen. Die endgültige Entscheidung liegt aber bei Euch !

Jährlicher Verbandstag

"Versprochen ist versprochen" - das Präsidium wird zum nächsten Verbandstag den Antrag auf Satzungsänderung bezüglich auf die Abhaltung eines jährlichen Verbandtages stellen.

BKB-Tag

Trotz aller derzeitigen Probleme müssen wir in die Zukunft blicken und uns wieder der "wichtigsten Nebensache der Welt" dem Karate widmen. Jeden von Euch dürfte noch der DKV-Tag im Gedächtnis sein. Hier präsentierten sich alle namhaften Trainer und Funktionäre des DKV,s allen Mitgliedern und für einen Tag waren alle eine große Familie. Das der Erlös dieses Tages noch einem Solidaritätsfonds dient, macht das Ganze richtig "rund".

Warum sollte dies nicht auch bei uns funktionieren ? Ein erster telephonischer Rundruf erbrachte eine überwältigende Resonanz : Fritz Oblinger, Uwe Chszaniecki, Helmut Cornielje, Jamal Measara, Karl-Heinz Stief, Irmi Borgs, Klaus Sterba, Roland Lowinger und und und .. alle die im BKB "Rang und Namen" hat, gaben spontan ihre Zusage.

Und das obwohl kein Honorar gezahlt wird. Der Erlös ( Gebühr 10 Euro ) wird in unseren neugegründeten Solidaritätsfonds einbezahlt. Dieser Fond soll Breiten- und Spitzensportlern zugute kommen, die sich bei der Ausübung unserer Kampfkunst verletzt haben oder sonst zu Schaden gekommen sind. Hier wird, vom BKB in Zukunft ein "Solitaritätsbeitrag" geleistet, wenn Versicherungen nicht oder nur teilweise den Schaden übernehmen. Der BKB will mit diesem "Soli-Fonds keinen mehr "im Regen stehen lassen". Bislang waren uns hier die Hände ziemlich gebunden. Den Grundstock für diesen Fonds wird meine Aufwandsentschädigung bis zum nächsten Verbandstag bilden.

Der BKB-Tag soll keine Konkurrenz zum Trainer-Meeting oder zum Breitensportwochenende werden, deshalb wird der Termin auf das letzte Ferienwochenende, Samstag den10. September, gelegt.

Fritz Oblinger wird auch in Zukunft den BKB nicht im Stich lassen und diesen Tag in Ingolstadt ausrichten. Die Hallen hat er bereits fix organisiert. Klaus Sterba wird diesen Tag organisatorisch vorbereiten und durchführen.

Nationale und Internationale Kontakte

Es ist an der Zeit auch international Kontakte zu knüpfen. Roland Lowinger hat seine internationalen Freundschaften dazu genutzt, um ein gemeinsames Projekt mit Österreich und der Schweiz durchzuführen:

Wir wollen jährlich ein gemeinsames Kader- und Kampfrichtertraining mit den Nationalkadern und internationalen Kampfrichtern der Schweiz und Österreich durchführen. Auch Holland zeigt großes Interesse an dieser Maßnahme und möchte gerne mitmachen. Den Auftakt zu diesen Begegnungen wird Roland im Juli im Landesleistungszentrum in Kempten ausrichten. Finanziell ist dies kein großer Akt, da ein Kader- und ein KR-LG sowie so in Kempten stattfindet. Nächstes Jahr wird dieser neugeschaffene Event wahrscheinlich von Österreich ausgerichtet.

National werden wir enger mit Baden-Württemberg zusammenarbeiten, von denen wir in vielen Bereichen noch lernen können.

Nur mit Zusammenarbeit und Kooperation lassen sich die Herausforderungen der Zukunft meistern.

Infos

Schreiben dieser Art an alle 347 Vereine bringen für die Geschäftsstelle einen ernormen Arbeitsaufwand. Deshalb hat sowohl der TA, wie auch am nächsten Tag der Verbandsstag beschlossen, dass die Protokolle nur auf Auforderung versandt werden. Bitte betrachtet diese Art der Information an alle Vereine deshalb als nicht immer durchführbar. Selbstverständlich werde ich Euch auch in Zukunft mit Informationen aller Art "versorgen", dann aber vornehmlich auf unserer Internetseite und im Rundbrief.

Zum Schluss noch eine für alle Karatekas weltweit erfreuliche Nachricht: Das IOC hat Inline- Skating, Rugby und Karate zur Aufnahme ins Olympische Programm 2012 vorgeschlagen. Die Entscheidung darüber fällt am 06.07.05 bei der IOC-Vollversammlung in Singapore. Zum ersten Mal in unserer Geschichte stehen wir ganz dicht vor den fünf Ringen.

Herzlichen Dank an Alle die dem BKB in seinem schwierigsten Jahr die Treue gehalten haben und aktiv oder passiv versuchen zu helfen.

Ich wünsche Euch und Eueren Familien ein friedvolles Weihnachtsfest und ein gutes und vor allem gesundes Neues Jahr.

Lasst uns gemeinsam den BKB wieder ganz nach vorne bringen !

Wolfgang Weigert

Ingo @verdunk
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