20.Juli 2003 / ia

BLSV gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Gewalt

Der Sport im Bayerischen Landes-Sportverband steht für gegenseitige Achtung, Freundschaft und Toleranz. Umso mehr sehen wir mit Bestürzung und Sorge die Zunahme rechtsextremer Gewalt und rechtsextremer Gedanken in unserem Land. Doch rassistische und fremdenfeindliche Einstellungen begegnen uns nicht erst bei gewalttätigen Angriffen und Anschlägen, sondern auch in der Mitte unserer Gesellschaft, am Stammtisch, am Arbeitsplatz, im Schulhof, auch im Verein.

Wir sind der Auffassung, dass Bayern ein weltoffenes Land bleiben muss. Zeichen setzen, sich wehren, Zivilcourage zeigen, sich solidarisieren ist deshalb notwendig. Im Sport, im Sportverein, wird dies schon seit langem versucht. Nicht nur weil Fair-Play ein wesentlicher Gedanke des Sports ist, sondern weil viele Menschen aus anderen Ländern, anderen Kulturen und anderen Hautfarben, aus verschiedenen sozialen Zusammenhängen auf den Sportplätzen und in den Sporthallen gemeinsam spielen, verlieren und siegen, Freude auch am Miteinander haben.

Unsere Gesellschaft befindet sich in einer fast schon dramatisch zu nennenden Umbruchsituation, die für viele mit Verlusten, Ängsten und steigenden Anforderungen verbunden ist, denen nicht alle gerecht werden können. Wenn subjektiv das Gefühl entsteht, überflüssig zu sein, keinen Platz mehr in der Gesellschaft zu haben, nicht "mithalten" zu können, ist der Weg zur "Sündenbock"-Suche nicht mehr weit.

Und was ist leichter als sich die Schwachen in unserer Gesellschaft dafür auszusuchen, um das eigene Selbstwertgefühl zu steigern.

Wir leben in einem Land, in dem sich Menschen jeglicher Hautfarbe und Herkunft wohl fühlen sollen und in dem rechtsradikales Gedankengut und Gewalt nicht Platz greifen darf.

Wir, die wir im Sport Verantwortung übernommen haben, müssen dafür sorgen, dass Achtung und Wertschätzung uneingeschränkt für alle Menschen gilt, unabhängig von ihrer Hautfarbe oder Herkunft. Intoleranz und Rassismus hat nur eine Chance, wenn wir sie zulassen. Konflikte, die im Sportverein auftreten, dürfen nicht ignoriert, sondern als Chance aufgegriffen werden. Insbesondere die Verantwortungsträger in den Sportvereinen und -verbänden sind aufgerufen, nicht zu schweigen, sondern die Integrationschancen im Sport zu nutzen, Brücken zu bauen und sich vor Ort einzubringen, um Gewalt und radikalen Ideologien entgegenzutreten.

BLSV-Präsidium im Januar 2001

Ingo @verdunk
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