31.August 2002 / ia
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2. BKB - Breitensport-Wochenende, 1999
Basisarbeit die Grundlage für Karate - Das 2. Breitensport-Weekend in Ansbach zeigte wieder
einmal das bestehende Interesse für das weite Spektrum in unserer Sportart.
Ansbach - Schon im vorigen Jahr war die von Uwe Chszaniecki inszenierte Großveranstaltung
für den Karate-Breitensport ein durchschlagender Erfolg. Als Referent für den Breitensport und
traditionelles Karate-Do im BKB hat Uwe auch diesmal bewiesen, daß für seine Arbeit weiterhin
sehr großes Interesse bei der Basis besteht. Von den insgesamt 180 Teilnehmern war ein großer
Anteil der Vereinsvorstände, Dojoleiter, Fachübungsleiter, Jugendleiter und Trainer vertreten,
die sich intensiv mit dem breitgefächerten Programm in Praxis und Theorie auseinandersetzten und
rege und aufmerksam am Training teilnahmen. So konnte mancher von ihnen neue Ideen und
Anregungen für sein Arbeitsgebiet mit nach Hause nehmen.
Natürlich war nicht nur für die Unterrichtung der Funktionäre gesorgt, es kamen vielmehr alle
auf ihre Kosten. Durch das individuell gestaltete Programm für Anfänger und Fortgeschrittenen
waren die optimalen Trainings- und Inforrnationsvoraussetzungen voll erfüllt worden. So wurden
gleichzeitig drei Trainingseinheiten in der abgeteilten Dreifachturnhalle für den jeweiligen
Wissens- und Ausbildungsstandes abgehalten. Nebenher konnten Interessierte noch die angebotenen
Workshops besuchen und ihren Wissenstand erweitern sowie Antworten auf die gestellten Fragen
finden. So war auch diesmal für alle was dabei.
Wollte man bei jedem Training mitmachen, so war Durchstehvermögen gefragt. Außer einer kleinen
Mittagspause fanden fortlaufend die verschiedensten Traingsdurchläufe statt, wobei sich auch die
meisten daran beteiligten. So wurde beispielsweise am Samstag sechs Stunden Training absolviert.
Dies beweist, daß auch im Breitensportbereich große Leistungen gebracht werden.
Natürlich sind große Anstrengungen, Oberlegungen und ein Organisationstalent erforderlich, den
Karatesport in seiner ganzen Bandbreite darzustellen und für jedermann interessant zu machen.
Die Ansbacher-Veranstaltung hat es wieder einmal bewiesen, daß dieser Weg möglich ist. Mit der
Regieführung von Uwe Chszaniecki und der Mithilfe seines Mitarbeiterstabes aus seinem eigenen
Dojo "Gomekan' war ein reibungsloser Ablauf garantiert. Auch in diesem Jahr waren wieder
hochrangige und bekannte Karatemeister eingeladen, die mit ihrem Wissen für einen interessanten
Ablauf sorgten.
- Albrecht Pflüger, 6. DAN Karate und Karateka der ersten Stunde in Deutschland,
überraschte mit einem neuen Selbstverteidigungsprogramin, wobei Varianten von Befreiungs- und
Kontertechniken gezeigt wurden. Er referierte auch über den Ursprung der Kampfkünste und der
verschiedenen Stil- und Kampfsportarten.
- Klaus Sterba, besser bekannt unter dem Namen James Sterba, 5. DAN,
Kampfrichterreferent und selbst erfahrener Wettkämpfer der Spitzenklasse zeigte bei Kata-Bunkai
viele Varianten und Anwendungsmöglichkeiten der Abwehr- und Kontertechnik im Rahmen des
Kataablaufes. Seine Vortragsweise war für jeden überzeugend.
- Alfred Heubeck, 4. DAN und BKB-Prüferreferent, überzeugte mit seinem langjährigen
Wissen und seiner Fachkompetenz. Er demonstrierte mit Schwung und Kampfgeist alle bekannten
traditionelle Kampfformen. Seiner Vortragsweise war es zu verdanken, daß alle Sportler beim
Training mit Feuereifer und mit vollem Einsatz dabei waren. Bei der Unterrichtung für Prüfer
konnte mit ihm über die Erfahrungen der neuen Shotokan-Prüfungsordnung diskutiert werden. Dieser
interessante Erfahrungsaustausch brachte einige Klarheiten für die kommenden Kyu-Prüfungen.
- Sylvia Berreth, BKB-Frauenbeauftragte, praktizierte spezielle Befreiungstechniken für
Frauen. Bei ihrem theoretischen Vortrag ging sie auf die Problematik bei sexuellen
Gewaltangriffen gegenüber Frauen ein. Als Gegenmaßnahme wies sie auf verschiedene Möglichkeiten
der Gegenwehr durch Selbstbehauptung und Selbstverteidigung hin.
- Wilfried Harloff, 6, DAN Taekwon-Do und 3. DAN Karate aus Ansbach, bewies seine
Vielseitigkeit als er Entspannungsübungen und Meditation ebenso souverän leitete wie eine
Trainingseinheit über Kampftechniken. Wilfried Harloff der eigentlich als Teilnehmer gekommen
war, sprang spontan als Vertreter für einen erkrankten Referenten ein.
- Geza Abraham, Erfolgstrainer aus Ingolstadt, ließ auch alle Breitensportler an den
Praktiken der Wettkampfathleten teilhaben. Seine Partnerübungen zum Freikampf zeigten
verschiedene Anwendungsmöglichkeiten, die bei Kumite-Turnieren wichtig sind, aber auch im
Breitensport bei Prüfungsvorbereitungen oder in der Selbstverteidigung ihre Bedeutung haben.
Für die Wettkampfvorbereitung hat er selbst nach langjähriger Arbeit ein Trainingsgerät
konstruiert, das eine vollständig Analyse im alltäglichen Training gibt. Dieses Gerät, der
sogenannte "EXDYMAT" konnte jeder ausprobieren. Durch ständiges Üben wird die Schnelligkeit der
Technik und die Explosivität der Kraft enorm gesteigert. Viele waren begeistert über die
Vielseitigkeit der Anwendung.
Das dargebotene Gesamtprogramm dieser Veranstaltung für den Karate-Allgemeinsportler dürfte in
seiner Art und in seinem Umfang zur Zeit als einzigartig anzusehen sein. Uwe Chszaniecki, der
engagiert für den Breitensport eintritt, möchte rrüt dieser Veranstaltung eine feste Einrichtung
schaffen. Einmal im fahr soll in einer Großveranstaltung die Bandbreite des Breitensports, der
eng mit den traditionellen Werten des Karate verbunden ist, aufgezeigt werden. Wie auch diesmal
sollen Kinder, Frauen, Männer, darunter auch Späteinsteiger, gemeinsam Karate als Kampfkunst und
als Weg (Do) für alle erleben. Dieser Grundgedanke sollte als Anreiz dazu dienen, von vielen
ernst genommen zu werden. Eine Nachahmung kann für verantwortlich Funktionäre nur empfohlen
werden.
Die Sportart Karate kann jeder ausüben. Das Alter und das Geschlecht spielt dabei keine Rolle.
Deshalb ist unter allen Kampfsportarten Karate geeignet im Breitensport eine größere Rolle
einzunehmen als bisher wahrgenommen worden ist. jeder hat die Möglichkeit durch Prüfungen und
Lehrgänge stufenweise sein Können und seine Erfolge zu steigern. Turnierteilnahmen und
Turniererfolge brauchen dabei nicht immer im Vordergrund zu stehen. Auch die heutigen
Spitzensportler sind aus der Basis hervorgekommen und werden im Alter auch dort wieder
zurückkehren, vielleicht als Trainer, Kampfrichter oder Funktionäre.
Wir haben die Möglichkeiten und sind in der glücklichen Lage die Öffentlichkeit für uns zu
interessieren und uns für alle zu öffnen. Daran sollten wir arbeiten.
Werner Beck
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Ingo @verdunk
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