6. Januar 2006 / ia

Breitensport Weekend 2005 - Lernen von den großen Meistern

100 begeisterte Teilnehmer beim Breitensportweekend in Neuendettelsau

Die Teilnehmer des siebten Breitensportweekends. Foto: Jörg Dittmer

Neuendettelsau - Zum siebten Mal fand am Wochenende vom 5.-6. November 2005 das Breitensportweekend für alle Freunde des Karate-Do statt - das dritte Mal schon in der schönen Dreifachturnhalle in Neuendettelsau. Diesmal war es eine Art Abschiedsgeschenk: Uwe Chszaniecki, langjähriger Breitensportreferent des bayerischen Karatebundes (BKB), hatte mit seinen Leuten vom Dojo Gomekan im TSC Neuendettelsau für seinen Nachfolger Fritz Oblinger (5. Dan) noch einmal die Organisation übernommen.

Am frühen Samstagmorgen trafen etwa 100 erwartungsvolle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Teil von weit her ein, die bis Sonntagmittag die Wahl unter insgesamt 12 Trainingseinheiten bei vier hochrangigen Meistern hatten: aus dem Bereich des Shotokan- Karate Roland Lowinger (6. Dan und Stilrichtungsreferent für Shotokan im BKB), Fritz Oblinger (5. Dan, neuer Breitensportreferent) und Helmut Cornielje (4. Dan, Qi Gong-Lehrer), sowie als Gast der international gefragte Jamal Measara aus Malaysia. Jamal Measara ist Meister des Shorin-Ryu Seibukan und Kobudo und lehrt seit über 20 Jahren in seinem Dojo in Kelheim.

Der neue Präsident des BKB, Wolfgang Weigert, übergab zu Beginn Geschenke an die Referenten und versicherte, dass der BKB auch weiterhin Karate-Do als Breitensport fördern werde. Das Programm war denn auch wie immer auf die unterschiedlichen Leistungsstufen abgestellt, so dass Anfänger und Teilnehmer der Unterstufe ebenso zu ihrem Recht kamen wie die Mittelstufe und die Oberstufe.

Begeistert waren am Ende alle, die teilgenommen hatten: diejenigen am Anfang des Weges ebenso wie die vielen Braun- und Schwarzgurte. Trainiert wurde die Ausführung sauberer Techniken im Kihon und deren Anwendung in der Selbstverteidigung. Beim Kumite wurde der präzise und geschmeidige Einsatz der Techniken von einfachen Formen bis hin zum Freikampf geübt. Beim Bunkai analysierten die Meister die verschlüsselten Kampfkonzepte der ursprünglichen Kata.

	Helmut Cornelije Foto: Melanie Müller		Jamal Measara Foto: Melanie Müller
	Fritz Oblinger Foto: Jörg Dittmer		Roland Lowinger Foto: Melanie Müller

Die Möglichkeit, auf einem solchen Lehrgang einmal große Meister zu erleben, die ihre Kunst seit über 30 oder 40 Jahren vervollkommnen, ist für jeden Karateka eine Herausforderung und eine großartige Möglichkeit, im gemeinsamen Üben auf dem eigenen Weg des Karate-Do Fortschritte zu machen. Ebenso wichtig jedoch ist der Erfahrungsaustausch im Gespräch - dafür gab es auch in diesem Jahr wieder die beste Gelegenheit beim gemeinsamen gemütlichen Abendessen. Hier bot sich die Chance, mit den Meistern in aller Ruhe über ihren Karate-Weg zu reden, und wenn dieser Weg wie bei Jamal Measara über 35 Jahre hinweg von einem Kontinent zum anderen geführt hat, ist die Neugier nicht weniger groß als der Respekt vor der Bescheidenheit solcher Menschen, die sich selbst als Schüler auf dem Weg betrachten.

Der Sonntagmorgen begann mit einer wunderbaren Bewegungs-Meditation aus dem Bereich des Qi Gong für alle Graduierungen unter Anleitung von Helmut Cornielje. Während der anschließenden Trainingseinheiten wurden zeitgleich Kyu-Prüfungen abgenommen, die in fast allen Fällen erfolgreich verliefen. Bereits am Vorabend hatte Uwe Chszaniecki nach sechsjähriger Vorbereitung und sehr gelungener Prüfung aus der Hand von Roland Lowinger und Fritz Oblinger seine Urkunde zum 3. Dan überreicht bekommen.