5. Dezember 2004 / mm

Deutsche Meisterschaft Junioren in Villingen

Kumite Damen erneut in Deutschland spitze

Memminger Damenteam Vizemeister, Silvia Sperner gewinnt gleich 3 Medaillen -
Tobias Gröller Deutscher Vizemeister

Villingen - Bei den diesjährigen Deutschen Juniorenmeisterschaften in Villingen reisten die bayerischen Vertreter mit einem starken Team an. Sportreferent Wolfgang Seidel und seinen beiden Coaches Senol Yildrim und Dietmar Renner, sowie mehreren Heimtrainer, hatten die Mädels und Jungs hervorragend vorbereitet.

Kumite Damen

Aushängeschild wie schon bei der DM der Länder in Bessenbach war jedoch das Memminger Damenteam mit Silvia Sperner, Ines Brutscher und Barbara Liebel (Funakoshi Lauf). Bereits in den Vorrunden ließen sie mit ihren Siegen an ihrer derzeitigen Favoritenstellung keinen Zweifel und schafften so den Einzug ins Finale. Hier trafen sie auf das Überraschungsteam von SeiWaKei Meisen (Sachsen) mit der derzeitigen Sächsischen Spitzenkämpferin Katja Weser. Wie überlegen unser bayerisches Team derzeit im DKV agiert, zeigt die Tatsache, dass nach zwei Kämpfen und zwei Siegen dieses Finale damit bereits entschieden war. Großes Lob gebührt hier Senol unter dessen Obhut diese Mannschaft in langen Jahren reifte.


Der Titel Deutscher Meister für das Kumite Damenteam von Shogun Memmingen mit Silvia Sperner, Barbara Liebel und Ines Brutscher.
Foto: Melanie Müller

Auch sein Schützling Ines Brutscher ist derzeit Deutsche Spitze und wurde vor kurzen in die Nationalmannschaft berufen. An diesen Tag bewies sie in der Klasse -60kg ihre derzeitige Ausnahmestellung und stand nach vier Siegen im abendlichen Finale. Hier aber lies ihr Julia Gehring vom KT Bodensee keine Chance und zeigte Ines deutlich das Nachsehen. Es ist allerdings kein Beinbruch für die sympathische Sportlerin, von der wir in Zukunft sicher noch viel hören und sehen werden. Andere Athletinnen und Athleten verpassten oft nur sehr knapp und unglücklich den Sprung ins Finale. So auch bei Katharina Tschitilajewa (Untermerzbach) und Silvia Sperner (Memmingen). Beide standen in der Klasse +60kg im Halbfinale, wurden parallel in die Trostrunde verwiesen und konnten sich zum Schluss noch über Bronze am Treppchen freuen. Besonders zu erwähnen ist, dass sowohl Ines Brutscher, als auch Silvia Sperner an der nächsten Europameisterschaft 2005 in Griechenland für Deutschland an den Start gehen dürfen. Silvia Sperner schaffte zudem noch etwas ganz besonderes an dieser Deutschen Meisterschaft. Sie stand in der Allkategorie, nach den bereits erwähnten Erfolgen, mit der ebenfalls erfolgreichen Augsburgerin Ella-Karina Rössling erneut auf den dritten Platz. Sie erkämpfte sich demnach an dieser Deutschen Meisterschaft 3 Edelmetalle.

Ebenso hatte Dietmar Renner sein Untermerzbacher Team mit Katharina Tschitilajewa, Julia Müller und Ella-Karina Rössling (KV Augsburg) hervorragend auf diese DM eingestellt. Nach Auftaktsiegen über die starken Thüringer aus Waltershausen und Köln, verlor das Untermerzbacher Team im Halbfinale äußerst knapp gegen ihre Kontrahentinnen aus Sachsen. Dietmar gelang es jedoch seine Damen neu zu motivieren und so konnten sie in der Trostrunde das Team aus Brandenburg im kleinen Finale bezwingen und sich mit der Bronzemedaille trösten.


Bronzemedaille für das Kumite Damenteam aus Untermerzbacher mit Katharina Tschitilajewa, Julia Müller und Ella-Karina Rössling.
Foto: Melanie Müller

Kumite Herren

Aber auch bei den Herren gab es neben den erfolgreichen Damen einige Medaillen. Die drei Jungs Valon Gashi (TSV Ingolstadt), Mehmet Erbek (Shogun Memmingen) und Emanuel Forster (KD Straubing) starteten alle in der Klasse -70kg und konnten sich gut durchsetzen. Alle drei landeten, meist kurz vor oder im Poolfinale, letztendlich in der Trostrunde. Hier gab es mit Valon und Mehmet ein "kleines bayerisches Finale", bei dem sich dann Valon durchsetzen konnte und Bronze erhielt. Den beiden übrig gebliebenen, blieb nur der undankbare 5. Platz.

In der Gewichtsklasse -75kg konnte sich der Straubinger Heinrich Leistenschneider und Eric Blüthgen (Untermerzbach) in -80kg jeweils bis ins Halbfinale durchkämpfen. Hier unterlagen beide und mussten sich mit der Trostrunde begnügen. Jedoch wollte sich keiner die Chance auf eine Medaille nehmen lassen, kämpfen ehrgeizig und konnten sich letztendlich doch noch über einen dritten Platz freuen.


Eric Blüthgen (Untermerzbach) erringt den dritten Platz in der Diszipin Kumite -80kg.
Foto: Melanie Müller

Kata

Im Kata Einzel beherrscht derzeit Tobias Gröller vom KD Bayerwald, ein Schüler von Thomas Geiger, einen bedeutenden Teil der bayerischen Kataszene. Bei dieser DM überzeugte er die Kampfrichter sowie auch Zuschauer und stand nach dem Siegen über den Favorit Oliver Kronhardt (Poolfinale) und gegen Thüringen (Halbfinale), überraschend im abendlichen Finale. Hier jedoch lies ihn Michael Haas ein Schüler von BT Karamitsos keine Chance und gab ihm mit 5:0 das Nachsehen. Für Tobias ist dies jedoch kein Beinbruch, sondern mit dem Titel eines deutschen Vizemeisters hat er sich in der deutschen Kataszene etabliert und lässt für die Zukunft hoffen.


Tobias Gröller (KD Bayerwald) wird Deutscher Vizemeister in der Disziplin Kata Einzeln.
Foto: Melanie Müller

Topfavorit Jayson Schinköthe aus Kempten dominierte erfolgreich seinen Pool und traf dann auf den späteren Sieger Haas. Trotz einer souverän vorgetragenen Unsu, entschieden sich die Kampfrichter gegen Jayson. Jedoch konnte er sich in der Trostrunde eine Bronzemedaille und einen Platz am Treppchen sichern.

Die Kata-Damen taten sich etwas schwerer sich nach vorne zu kämpfen. Einzig Carmen-Rosa Pau vom Budokan Schweinfurt kam bis ins Poolfinale, wo dann aber die Berlinerin Katarzyna Panka ihren Erfolgsweg leider ein Ende bereitete.

Fazit:

Die Spitze des deutschen Nachwuchses ist mittlerweile breit gefächert. Viele Bundesländer konnten hier erste und zweite Plätze erringen, so dass wie in früheren Jahren eine Dominanz von zwei-drei Ländern nicht mehr gegeben ist. Bayern belegte in der Länderwertung den 4. Platz, wobei hier die Platzierungen in den Ü-Gruppen mit einbezogen werden, hat jedoch soviel hoffnungsvolle Talente, das den Verantwortlichen mit Blick auf die Zukunft nicht bange sein durfte. Die Damen hatten an dieser Meisterschaft einen großen Vorsprung - also Jungs: "Auf geht's!" Es gilt nun von der Jugend bis zum Seniorenbereich einen gemeinsamen Weg zu beschreiten und Bayern im DKV wieder ganz nach vorne zu bringen.

Bericht: Melanie Müller


DM der Altersklassen in Kata - mit einem Auto zum großen Erfolg

Solche Geschichten schreibt nur das Karate: In einem PKW fuhren Franz Fenk, Christan Braun, Cornelia Braun und Tobias Gröller zur Deutschen Meisterschaft der Jugend und Altersklassen nach Villingen Schwenningen. Zurück kehrten Sie mit einer Gold, zwei Silber und einer Bronzemedaille.

Bei den nun bereits zum dritten Mal durchgeführten Deutschen Meisterschaften der Altersklassen von Ü30 bis Ü50 Jahre, war der bayerische Kata Landestrainer Franz Fenk herausragende Teilnehmer. Über 20 Teilnehmer nahmen hier an dieser Disziplin Ü40 teil. Franz der bereits über eine Vielzahl von bayerischen Titeln verfügt und letztes Jahr in der Disziplin Kata Ü40 die Silbermedaille holte, krönte dieses Jahr seine bisherige Laufbahn als Aktiver, mit dem erstmaligen Gewinn eines deutschen Meistertitels. Nach hervorragenden Kata-Darbietungen in der Vorrunde stand er im abendlichen Finale gegen Ralph Lehnert. Dieser zeigte eine starke Unsu, die Franz jedoch mit der selbigen Kata konterte, sie aber noch dynamischer und kraftvoller Vortrug, so dass sich die Kampfrichter eindeutig für Franz entschieden. Die große Freude über seinen ersten Deutschen Meistertitel stand im Sichtbar ins Gesicht geschrieben.


Nach zahlreichen Bayerischen Meistertiteln erringt Franz Fenk (Burglengenfeld) zum ersten Mal den Titel des Deutschen Meisters in der Kategorie Kata.
Foto: Melanie Müller

Auch sein Vereinskamerad Christian Braun aus Burglengenfeld stand sensationell gegen Guido Wallmann aus Berlin im Finale. Christian überzeugte die Kampfrichter in den Vorrunden mit kraftvollen Katas. Gegen seinen Final-Konkurrenten hatte er jedoch an diesen Abend keine Chance. Trotzdem ist dieser erste Deutsche Vizemeistertitel für Christian das Glanzstück seiner bisherigen Athletenlaufbahn.

Eine weitere im Bunde des "Erfolgs PKWs" war Cornelia Braun. Obwohl sie nach einem Auftaktsieg gegen die spätere Finalistin ausschied, bewahrte sie jedoch die Ruhe und sicherte sich gegen Claudia Kehrbusch mit einer ausdrucksstarken Goju-Ryu Kata die Bronzemedaille.

Den Erfolg dieser bislang einmaligen "Dienstfahrt" zur DM vervollständigte wie bereits erwähnt Tobias Gröller vom KD Bayerwald mit dem Deutschen Vizemeistertitel. Somit durfte jeder der Autoinsassen mit einer Medaille den nach Hause weg antreten.

Aber auch andere Teilnehmer, die nicht in diesem Auto mitgefahren sind, waren natürlich erfolgreich. Somit stand Thomas Dettenrieder (Spielv. Bärenkeller) bei Ü30 und Herbert Greschner (Bushido Marktoberdorf) bei Ü50 ebenfalls mit einer erfolgreichen Bronzemedaille am Siegerpodest. Unglücklich ausgeschieden ist die Coburgerin Sabine Kastner. Sie hatte gleich gegen Marlis Gebbing eine schwere Gegnerin, arbeitete sich in der Trostrunde weiter vor und schied kurz vor der Bronzemedaille aus. Somit blieb ihr leider nur der undankbare 5. Platz. Jedoch sollte man auch hier in Anbetracht einer Deutschen Meisterschaft sehr stolz sein können.

Melanie Müller,
Medienreferentin im BKB

Bildergallerie

Eine Bildergalerie zur DM Junioren & Altersklasse 2004 finden sie hier

Ingo @verdunk
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