11. Dezember 2005 / mm

Deutsche Meisterschaft 2005 der Junioren und Kata-Altersklassen

Bayerische WM Stars von Zypern glänzten auch auf der DM
Franz Fenk erneut Kata - Gold in der Ü40-Klasse

Bereits um 8.30 Uhr starteten auf 6 Matten in der Holstenstein-Halle die Kata Wettkämpfe. Jayson Schinköthe hatte keine ernste Konkurrenz, bis er im Poolfinale auf seinen Teamkollegen Oliver Kronhardt traf. Oliver legte mit einer kraftvollen Gojushiosho vor, Jayson setzte eine sehr ausdrucksstarke Unsu nach, was ihm letztendlich mit 3:0 den Sieg einbrachte und im Finale stand. Hier hatte Alban Korrani (SKR Germersheim) gegen die mittlerweile perfektionierte Gangaku von Jayson keine Chance und so wurde unser WM-Bronzesieger auch Deutscher Meister der Junioren. Ebenso das WM Erfolgsteam mit Jayson Schinköthe, welches in diesem Jahr für den KD Kempten gestartet ist, konnte für Bayern eine weitere Goldmedaille sichern.

Jayson Schinköthe hatte bis auf seinen Teamkollegen Oliver Kronhardt keine wirklich ernste Konkurrenz. Foto: Melanie Müller

Bei den Kata Damenteams scheiterte anfangs die Mannschaft vom ATS Kulmbach mit Alexandra Storath, Lisa Meisel und Laura Graf an die starken Mädels vom USV Erfurt. Die Trostrunde um Platz drei wurde ebenfalls knapp gegen das Kulmbacher Team entschieden, aber immer hin blieb ihnen ein 5. Rang.

Die drei Mädels vom ATS Kulmbach mit ihrer Bunkaidemonstration. Foto: Melanie Müller

In der Katadisziplinen der Altersklassen Ü40 startete Franz Fenk vom TV Burglengenfeld, um seinen Meistertitel erneut zu verteidigen und die Konkurrenz wieder einmal auf Distanz zu halten. Durch seine kraftvollen und überzeugenden Katas erreichte er ungefährdet das Finale gegen Carsten Walther vom Dokan Berlin. Auch hier zeigte er mit einer perfekten Unsu, das er wieder einmal der beste Kata-Athlet in dieser Klasse ist

Bei diesem Yoko-Geri von Franz Fenk staunen selbst die Bundestrainer im Hintergrund. Foto: Melanie Müller

Bei den bayerischen Kumite Damen gab es bei dieser Juniorenmeisterschaft zwei herausragende Athletinnen: Silvia Sperner (Shogun Memmingen) und Ella-Carina Rössling (AK Augsburg). Beide standen jeweils in deren Gewichtsklasse im Finale. Silvia Sperner (Kumite +60kg) lag anfangs im Rückstand, allerdings lies sie sich davon nicht beeindrucken. Sie zeigte mit einem Jodan Mawashi-Geri und einer darauf folgenden Sanbon-Wertung, ihre exzellente Form und gewann letztendlich mit 6:4 ihren Deutschen Meistertitel. Auch in der Allkategorie mischte Silvia ganz vorne mit und erreichte hier die Bronzemedaille.

Nach ihrem großartigen WM Erfolg lies sich Silvia Sperner den Deutschen Meistertitel nicht nehmen. Foto: Melanie Müller

Ella Carina Rössling (Kumite -60kg) hingegen hatte im Finale, trotz sauberen, schnellen Techniken weniger Glück ihre entscheidenden Punkte zu erzielen, jedoch blieb ihr die Silbermedaille und ein 7. Rang in der Allkategorie.

Zur Freude von Heimtrainer Gerhard Weitmann erkämpfte sich Ella Carina Rössling den Vizetitel. Foto: Melanie Müller

Eine ansprechende Leistung zeigte auch Nadine Schwab (KV Amorbach), die sich nach der Niederlage gegen Katja Weser (WM Bronzesiegerin) wieder aufraffte und ihr nur knapp die Bronzemedaille entging. Somit ein für Nadine unzufriedener, aber trotzdem sehr guter 5. Rang bei der DM.

Die bayerischen Jungs taten sich, im Gegensatz zu den Mädels, schon um einiges härter, gegen die nationale Konkurrenz anzukommen. Heinrich Leistenschneider (Kumite - 80kg) schaffte es, seine Bronzemedaille vom Vorjahr, auch 2005 wieder zu verteidigen. Er scheiterte erst im Poolfinale gegen Wasja Baumann, verlor aber nichts von seinem Siegeswillen und gewann so erneut seinen bronzenen Platz auf dem Treppchen.

Sebastian Morgenroth (Kumite +80kg) legte im Vergleich zum Vorjahr sogar noch etwas zu: von seinem 5. Rang 2004, konnte er sich in diesem Jahr zur Bronzemedaille steigern. Auch er setzte sich bis ins Poolfinale durch. Hier musste er sich zwar gegen Enrico Höhne geschlagen geben, konnte aber seinen Weg zur Bronzemedaille erfolgreich in der Trostrunde fortführen.

Sebastian Morgenroth aus Untermerzbach steigerte sich von einem 5. Rang im Vorjahr zu einer Bronzemedaille. Foto: Melanie Müller

Die letzte Bronzemedaille für Bayern holte Alexander Mair (Kumite -65kg) vom KD Durach-Weidach: wie auch schon bei seinen bayerischen Teamkollegen, schaffte er den Weg ins Poolfinale, wo er jedoch gegen Roberto Michalek scheiterte. Aber auch Alexander wollte nicht den weiten Weg nach Neumünster auf sich genommen haben, um mit leeren Händen nach Hause zu kehren und so konnte er nach dem Sieg in der Trostrunde verdient seine Bronzemedaille abholen.

David Horn vom KD Untermerzbach traf es an dieser Meisterschaft besonders hart. Bei seinem Weg nach oben, wurde er so hart geschlagen, daß sein Konkurrent "Hansoku" erhielt. Er erholte sich zwar wieder, wurde aber erneut in den weiteren Kämpfen ziemlich attackiert. David rutschte in die Trostrunde, wo er wahrscheinlich noch von den Vorkämpfen so mitgenommen war, dass er sich hier mit einem 5. Rang zufrieden geben muss.

Trotz eines KO Niederschlages raffte sich David Horn vom KD Untermerzbach wieder auf und erreichte den 5. Rang. Foto: Melanie Müller

Irgendwie war es an diesem Tag wie eine "bayerische Endlosschleife" die sich immer wiederholte: In der Kategorie Herren -75kg schafften es Timo Lowinger (1. Kemptener KD) und Johann Hawe (TSV Trostberg) jeweils bis ins Poolfinale. So kurz vor dem eigentlichen großem Finale zu stehen, ist schon aufregend genug; dann aber trotzdem zu verlieren, macht die Enttäuschung umso größer. Noch ärgerlicher für beide Athleten ist es bestimmt, ebenfalls in der Trostrunde im Kampf um Platz 3 zu scheitern. Beiden blieb jedoch die Erfahrung und einen 5. Rang an dieser DM.

Zu guter letzt standen die Kumite - Mannschaftsbegegnungen auf dem Programm. Auch hier waren die bayerischen Damen der KG Memmingen-Augsburg (Silvia Sperner, Ella Carina Rössling und Violetta Bock) mit dem Sieg der Bronzemedaille, den Herren vor raus. Allerdings kämpfte sich die KG Straubing-Kempten (Heinrich Leistenschneider, Timo Lowinger und Hans Hawe) in drei packenden Runden bis ins Poolfinale. Nachdem sie die starken Jungs vom MTV Ludwigsburg nicht bezwingen konnten und auch in der Trostrunde das Team vom Bushido Rügen die Nase vorne hatte, blieb nach all den Strapazen nur noch ein undankbarer 5. Platz.

Nach der Teilnehmerflaute im Juniorenbereich an der Bayerischen Meisterschaft im Herbst, schnitt Bayern mit einem dritten Platz in der Länderwertung überraschend gut ab. Es gab sogar im Gegensatz zum Vorjahr (4. Platz) noch eine Steigerung. Unsere Spitzenathleten wie Silvia Sperner und Jayson Schinköthe trugen durch ihre Goldmedaillen groß dazu bei, aber auch Talente wie Ella-Carina Rössling oder Heinrich Leistenschneider enttäuschten nicht. Nach der Meisterschaft wurden alle Anwesenden mit einer "Disco" belohnt. So endete diese Meisterschaft mit einem geselligen und sehr lustigen Abend am "bayerischen" Tisch der Athleten, Trainer und Kampfrichter.

Melanie Müller
Medienreferentin des BKB