22.November 2003 / mm

Bayerns Landeskader überzeugte bei DM der Länder

Zwei dritte Plätze und eine Silbermedaille für die bayerischen Teams

Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger Jahre war dies der Höhepunkt im Wettkampfgeschehen der einzelnen Landeskader - der Länderpokal des DKVs. Stimmung, Dramatik und Emotionen pur kennzeichneten diesen Wettkampf, der mehrmals vom damaligen bayerischen Landeskader unter Leitung von Roland Lowinger mit so klangvollen Namen wie Stefan Müller, Ingo Ehret, Senol Yildirim und den legendären Münchberger Cracks Frank Hörner und den Gebrüdern Rossner gewonnen wurde.

Aufgrund eines Beschlusses der Bundesversammlung wurde heuer erstmals diese Tradition mit der Einführung der DM der Länder wieder belebt. Im Gegensatz zum alten Wettbewerb, wo Damen, Herren und Junioren in einer Mannschaft starteten, waren hier Damen und Herrenmannschaften getrennt am Start.

Der bayerische Landeskader reiste unter Leitung von Frank Hörner und den verantwortlichen Trainern Gerhard Weitmann und Franz Fenk mit einem hochmotivierten Kader an, der sich auch optisch mit den neuen Trainingsanzügen hervorragend präsentierte. Leider waren nur 10 Landesverbände angetreten, was aber der Qualität dieser Veranstaltung keinen Abbruch tat.

Bei den vier startenden Kata - Herren - Mannschaften mussten unsere bayerischen Vertreter aus Erding mit Jens Mühl, Daisuke Watanabe und Daniel Nikmond im Halbfinale dem Team aus Thüringen den Vortritt lassen, konnten aber im Kampf um Platz 3, die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt klar bezwingen und holten so die erste Medaille nach Bayern.

Wesentlich dramatischer verlief der Damen - Kumite - Wettbewerb. Nilifer Gök, Ebru Tüfenk und Mladenka Urban mussten gleich in der ersten Begegnung gegen das favorisierte Team aus Baden - Württemberg mit Europameisterin Nadine Ziemer starten. Durch diesen Titel ließen sich die Mädels jedoch nicht abschrecken und "kämpften" um ihren Sieg. Letztendlich hatten jedoch die Baden-Württemberger mit einem 2:1 knapp die Nase vorne. Besser verlief es in der nächsten Begegnung gegen Bremen. Hier mischte vor allem Nilifer Gök mit einem vorzeitigem 9:0 Sieg auf und das Team gewann überlegen mit 3:0 gegen Bremen.

Im Halbfinale trafen sie auf das überraschend starke Team aus Sachsen, dass sie mit zwei Siegen und einem Unentschieden bezwingen konnten und so im Finale standen. Hier wartete erneut Baden- Württemberg und obwohl unsere Spitzenkämpferinnen nochmals alles gaben, reichte es wieder nicht. Trotzdem darf das Team sehr stolz auf den Vizemeistertitel sein, denn auch im Finale war kaum ein Unterschied zu den Favoriten aus Baden Württemberg zu erkennen.

Höhepunkt der Veranstaltung war der Kumite - Wettbewerb der Männer. Savas Göneler, Florian Hien, Sebastian Morgenroth, Murat Yildiz und Eric Blüthgen starteten beherzt und fegten sowohl Bremen wie auch Sachsen mit 4.1 bzw. 3:1 regelrecht von der Matte. Bedeutend enger ging es in der Auseinandersetzung mit Niedersachsen zu, dass aber unsere bayerischen Cracks knapp mit 3:2 für sich entscheiden konnten. Dramatik pur war im Kampf gegen die Favoriten aus Baden Württemberg mit dem EM-Dritten Köksal angesagt. Nach begeisterten Kämpfen stand es am Ende 2:2 und auch die Punkte waren mit 17.17 gleich, sodass dieser Kampf unentschieden endete. Damit hatte sich Bayern für das Halbfinale gegen Nordrhein-Westfahlen qualifiziert.

Obwohl unsere Kämpfer nochmals alles gaben, reichte es gegen den späteren Sieger dieser Disziplin nicht zu einem Sieg. Trotzdem ist dieser dritte Platz sehr hoch zu bewerten, denn unsere Männer bewiesen wie unsere Frauen, dass sie jederzeit mit den mit Nationalmannschaftskämpfern gespickten Kadern der anderen Länder mithalten können.

Insgesamt war diese erste DM der Länder ein großer Erfolg, da sich die einzelnen Landeskader erstmals unter Wettkampfbedingen wieder messen konnten. Dazu trugen auch die Bayern Walter Sosniok und Wolfgang Weigert bei, die für eine reibungslose und stressfreie Ausrichtung sorgten.

Damit haben sich alle drei startenden bayerischen Mannschaften für die EM der Regionen im Juni 2004 in Bratislava ( Slowakei ) qualifiziert. Dies ist zugleich eine Bestätigung der bisher geleisteten guten Arbeit, aber auch eine Herausforderung für die Zukunft, Bayern wie bereits dieses Jahr in Oviedo würdig zu vertreten.

Melanie Müller,
Stellvertretende Medienreferentin im BKB

Ingo @verdunk
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