18. Juli 2005 / mm

Europameisterschaft der Regionen 2005 in Leipzig

Trotz keiner bayerischen und deutschen Erfolge eine gelungene Meisterschaft,
Straubinger Kata Damen Team knapp an der Bronzemedaille vorbei

Leipzig - Die erst drei Jahre junge Arena Leipzig diente als Austragungsstätte der 3. Europameisterschaft der Regionen am 4. Juni. Das Organisations-Team hatte bereits im Vorfeld und am Wettkampftag selbst, alle Hände voll zu tun, um den Anforderungen der EKF gerecht zu werden. Zwar besuchten, mit rund 1000 verkauften Eintrittskarten, etwas weniger Zuschauer als erwartet, dieses Event, jedoch tat dies der guten Atmosphäre in der Arena Leipzig keinen Abbruch.

Mit einer bisherigen Rekordbeteiligung bei der dritten EM dieser Art, kamen über 60 Regionen mit knapp 500 Aktiven und insgesamt 103 Teams nach Leipzig. Ganze 27 Mannschaften in Kumite und Kata der Damen und Herren kamen aus den deutschen Regionen. Bayern stellte von den deutschen Teams mit insgesamt 16 Athletinnen und Athleten die größte Delegation.

Die vielen Teams aus unseren Bundesländern scheiterten nach und nach an den ausländischen Teilnehmern, wie die erfolgreichen türkischen oder spanischen Teams, die hier der Qualität dieser EM den Stempel aufdrückten. Etwas bedauerlich war nur, dass die Auslosung meist so gesetzt wurde, dass gleich in der ersten Runde immer die deutschen Regionen gegeneinander trafen. So schalteten sich die deutschen Teams sozusagen selbst aus.


Das Straubinger Kata Damenteam mit Tamara Frammelsberger, Vanessa Pavel und Melanie Mühlbauer war mit das erfolgreichste deutsche Team auf dieser Meisterschaft.
Foto: Melanie Müller

Letztendlich ist das Straubinger Kata Damenteam neben den Katadamen aus Thüringen das erfolgreichste deutsche Team überhaupt gewesen. Die bayerischen Kata-Mädels mit Tamara Frammelsberger, Vanessa Pavel und Melanie Mühlbauer erreichten das Halbfinale, bei dem sie sich knapp den Damen aus der Slowakei geschlagen geben mussten. Im Kampf um die Bronzemedaille scheiterten sie mit Kanku Sho gegen das Tschechische Team mit der Kata Paiku. Aus deutscher Sicht war jedoch dieser 5. Rang von Bayern und Thüringen die beste Platzierung dieser EM.


Das bayerische Herren Kata Team mit Christian Hagen, Christian Braun und Florian Götz mit der Kata Kanku-Dai.
Foto: Melanie Müller

Das bayerische Herren Kata Team mit Christian Hagen, Christian Braun und Florian Götz wurde gleich in der ersten Runde gegen Niedersachsen in die Schranken verwiesen.

Die Kumite Damen mit Carina-Ella Rössling, Maria Musall, Ines Brutscher und Silvia Sperner rangen das favorisierte Sächsische Damenteam in begeisterten Kämpfen nieder, scheiterten dann gegen die spanische Region von den Kanarischen Inseln.

Auch die Kumite Herren (Murat Yildiz, Stephan Huber, Jerome Pöhlmann, Sebastian Morgenroth, Mehmet Erbek, David Horn) stiegen erst mit einem Freilos ins Kampfgeschehen ein, konnten sich aber dann nicht gegen die Thüringer Mannschaft durchsetzen, die allerdings einige Top-Kämpfer in ihren Reihen hatte.


Kampfszene aus dem Kampf der Mannschaften Bayern gegen Thüringen.
Foto: Melanie Müller

Weniger erfreulich waren die vielen Unterbrechungen durch Kontakt und Verletzungen. Das Ärzteteam, darunter auch unsere bayerischen Ärzte Dr. Pfister und Dr. Plaha, hatte an diesem Tag alle Hände zu tun und so waren 50-60 Einsätze pro Ärztetisch auf der Matte keine Seltenheit.


Demonstration des Rollstuhlkarate auf der Europameisterschaft der Regionen 2005.
Foto: Melanie Müller

Diese Europameisterschaft präsentierte sich als letztes großes internationales Highlight vor der Olympiaentscheidung Anfang Juli in Singapur. Welt-Präsident Antonio Espinos ist hier sehr zuversichtlich, da die Chancen für Karate noch nie so günstig standen wie jetzt. Zum abendlichen Finale wurde noch etwas ganz besonderes präsentiert: Rollstuhlkarate. Etwas ungewohnt anzusehen, aber doch faszinierend, waren diese Sportler mit großem Ergeiz dabei und zeigten, dass man sich auch mit solchen Einschränkungen gut verteidigen könnte. Diese Demonstration des Rollstuhlkarate wird nun noch kurzfristig in die Präsentation für Olympia in Hinblick auf Paralympic eingebracht. Erstmals ist eine Karate-Meisterschaft live per Webcam ins Internet übertragen worden, was mit großem Zuspruch von den "zu Hause Gebliebenen" angenommen wurde. Weltpräsident Espinos war voll des Lobes über diese gelungene Europameisterschaft, auch wenn das "Heimspiel" für unsere Athleten wenig eingebracht hat. Im nächsten Jahr wird Frankreich mit Paris das Gastgeberland sein und vielleicht "drehen wir hier dann den Spieß um!"

Melanie Müller,
Medienreferentin des BKB

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Ingo @verdunk
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