1. November 2008 / mm

German Open 2008 in Hamburg

Silvia Sperner für WM gerüstet

Hamburg - Die Hansestadt Hamburg war zum ersten Mal der Austragungsort der diesjährigen German Open, die sich trotz dem Ausstieg aus der Golden League immer größerer Beliebtheit erfreut. Dies belegen die diesjährigen Starterzahlen von über 650 Teilnehmern aus 41 Ländern.


Silvia Sperner gewann an dieser German Open nicht nur die Goldmedaille sondern sicherte sich mit einem überlegen geführten Finalkampf auch den Respekt der Zuschauer.
Foto: Melanie Müller

Auch die bayerischen Spitzenkämpferinnen reisten nach Hamburg um sich bei diesem hochrangigen Turnier zu messen oder sich wie bei Silvia Sperner vor der Weltmeisterschaft in Tokio einen letzten Test zu unterziehen.

Silvia Sperner aus Memmingen konnte sich im letzten Jahr an der German Open eine Bronzemedaille erkämpfen. Dieses Jahr übertraf Sie sich mit einer ausgezeichneten Goldmedaille jedoch selbst noch. In der Gewichtsklasse -60kg gingen knapp 50 Teilnehmerinnen an den Start und bereits die erste Begegnung konnte die Memmingerin mit 4:1 für sich entscheiden. Noch klarer verlief mit 4:0 der Kampf gegen ihre Finnische Kontrahentin Sade-Maria Pirttinen. Spannend wurde die dritte Begegnung gegen Yaaminii Gopalasamy aus Malaysien. Bis kurz vor Ende des Kampfes konnte keiner der beiden Athletinnen einen Punkt anbringen. Erst 10 Sekunden vor Schluss gelang es Silvia mit zwei schnellen Tzukis jeweils einen Ippon zu erzielen.

Die bereits vierte Begegnung und somit das Poolfinale gegen Jessy Reyes aus Chile ging über die reguläre Kampfzeit hinaus und konnte durch Silvia erst im Encho-Sen entschieden werden.

Jetzt hieß es für unsere bayerische Spitzenkämpferin alles oder nichts, denn wer sich über 4 Runden erfolgreich durchgesetzt hat, möchte den Einzug ins Finale auf keinen Fall verpassen. So ging Silvia energisch gegen Olga Malofeeva aus Russland auf die Matte und schaffe es auch zur Freude und Erleichterung ihres Trainers Senol Yildirim diese klar mit 2:0 zu bezwingen. Somit war Silvia Sperner für das Finale qualifiziert, in dem sie auf Laura Pasqua aus Italien traf. Hochkonzentriert ging die Memmingerin ins Finale, musste aber gleich den ersten Punkt an ihre Kontrahentin abgeben. Dies lies Silvia nicht lange auf sich sitzen und konnte nicht nur ausgleichen sondern mit 2:1 in Führung gehen. Es blieb zwar weiterhin spannend, aber da Silvia sich im Laufe der Begegnung schon einen Punktevorsprung von 5:1 erkämpfte, konnte die Italienerin mit einem weiteren Ippon kurz vor Schluss nur wenig ausrichten. Silvia gewann deshalb an dieser German Open nicht nur die Goldmedaille sondern sicherte sich mit diesem überlegen geführten Kampf auch den Respekt der anwesenden Zuschauer.


Silvia in Aktion mit Fußtechniken ...
Foto: Melanie Müller

... Handtechniken ...
Foto: Melanie Müller

... und nochmals Handtechniken.
Foto: Melanie Müller

Aber auch Ines Brutscher, die Team- und Vereinskollegin von Silvia ist nur knapp an einem großen Erfolg, verbunden mit einem Platz am Treppchen, vorbeigeschrammt. In spannenden Begegnungen konnte die Memmingerin ihre Kontrahentinnen aus England und Ungarn von der Matte fegen. Erst im Poolfinale gegen die spätere Vize-Meisterin musste sich Ines mit einem knappen 1:0 geschlagen geben. In der Trostrunde sammelte sie ihre Kräfte und konnte sich gegen Julia Rückwardt aus Brandenburg erfolgreich behaupten. Im Kampf um Bronze verlor Ines aber gegen die Italienische Athletin Greta Vitelli (Vize-Europameisterin 2004). Somit hat sie zwar nur knapp einen Platz am Treppchen verpasst, kann sich aber dennoch über einen hervorragenden 5. Rang freuen.


Spannenden Begegnungen gab es auch bei Ines Brutscher aus Memmingen.
Foto: Melanie Müller

Am Ende konnte Ines sich über einen hervorragenden 5. Rang freuen.
Foto: Melanie Müller

Großes Pech hatte an diesem Tag Gerganga Jordanova die bereits im ersten Kampf gegen Bahija Berrouba aus den Niederlanden so unglücklich fiel, dass das Knie schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde und Gergana nicht mehr antreten konnte. Bleibt zu hoffen, dass Gergana hier bald wieder fit ist.


Mit dabei waren Tamara Frammelsberger ...
Foto: Melanie Müller

... und Heinrich Leistenschneider.
Foto: Melanie Müller

Fazit

Bayern startete diese Mal zwar nur mit einer handvoll Athleten, diese wussten sich jedoch ausgezeichnet in Szene zu setzen. Nicht nur der Titel einer German Open Siegerin war aus bayerischer Sicht sehr erfreulich, auch das Auftreten des gesamten Teams war sehr beeindruckend. Viele bayerische Athleten wie Heinrich Leistenschneider oder Maria Musall kämpften sehr stark und mussten sich knapp und zum Teil sehr umstritten geschlagen geben. Für die nächsten German Open am 12. September im heimischen Aschaffenburg haben sich jedoch alle viel vorgenommen. Freuen wir uns schon jetzt auf dieses Highlight, dass uns wieder Spitzenkämpfe unter bayerischer Beteiligung bescheren wird.

Der ehemalige Jugend-Europameister Thomas Dannheimer von Axel Krusch war auch mit von der Partie und an diesem Tag in Topform. Er musste zwar einiges an Kontakten von seinen Kontrahenten einstecken, doch das hinderte ihm nicht, zuerst gegen seinen Gegnern aus der Schweiz und Belgien zu siegen. Einzig im Kampf um den Einzug ins Finale konnte er gegen den Lokalmatador Robert Glavas aus Österreich nicht bestehen. In der Trostrunde bewies er jedoch erneut seine internationale Spitzenklasse und freute sich verdient über seine Bronzemedaille, leider auch das einzige Edelmetall für den BKB.

Nachwuchstalent Joachim Füssinger (ebenfalls Durach-Weidach) ging wohl mit etwas zuviel Engagement und Motivation an den Start. So musste er wegen mehrfachen Kontakt und einem letztendlichen Hansoku das Turnier beenden. Trotzdem gehört Joachim zu den großen Hoffnungsträgern des Bayerischen Karate Bundes.


Auch außerhalb der Athleten wurde die German Open in Hamburg mit dem DKV Arzt Dr. Thomas Bäumel und Kampfrichter Franz Ippisch bereichert.
Foto: Melanie Müller

Walter Sosniok war nicht nur als Europakampfrichter tätig, sondern leitete auch das abendliche Finale als Moderator.
Foto: Melanie Müller


Video von der German Open 2008

Melanie Müller
Medienreferentin im BKB

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Ingo @verdunk
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