4. August 2006 / mm

Ebru Tüfenk zur Integrationsbotschafterin nominiert

Bundeskanzlerin Merkel lädt zum Integrationsgipfel - Integration durch Sport

Hemhofen - Am 14.Juli hatte die Bundeskanzlerin Angelika Merkel alle gesellschaftlichen Gruppen in das Kanzleramt eingeladen. Hintergrund dieser Einladung war eine verbesserte Integration von ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu erreichen. Hierzu soll innerhalb eines Jahres ein Aktionsplan geschaffen werden wozu sechs Arbeitsgruppen ins Leben gerufen wurden. Die Themengruppen dieser Arbeitskreise sind: 1. Integrationskurse; 2. Deutsche Sprache; 3. Bildung, Ausbildung und Ausbildungsmarkt; 4. Situationen von Frauen und Mädchen; 5. Integrationsaktivitäten vor Ort und 6. Integrationsaktivitäten zur Stärkung der gemeinsamen Bürgerschaft.

Für den organisierten Sport waren der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Dr. Thomas Bach und der Präsident des Deutschen Fußballbundes (DFB) Theo Zwanziger eingeladen worden. Die Bedeutung des Sports für die Integration der ausländischen Mitbürger wurde von allen Teilnehmer des Gipfels hervorgehoben. Sport ist von seinem Wesen her international und integrativ, er grenzt nicht aus, sondern er bezieht ein.

Beschlossen wurde, dass sechs Integrationsbotschafterinnen aus aktiven Sportlerinnen- und Sportlerkreisen in das Programm eingebunden werden. Dr. Bach benannte die ersten drei Botschafterinnen - an herausragender Stelle die Karate-Europameisterin Ebru Tüfenk, die mit Ihrem aus Israel stammenden Ehegatten eine Internationale Karateschule betreibt. Bereits im letzten Jahr hat Tüfenk die Chancen durch Sport für Migrantinnen, aber auch deren Schwierigkeiten in einem Interview an der Uni in Köln im Rahmen von "Integration und Sport" beschrieben.


Ebru Shikh Ahmad geb. Tüfenk wurde in Reutlingen geboren und hat deutsche Staatsangehörigkeit. Sie ist in Hemhofen mit dem ebenfalls erfolgreichen Karateka Ismael Sahlah verheiratet, wo sie beide erfolgreich eine internationale Karateschule mit über 300 Schülern betreiben. Tüfenk war erst Mitglied in der türkischen Nationalmannschaft, danach Wechsel zur deutschen Nationalmannschaft. Sie ist mehrfache Deutsche Meisterin und dreimalige ESKA-Europameisterin sowie Gewinnerin zahlreicher internationaler Turniere.
Foto: privat

Neben der türkisch-stämmigen Kampfsportlerin werden noch die Trampolin-Olympiasiegerin Anna Dogonadze und die Volleyballnationalspielerin Atika Bouagaa die Aufgabe der Integrationsbotschafterin für den Themenbereich Mädchen und Frauen übernehmen. Der DFB will noch weitere Botschafterinnen ernennen. "Der Sport ist in seiner Integrationskraft fast unschlagbar und das wollen wir in Zukunft noch mehr beweisen", sagt der DFB-Präsident Dr. Zwanziger. Das Thema "Integration soll künftig im DOSB-Präsidium im Verantwortungsbereich eines Vizepräsidenten liegen.

Ebru Tüfenk wird am 29.September auf Einladung des Deutschen Olympischen Sportbundes im Rahmen einer ersten Frauen-Vollversammlung in Münster unter dem Motto "Vorbilder im Sport" an einer Talkrunde teilnehmen. Als weitere Teilnehmer sind eingeladen: Dr. Thomas Bach (Präsident des DOSB), Claudia Bokel (Fechtweltmeisterin), Rosi Mittermaier-Neureuther (Olympiasiegerin) und Alice Schwarzer (Herausgeberin der Zeitschrift "EMMA"). Kulturelles und sportliches wird die Runde umrahmen.


Die neu ernannte Integrationsbotschafterin Ebru Tüfenk im Training.
Foto: privat

Franz Rist

Ingo @verdunk
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