3. August 2007 / uw

Trainingscamp und Karateturnier für Menschen mit Behinderungen

Inzell - Karate für Menschen mit Behinderungen, dass das sehr gut zusammenpasst, bewiesen im Frühjahr 2007 wieder zwei Sportevents des BKB. Der Verein Shotokai Karate Chiemgau veranstaltete, wie schon in den Jahren zuvor, ein Trainingscamp in Inzell sowie eine spezielle Karatemeisterschaft.

Im März kamen in Inzell ca. 80 Karatekas mit Behinderungen zusammen. Als Trainer fungierten auch diesmal wieder Fritz Oblinger, zusammen mit Ilse Werner, Konrad Herlt und Manfred Gilhuber. Die drei Tage waren ausgefüllt mit Training, aber auch mit viel Spaß, z.B. beim "Spiel ohne Grenzen".


Unter der Schirmherrschaft des bayerischen Landtagspräsidenten Alois Glück trafen sich Karatekas aus ganz Deutschland im Wilhelm-Löhe-Zentrum, um an dem 2. BKB-Kata-Turnier für Menschen mit Behinderungen teilzunehmen.
Foto: Uli Werner

Dieses Trainingscamp war dann auch gleichzeitig eine Vorbereitung für die zweite Veranstaltung. Am Samstag den 12. Mai, fand zum zweiten mal eine besondere Karatemeisterschaft in Traunreut statt. Unter der Schirmherrschaft des bayerischen Landtagspräsidenten Alois Glück trafen sich Karatekas aus ganz Deutschland im Wilhelm-Löhe-Zentrum, um an dem 2. BKB-Kata-Turnier für Menschen mit Behinderungen teilzunehmen. Viele der 50 Teilnehmer kamen vom Verein Shotokai Chiemgau sowie aus den beiden Karategruppen vom Diakonischen Werk Traunreut. Kleinere Abordnungen kamen aus Mühldorf, Freilassing, dem Schwarzwald und dem Stuttgarter Raum.


Ilse Werner (links) mit Ramona Effenberger. Die blinde Ramona erklärt, daß sie durch jahrelange Übung durch die Geräusche des Gegners weiß, wie und wo er steht und was er macht.
Foto: Uli Werner

Am weitesten angereist war Ramona, eine blinde Teilnehmerin aus Hamburg. Sie bereitet sich auf ihre Schwarzgurtprüfung vor und es war immer schon ihr Traum, einmal an einer Meisterschaft teilnehmen zu dürfen. Die Initiatoren der Veranstaltung waren schon etwas skeptisch, denn Karate und blind, das kann doch wohl nicht gehen. Sie wurden eines besseren belehrt. Ramona lief die Kata Empi fehlerfrei und sie erreichte einen hervorragenden ersten Platz. Als Showeinlage zeigte sie später dem Publikum was sie sonst noch so drauf hatte. Mit Konrad Herlt als Partner demonstrierte sie zunächst Angriffs- und Verteidigungstechniken aus dem Prüfungsprogramm für den Schwarzgurt, gefolgt von einer Freikampf-Demonstration. Die Zuschauer konnten nicht glauben was sie da sahen, die Techniken waren schnell und zielgenau, wie von jemandem mit sehenden Augen. Ramona erklärte, sie weiß durch jahrelange Übung und durch die Geräusche des Gegners wie und wo er steht und was er macht.


"Ich hör die Schläge kommen!" ... Ramona Effenberger kommt aus Hamburg und ist blind. In Inzell belegte sie in Ihrer Kategorie den ersten Rang. Im September will Ramona bei Fritz Oblinger ihre Dan-Prüfung ablegen.
Foto: Uli Werner

Die anderen Teilnehmer waren mit demselben Eifer dabei. In möglichst gerecht zusammengestellten Dreiergruppen wurden pro Gruppe die Plätze 1, 2, und 3 ausgekämpft. Am Vormittag in Kata Einzel und nach der Mittagspause in Kata Mannschaft. Bei der Siegerehrung bekam jeder Teilnehmer neben einer Urkunde einen Pokal. Die Mitglieder des Traunreuter Karatevereins Shotokai Chiemgau mit Ilse Werner an der Spitze haben sich wieder einmal als perfekte Organisatoren erwiesen und ernteten dafür ein großes Lob von allen.

Uli Werner

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Ingo @verdunk
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