12. April 2005

Jukuren - Karate der "Erfahrenen"

Neuendettelsauer Karateka Uwe Chszaniecki Mitglied in neuer Arbeitsgruppe des DKV

Das Phänomen ist bekannt: Älter werden wollen wir alle - aber möglichst gesund und ohne körperliche Beeinträchtigungen. Welchen Beitrag kann der Sport dazu leisten?

Dieser Fragestellung widmen sich jetzt in Anbetracht des immer größer werdenden Anteils älterer Menschen an der Bevölkerung der Deutsche Sportbund (DSB) und einige seiner Fachverbände. Ziel der Überlegungen ist es, neue Konzepte des Sports für Ältere zu entwickeln, die attraktiv sind sowohl für die älter werdenden Mitglieder in den Sportvereinen als auch für Spät- und Wiedereinsteiger.


Uwe Chszaniecki im Gespräch mit Karateka seines Dojo.
Foto: privat

Besonders aktiv ist in diesem Zusammenhang der über 100.000 Mitglieder starke Deutsche Karate Verband (DKV). Denn Karate hat es ursprünglich bekanntlich nicht mit Wettkampf oder mit dem Zerschlagen von Brettern und Steinen zu tun, sondern war eine von buddhistischen Mönchen entwickelte Kunst der Gesunderhaltung und Selbstverteidigung. Im Unterschied zu anderen Sportarten lässt sich daher mit einem richtig verstandenen Karate auch heute noch besonders gut ganzheitlich die körperlich-geistige Entwicklung eines Menschen positiv beeinflussen. Gerade für Menschen im mittleren Lebensalter (über 35 Jahre) und darüber, die ihre normale sportliche Laufbahn beendet haben, ist es ideal als Sport für die zweite Lebenshälfte und ermöglicht durch regelmäßiges Üben auch dort noch ein Weiterkommen, wo das in anderen Sportarten nicht mehr möglich ist.

In die jetzt neu eingesetzte Arbeitsgruppe des DKV "Karate der Älteren" wurde für Bayern der Leiter der Karateabteilung beim TSC Neuendettelsau Uwe Chszaniecki berufen. Chszaniecki, 61 Jahre alt, kann zu diesem Thema aus eigenen Erfahrungen besonders gut beitragen, weil er selbst schon über 40 Jahre alt war, als er seinen Karateweg als Späteinsteiger begann. Als langjähriger Referent für den Breitensport im Bayerischen Karatebund, als Karatelehrer und Prüfer, aber vor allem auch als Abteilungsleiter des Dojo Gomekan im TSC Neuendettelsau konnte er im Laufe der Jahre vielfältige Erfahrungen sammeln, die nun der neuen Arbeitsgruppe zugute kommen sollen.

Denn was der DKV gerade entdeckt, wird im Dojo Gomekan unter der Leitung von Chszaniecki schon seit vielen Jahren praktiziert: Schon immer wird hier besonderer Wert auf die unterschiedliche Gestaltung der Trainingseinheiten für verschiedene Altersgruppen (Kinder, Jugendliche, Erwachsene) gelegt, und insbesondere die gesundheitsfördernden Wirkungen des Karate werden im Interesse der vielen "älteren" Frauen und Männer des Dojo in besonderer Weise berücksichtigt. Von diesen Erfahrungen kann der DKV nun profitieren - und dürfte demnächst wahrscheinlich einer der ersten großen Sportfachverbände mit einem speziellen Konzept "Sport für Ältere" sein.

Jörg Dittmer

Ingo @verdunk
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