1999 / ia

Karate als Schulsport

Wetzlar - Beim dritten Schulsportsymposium des Deutschen Karate Venbandes in Wetzlar wurde der Münchner Andreas Schölz zum Schulsportbeauftragten des DKV gewählt. Der Karateka aus dem Dojo Grasbrunn-Neukeferloh ist ein erfahrener Funktionär, stand er doch vier Jahre lang dem Bayerischen Karate Bund als Präsident vor. Seit Jahren engagiert er sich als Schulsportreferent des BKB und erarbeitete einen Lehrplan Karate für den Differentierten Sportunterricht (DSU). Während in Bayern Karate bereits an 34 Schulen entweder als Wahlunterricht, Kooperation Schule - Sportverein oder Arbeitsgemeinschaft unterrichtet wird, haben die Schulbehörden anderer Bundesländer noch massive Vorbehalte gegen sogenannte schlagende Sportarten.

Die Aufgaben des neuen Referenten sind, durch Aufklärungsarbeit Vorurteile abzubauen und die Aktivitäten bundesweit zu koordinieren. Daneben werden bei regelmäßigen Treffen Erfahrungen ausgetauscht. Zudem werden durch Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern Untersuchungen gemacht, die die vielfältigen positiven Auswirkungen wie z.B. Selbstdisziplin und Aggressionsabbau untermauern.

Schölz selbst ist tätig als Studiendirektor für Englisch am Münchner Michaeli- Gymnasium und leitet dort seit 1978 den Karateunterricht.

Franz Probst, Medienreferent des BKB

Hinweis: Am 14.4.2000 wurde Ralf Brünig zum Nachfolger des verstorbenen Andreas Schölz gewählt.


Ein Situationsbericht Karate als Schulsport in Bayern kann abgerufen werden. Weiterhin stellen wir Ihnen den Fachlehrplan für den Differenzierten Sportunterricht, Sportart Karate des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst zur Verfügung.

Ein detailliertes Strukturpapier des Schulsportreferats des Deutschen Karate Verbandes mit dem Titel Karate an der Schule - Aufgaben und Möglichkeiten des Schulsports Karate kann ebenso abgerufen werden.

Die Problematik: Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungstraining für Mädchen und Frauen durch einen männlichen Trainer? Selbstverständlich gibt es so etwas wie eine Allgemeingültigkeit für die Technikvermittlung: Fauststoß ist Fauststoß, wer immer ihn ausführt oder lehrt. Die Problematik liegt eher im Psychologischen, im Beziehungssystem zwischen männlichem Trainer und weiblichen Gruppenmitgliedern. Hier sollte sich jeder männliche Trainer einer gemischten Trainingsgruppe - beides bei Trainingsgruppen im Bereich des Deutschen Karate Verbandes noch der Regelfall -, aber auch jedem Trainer, der in seinem Dojo Frauenselbstverteidigung anbietet, mit einer Reihe von Fragen aufrichtig auseinandersetzen. Ein Erfahrungsbericht zum Thema Mädchengruppe und männliche Trainer - ein Problem und eine Lösung kann hier abgerufen werden.

Arbeitsgemeinschaft zur Theorie und Praxis von Budo in erzieherischen Feldern gegründet

Stade - Der Sozialpädagoge Dr. J.-M. Wolters, bekannt durch seine Untersuchungen zur Aggression in den Kampfkünsten, hat eine Interessen- und Arbeitsgemeinschaft zur Theorie und Praxis von Budo in erzieherischen, sozialen und therapeutischen Feldern, kurz BPT, gegründet. Die BPT will die Zusammenarbeit von Praktikern sowie am Thema interessierten Forschern fördern und mit speziellen Erfahrungsaustausch-, Beratungs- und Fortbildungsangeboten, Fachtagungen, Veröffentlichungen und Studien all diese neuen Ansätze auf eine gemeinsame wissenschaftliche Grundlage stellen.

Nähere Infos bei Dr. J.-M. Wolters, Frommholdstr. 58, 21680 Stade.

Ingo @verdunk
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