13. November 2005 / sk

Internationaler Shotokan Cup 2005 - Medaillenregen für Bayern

Bayerische Athleten erobern den Internationalen Shotokan Cup

Mendig - Das größte shotokaninterne Sportereignis des Jahres zog eine Großzahl von Athleten in die "Vulkanstadt" bei Koblenz. Stilrichtungsreferent Gunnar Weichert konnte 650 Sportler, zahlreiche Betreuer und Zuschauer begrüßen, die sowohl die Kapazität der Halle als auch das Organisationstalent der Veranstalter und Ausrichter auf den Prüfstand stellten.

Bayerische Karatejugend wurde erfolgreichste Kumite-Delegation


Die strahlenden Teams Bayern und Untermerzbach mit den Landestrainern.
Foto: Melanie Müller

Der bayerische Landesjugendkader reiste mit einer 23-köpfigen Delegation an, für die sich die Strapazen der langen Anreise schließlich lohnte. Vor allem die Kumitetrainer Siegfried Drexel und Stefan Müller konnten stolz auf ihre Kämpfer sein: drei Mal Gold, ein Mal Silber und ein Mal Bronze lautete ihre Bilanz am Ende des Tages. Bayern war damit erfolgreichste Kumite-Delegation des Turniers und platzierte sich in der Gesamtstatistik auf dem 2. Medaillenrang. Während die Mädchen vor allem mit der "internationalen" Härte ihre Schwierigkeiten hatten, waren die Jungs kaum zu stoppen:

Nico Drexel stand als erster Bayer des Tages nach spannenden Vorrundenkämpfen im Finale. Dort ließ er keine Sekunde daran zweifeln, dass er ganz oben auf das Treppchen möchte und entschied den Kampf mit 6:1 für sich. Waldemar Eberhard trat mit weiteren 42 Teilnehmern in der damit am stärksten umkämpften Disziplin an. Mit vielseitigen Techniken und schnellen Angriffen marschierte er zielsicher auf das Siegerpodest. Ebenso souverän holte sich Maximilian Mathes das begehrteste Edelmetall, indem er seinen Finalgegner mit einem 8:0-Sieg deklassierte.


Waldemar Eberhard kämpft sich souverän bis nach ganz oben.
Foto: Melanie Müller

Weniger umfangreich vielen hingegen die Erfolge der Kata- Athleten aus. Trotz der rutschigen Matten zeigten die bayerischen Starter gute Leistungen. Diese wurden teils aufgrund nicht nachvollziehbarer Kampfrichterentscheidungen, teilweise jedoch aufgrund der starken Konkurrenz nicht umfassend mit Medaillen belohnt. Unbeirrt dessen setzte sich Jasmin Bleul im Kata- Wettbewerb der 12-13jährigen Mädchen durch. Lediglich die Drittplatzierte der Deutschen Meisterschaften konnte sie im Poolfinale stoppen. Durch ihre hervorragende Leistung in der Trostrunde sicherte Jasmin sich mit einer Bronzemedaille ihren verdienten Platz auf dem Siegertreppchen.


Mit kraftvollen und ausdrucksstarken Katas gewinnt Jasmin Bleul Bronze beim Internationalen Shotokan Cup.
Foto: Melanie Müller


Nachwuchsathletin Sophie Schütze ist bei ihrem ersten Landeskader-Einsatz hoch konzentriert.
Foto: Sandra Kauntz

Während sich die jugendlichen Athleten am späten Nachmittag auf die Heimreise begeben konnten, fing der Wettkampftag für die Senioren erst an - doch das lange Warten wurde belohnt und so hieß die Schlagzeile des Abends:

Bayerische Damenmannschaft siegt gegen das Top-Team der deutschen Nationalmannschaft


Die bayerischen Mädels mit v. l. Maria Musall, Gergana Jordanova und Ines Brutscher.
Foto: Melanie Müller

Einen harten Brocken hatten die bayerischen Kämpferinnen vor sich, als sie sich bis ins Finale durchgesetzt hatten: das DVK-Team, welches zur Vorbereitung der EM in Zypern angereist war, stellte sich im Kampf um die Goldmedaille. Nachdem das Team Deutschland zunächst in Führung gegangen war, schaffte Gergana Jordanova gegen ihre Landeskaderkollegin Silvia Sperner den Ausgleich. Nun war es an Maria Musall ihr Team nach ganz oben zu führen, was ihr in einer packenden Begegnung mit einem 4:2-Sieg schließlich auch gelang.

Doch nicht nur bei den Damen dominierten die Bayern: in sieben von acht Kumitedisziplinen standen zahlreiche bayerische Sportler auf dem Treppchen und sicherten sich somit Rang 1 in der Medaillenstatistik. Besonders herausragend war die Leistung der Herren bis 78 Kilogramm. Hier konnte sich Heinrich Leistenschneider die Goldmedaille erkämpfen und war mit den Drittplatzierten Andreas Weiß und Pali Lulzim von zwei weiteren Bayern umgeben.


Der Straubinger Heinrich Leistenschneider auf dem Weg zur Goldmedaille.
Foto: Melanie Müller


Mmit spektakulären Techniken kämpfte sich Eric Blüthgen auf den ersten Platz.
Foto: Melanie Müller

Manfred "Axel" Krusch dominierte Ü-Klasse


Erfolgstrainer Axel Krusch kann nicht nur Talente herantrainieren, sondern hat es selbst auf der Kampffläche noch "voll drauf".
Foto: Melanie Müller

In der Kumite-Disziplin der über 40-Jährigen stellten sich die Athleten der traditionellen Kampfform: ohne Schützer traten sie im Shobu-Ippon-System miteinander an. Es hieß also Kontrolle zu bewahren und den ursprünglichen Wurzeln des Shotokan-Karate Respekt zu zollen. Manfred "Axel" Krusch war erst im Finale in der Begegnung "David gegen Goliat" zu stoppen und sicherte sich so eine Silbermedaille. Im Kata-Wettbewerb setzte Axel noch einen drauf und gewann mit einer spritzigen, sauberen und ausdrucksstarken Gojushiosho souverän das Finale.

Fazit des Tages:

Während das Turnier um internationale Anerkennung und Beteiligung noch ringen muss, funktioniert es zur nationalen Positionierung der Stilrichtung hervorragend. So bemerkte Landesjugendtrainer Michael Schölz, dass die Umsetzung der Richtlinien zur Standardisierung der Shotokan Katas Früchte trage und somit sowohl die Angleichung an internationale Ausführungen als auch die Rückbesinnung auf die ursprünglichen Ausführungsformen in die Tat umgesetzt wurden.


Unsere erfolgreiche BKB Mannschaft räumte beim Shotokan Cup die Medaillen ab.
Foto: Melanie Müller

Es entwickelte sich also durch die dominante deutsche Beteiligung zwar kein besonders internationales Flair, doch bot das Turnier eine geeignete Plattform, um Wettkampferfahrung auf hohem Niveau zu sammeln und die Entwicklung des Shotokan-Karate zu beobachten.

Sandra Kauntz,
Kommissarische Medienreferentin der BKJ im BKB e.V.

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Ingo @verdunk
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