9. Januar 2008 / blsv

Brücken schlagen - Sport nach 1 in Schule und Verein

Bewegung, Spiel und Sport sind essentielle Bestandteile eines gesunden und ganzheitlichen Heranwachsens junger Menschen. Ob in der Familie, in der Schule, im Verein oder im weiteren sozialen Umfeld unserer Kinder und Jugendlichen, Sport sollte als Netz einen festen und verbindenden Platz in allen Lebenswelten einnehmen und ein ganzes Leben lang behalten.

Das Kooperationsmodell "Sport nach 1" hilft seit 18 Jahren, eine Brücke zwischen Schule und Sportverein zu schlagen, um Kindern und Jugendlichen auf diese Weise den Spaß an Bewegung und Sport zu vermitteln und ihnen den Weg in einen der 11.800 bayerischen Sportvereine zu zeigen. Aktuell bestehen in Bayern 2.297 Sportarbeitsgemeinschaften (Stand 8.01.2008) zwischen Schulen und Sportvereinen. Die angebotenen Sportarten und Sportbereiche reichen von den Klassikern wie Gerätturnen, Leichtathletik und Ballsportarten wie Basketball, Volleyball und Handball bis hin zu "exotischen" Sportarten wie zum Beispiel Segelfliegen und Skispringen. Insgesamt stehen über 60 Sportarten zur Verfügung, die angeboten werden können.

Die Gründung einer Sportarbeitsgemeinschaft (SAG) bietet dem Sportverein die Möglichkeit, mit der Schule in Kontakt zu treten und gemeinsame Aktivitäten auch über "Sport nach 1" hinaus zu veranstalten, z.B. die Zusammenarbeit bei Projekttagen, Wandertagen und Tagen der offenen Tür. Eine Kooperation soll aber vor allem ein erstes Schnupperangebot darstellen und die Schülerinnen und Schüler für den Vereinssport bzw. eine bestimmte Sportart begeistern. Gerade für Mannschaftssportarten ist die gezielte Akquisition junger Sportler eines Jahrgangs wichtig, um Mannschaften zu komplettieren.

Für jede Sportarbeitsgemeinschaft steht jährlich ein staatlicher Pauschalzuschuss von ca. EUR 140,- (pro Schuljahr für 2 Wochenstunden SAG) zur Verfügung. Einige Sportarten erhalten zudem Großgerätezuschüsse von bis zu 60% eines festgelegten Höchstbetrages (Details hierzu gibt es unter www.sportnach1.de ).

Besonders attraktiv sind die Sonderaktionen "Sport nach 1" mit ihren Zusatzpaketen für neue Sportarbeitsgemeinschaften. Die Sonderaktionen für das laufende Schuljahr sind Radsport, Tischtennis, Sportklettern, Tennis, Tischtennis, Sportklettern, Handball, Golf, Fußball für Mädchen, Frisbee und Floorball. Hier haben sich Förderer bzw. Sponsoren eingebracht und stellen mit den jeweiligen Sportfachverbänden Gerätepakete und Startersets/Grundausstattungen zur Verfügung.

Die Verwaltung des Kooperationsmodells "Sport nach 1" läuft zentral in der Bayerischen Landesstelle für den Schulsport zusammen. Seit diesem Schuljahr können und sollen alle Sportarbeitsgemeinschaften online an- und rückgemeldet werden. Mit der jährlichen Rückmeldung (bis 15. Oktober) kann einerseits jedes Jahr der staatliche Zuschuss einfach und unbürokratisch abgerufen werden und andererseits jedes Jahr eine reale Statistik über die Anzahl der aktiven Sportarbeitsgemeinschaften erstellt werden.

Der BLSV-Präsident Günther Lommer wünscht sich, dass Bayernweit noch mehr Schulen und Vereine kooperieren und somit das Kooperationsmodell in den nächsten Jahren nochmals eine deutliche Steigerung erfährt. Hier müssen BLSV und Sportfachverbände eng zusammenarbeiten. Besonders wichtig ist die Arbeit vor Ort. In den BLSV-Kreisen sind die so genannten Kreisreferenten für Sport in Schule und Verein u.a. für das Kooperationsmodell zuständig. Zusammen mit den Koordinatoren auf Schulkreisebene setzen sie sich für die Kontaktaufnahme zwischen Schulen und Vereinen ein. Ein Sportkreis sticht bei der Anzahl an bestehenden Sportarbeitsgemeinschaften besonders heraus und führt die "Sport nach 1" - Spitzenreiterliste mit 143 Sportarbeitsgemeinschaften an. Dies ist der Sportkreis Miltenberg, gefolgt von München und Nürnberg mit 127 bzw. 70 SAG´s (Stand 8.01.2008).

Birgit Dethlefsen

Informationen und Hilfen zum Thema "Sport nach 1" gibt es beim

Ingo @verdunk
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