Tetsuhiko Asai, 9.DAN, geboren 1935, war ein Meister, der das Karate auf eine eigene, fesselnden Art und Weise praktiziert und gelebt hat. Sensei Asai Werdegang begann in der großen JKA-Ära der 50er Jahre. Nachdem er 1958 an der Takushoku-Universität graduiert hatte, wurde er in die Instructor-Klasse der JKA aufgenommen, wo er unter anderem unter Funakoshi und Nakayama trainierte. Er war als Instruktor in Taiwan und Hawaii tätig, bevor er Technical Director der JKA wurde, diese Position behielt er bis 1990 inne.

Bis heute war er Chief Instructor seines eigenen Verbandes, der JKS (Japan Karate Shotorenmei). Er galt als einer der größten lebenden Meister des traditionellen Karate-Do, der die Kampfkunst über seinen Stil, das Shotokan, hinaus weiterentwickelt hat. In seinem hohen Alter bewegte Asai Sensei sich mit jugendlicher Frische, mit unnachahmlichen Sprung- und Schnapptechniken, schlangenhaften Drehbewegungen und einer Energie (Ki) die alle in seinen Bann zog.

Zum 20-jährigen Bestehen des DKV hielt er auf Initiative von DKV-Präsident Roland Hantzsche einen besonderen DKV-Jubiläumslehrgang in Deutschland ab. Dieser gemeinsame Lehrgang wurde von über 330 Teilnehmern (vorwiegend Schwarzgurte) reflektiert. Nun, nahezu exakt 10 Jahre später, verstarb er unerwartet in Japan.

Karate-Großmeister Asai, der u.a. auch lange in Taiwan und China lebte war auch in anderen Budokünsten DAN-Träger. So z.B. im Judo, im Kendo etc. Auch dies erklärt die große Anteilnahme in Japan. Die Beisetzungszeremonie wird am Montag, den 1. September in Tokyo stattfinden.

Mit Shihan Tetsuhiko Asai verliert die Karatewelt einen der letzten noch lebenden legendären Großmeister des Karate. Einen exzellenten Kampfkunstexperten, der es wie kaum ein anderer verstand, die verschiedensten Elemente anderer Kampfkünste in sein Karate zu integrieren und darüber hinaus in nahezu unglaublicher Weise inspirativ zu erweitern.

Quellen: Budoworld, Alcis Szabo-Reiss, Michael Schölz