17.Juli 2002 / ia

10. Verbandstag des Bayerischen Karate Bundes im Jahr 2001

Eindrucksvoller Vertrauensbeweis für Karate - Verbandsführung:
BKB-Präsident Albert Schindler jun. mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt.
Erich Bilska neuer Vizepräsident

Regensburg - Gestärkt vom überwältigenden Vertrauen der Delegierten geht der Teublitzer Albert Schindler in seine fünfte Amtsperiode an der Spitze der über 35.000 beim BLSV gemeldeten Bayerischen Karateka. Bestätigt wurde für vier Jahre auch mit breitester Mehrheit die gesamte Führungsmannschaft des Kampfsportverbands. Neuer Vizepräsident ist Erich Bilska, der der zurückgetretenen Evi Silhavy nachfolgt. Ob der Präsident den Tagungssaal bewußt gebucht hatte, war nicht zu klären: Die 60 Abgesandten der über 400 Bayerischen Dojos jedenfalls trafen sich im Saal "Albertus Magnus", um zahlreiche Beschlüsse zu fassen und ein neues Präsidium und einen neuen "Technischen Ausschuß" zu wählen. Peter Schuster, Schatzmeister des Bayerischen Landessportverbands (BLSV) und Präsident des Bayerischen Schiverbandes überbrachte die Grüße von BLSV-Präsidenten Peter Kapustin. Der Vorsitzende des Landesleistungsausschusses lobte die großartige Leistung bei der WM 2000, vorallem weil sie ehrenamtlich durchgeführt wurde. Mit der Mitgliederzahl an Jugendlichen sei der BKB Spitze, er zeige eine gelungen Mischung aus Leistungssport, Jugendarbeit und Breitensport.

Rechenschaftsbericht Präsident Albert Schindler

In seinem Rechenschaftsbericht wies Schindler auf die gelungene Integration des Fachverbands BKB in den Bayerischen Landessportverband (BLSV) hin, in dessen Präsidium er seit einem Jahr vertreten ist. Seit dem letzten Verbandstag habe man 3000 neue Mitglieder gewonnen, "der BKB wächst mit jedem Jahr". Im "Karatedo" werde immer an der Verbesserung des Charakters und an der Völkerverständigung gearbeitet und so könne man hoffen, daß der Sport auch seinen Anteil am Kampf gegen den Terrorismus beitragen können. Im Rückblick konnte er auf eine ungeheuere Teamleistung verweisen: "Mit der WM 2000 mit ihren mehr als 2000 Teilnehmern, 30.505 Zuschauern, einer ausverkauften Halle, hochrangiger Besuch, und zahlreichen Medaillen haben wir sicher Karategeschichte geschrieben". Als Arbeitschwerpunkte der nächsten Zeit nannte er eine neue Aussendarstellung des BKB, Verbesserungen im Leistungsport, eine Optimierung des Meisterschaftssystems sowie neue Wege der Mitarbeitergewinnung und eine neue Dojoleiterausbildung. Zur optimalen Vermarktung beteilige man sich an der "Bestform GmbH" des BLSV.
Den Rahmen des Verbandstags nutzte der Präsident für einige Ehrungen. Überraschend ergriff dann Werner Sosna, Vizepräsident der WAKO Deutschland das Mikrofon und überreichte "als Dank für Schindler und das, was er für das Kickboxen getan hat" eine Auszeichnung.

Neuwahlen bestätigen die bewährte Führung und Präsident Albert Schindler

Wie sehr die bayerischen Karateka hinter ihrer Verbandsführung stehen, wurde deutlich bei der Wiederwahl der gesamten Führungsspitze. Wahlleiter Wolfgang Weigert konnte bei öffentlicher Stimmabgabe oft Einstimmigkeit melden, es gab nur wenige Enthaltungen oder Gegenstimmen.
Als erster BKB-Präsident in eine fünfte Amtsperiode geht Albert Schindler. Eine überwältigende Mehrheit von 201 Stimmen ist ein weiterer Vertrauensbeweis für den erfolgreichen Sportfunktionär, der auch nach der WM-Organisation mit Volldampf für den Bayerischen (Karate)Sport weiterarbeitet. Die Einstimmigkeit wurde fast erreicht, hätten sich nicht zwei Vereine enthalten und ein Dojoleiter mit "Nein" gestimmt.

Die Schlacht um die Vizepräsidenten

Nach dem Rücktritt von Vizepräsidentin Evi Silhavy gab es drei Bewerber für zwei Ämter: neben Fritz Oblinger und dem Mittelfränkischen Bezirksvoritzenden Erich Bilska trat als Vertreter einer jüngeren Generation Landestrainer Dr. Frank-Dieter Hörner an. Nach drei Amtsperioden wollte Oblinger "weiter für den Leistungssport arbeiten in einer Hand". Bilska nannte die "Dojoleiterausbildung" als Arbeitsschwerpunkt. Hörner machte sich stark für eine Zusammenführung von Breitensport und Leistungssport und die Errichtung eines "Bundesleistungsstützpunkt" in Bayern.
In geheimer Wahl entfielen am Ende auf Oblinger 176, auf Bilska 144 und auf Hörner 90 Stimmen von 218 möglichen. Oblinger wurde zudem als "Leistungssportreferent" bestätigt. Zum neunten Mal mit den Aufgaben des Geschäftsführers und Kassiers betraut wurde Peter Förster. Er ist der einzige Funktionär, der seit Gründung des BKB in der selben Position tätig ist. Bestätigt wurden weiterhin Landeskampfrichterreferent Klaus Sterba, Schulsportreferent Claud-Peter Lippert und Breitensportreferent Uwe Chszaniecki. Als Kassenprüferinnen bestätigt wurden Maili Kiening und Annemarie Schallmoser. Das Schiedsgericht setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden Wolfgang Muth, Hans Walter Blum, Stefan Retzer und Manfred Gell. Als Stellvertreter setzte sich in der Wahl Dietmar Dorn gegen Werner Beck durch. Helmut Corneljie bleibt als Lehrbeauftragter des BKB aktiv, Franz Probst als Medienreferent.

Der Haushalt zum letzten mal in DM

Nachdem für die Kassenprüfer Maili Kiening die Haushaltsführung des Verbandes gutgeheißen hatte, stellte Schatzmeister Peter Förster den Haushalt 2001 noch in DM vor. Wie jedes Jahr findet sich eine leichte Steigerung, diesmal um 2,71 %. Der BKB finanziert sich zu einem Drittel aus den eingenommenen Prüfungsgebühren, ein Drittel werden auf der anderen Seite für den Sportbetrieb ausgegeben. Rund 100.000 DM fließen direkt in den Kaderbereich. Die Verwaltung benötigt 21% für Personal und Material, in die Ausbildung werden 5% investiert. Der Haushalt mußte aus formaljuristischen Gründen zunächst als Dringlichkeitsantrag akzeptiert werden, dann wurde er einstimmig und ohne Enthaltungen angenommen.

Grundsatzentscheidungen durch den Verbandstag

Nachdem der Technische Ausschuß am Tag zuvor noch die letzten Vorarbeiten abgeschlossen hatte, wurden den Vertretern der 401 bayerischen Karatevereine zahlreiche Anträge zur Entscheidung vorgelegt. Genehmigt wurden einige Satzungsänderungen und die modifizierte Kostenordnung mit Umstellung auf EURO.
Victor Groß aus Straubing wollte mit seinen Dojos als Bayerischer Vertreter der Stilrichtung "Shotokai" aufgenommen werden in den BKB. Mit dem neuen DKV-Konzept des "Stilrichtungsfreien Karate" konnte man ihm eine goldene Brücke bauen. "Shotokai" wird einstimmig bei 15 Enthaltungen aufgenommen, ist aber im Verbandssinn "echte Stilrichtung". Für diese Anerkennung schreibt der DKV 5.000 Mitglieder vor.

Ehrungen beim Verbandstag

Den würdigen Rahmen des Verbandstags nutzte das BKB-Präsidium, um verdiente Sportler und Funktionäre auszuzeichnen

Die Arbeitsschwerpunkte des Bayerischen Karate Bundes

Als Haupthemen der Arbeit von Präsidium und Technischem Ausschuß für die nächste Zeit stellt Präsident Albert Schindler fünf Schwerpunkte vor:

Darstellung des BKB

Die Darstellung des Verbands soll durch ein neues Logo verbesert werden. Nach Entwürfen von Roland Lowinger arbeitet inzwischen ein Gremium an der Weiterentwicklung. Das Logo soll dann vom Briefpapier über Fahnen und Trainingsanzüge ein gemeinsames Erscheinungsbild sichern.

Verbesserungen im Leistungssportbereich

Im Leistungsvergleich ist der BKB noch an der Spitze im DKV, aber der Abstand zu den folgenden Landesverbänden wird geringer. Hier wolle man mehr Karateka in die Bundeskader bringen. Das Meisterschaftssystem soll modifiziert werden, Bezirksmeisterschaften sind nicht mehr qualifizierend, sondern Nord- und Südbayerische Meisterschaften. Im Kampfrichterbereich stellt der BKB zwar die 4 Weltkampfrichter des DKV, aber die Nachwuchsgewinnnung müsse verbessert werden.

Mitarbeitergewinnung

Auch im erfolgreichen BKB fehlen Mitarbeiter. Eine Studie habe als Ursachen erkannt, daß Jugendliche heute langfristige Bindungen scheuen sowie das angestaubte Image des Ehrenamts. Hier heiße die Zauberformel "Projektarbeit", die kurz und sichtbar erfolgreich bewältigt werden kann

Dojoleiterausbildung

Da es in den letzten Jahren viele Wechsel an der Spitze der 400 BKB-Dojos gegeben hat, fehlen Erfahrungen. Hier will man Nachschulung anbieten analog der "Vereinsleiterausbildung".

Vermarktung des Karate

Durch die WM hat ein positiver Imagewechsel des "Karate" stattgefunden, wir sind endlich weg vom Schlägerimage, weg von ständigen Fragen nach Bretterdurchschlagen. Der BKB ist anerkannt als kompetenter Ausrichter einer Großveranstaltung. Um die Vermarktung zu optimieren beteiligt man sich an der neugegründeten "Bestform GmbH" des BLSV.

Franz Probst, Medienreferent des BKB

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Protokolle

In dieser Sektion können Sie das Protokoll des Verbandstages 2001 sowie dessen Anlagen herunterladen.

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Ingo @verdunk
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