6.Januar 2003 / cl
|
Sportprofessor Dr.Dr. Jürgen Weineck bei Ingolstädter Karateka
Lg "Koordination, Schnelligkeit und Kraft im Karatesport" mit Geza Abraham
Ingolstadt - "Koordination, Schnelligkeit und Kraft im Karatesport" war das Thema des Lehrganges,
den der Lehrbeauftragte Helmut Comielje und Claus-Peter Lippert, der Schulsportreferent des Bayerischen Karate
Bundes (BKB) ausrichteten. Prof. Dr. Dr. Jürgen Weineck von der Sportwissenschaftlichen Universität Erlangen
stellte in mitreißender Weise das Thema "Bedeutung der Koordination und Kraft sowie Möglichkeiten der Umsetzung"
in den Mittelpunkt. Gerade Karate sei eine Sportart, anders als Fußball, in der die Bewegungsfähigkeit besonders
gefördert werde. Koordination solle vor allem über das Spiel gelernt werden, wobei prinzipiell immer so trainiert
werden solle, dass alle Gehirnhälften aktiviert werden. Für den Karatesport bedeutet das, dass - um die "schwache
Seite" des Übenden zu stärken - z.B. die Kata nicht immer in der gleichen Richtung gelaufen, sondern z.B. auch
rückwärts, seitenverkehrt, mit geschlossenen Augen etc. trainiert werden solle. "Laufen auf der Stelle fördert
leichtes Lernen!", so ein Zitat von Prof. Weineck, das an den Teilnehmern gleich praktisch umgesetzt wurde.
Bedeutung hat diese Aussage auch für den Unterricht an Schulen, denn nachgewiesenermaßen kann Bewegung das Lernen
etwa um das Zweifache fördern. Durch Bewegung und lebenslanges Trainieren sinke auch die Gefahr, an Osteoporose zu
erkranken. Zudem dürfe es für einen Leistungssportler keine Trainingspause geben, da ein zwei bis dreiwöchiges
Pausieren, z. B. im Urlaub, dazu führt, dass man mit der Leistung wieder am Anfang steht.
Erfolgstrainer Geza Abraham setzte im praktischen Teil dann die theoretischen Ausführungen um. An Grundschultechniken
(Oi-Tsuki) über Partner- und Kumite- bis hin zu Kata-Übungen zeigte er beispielhaft auf, dass es nicht reicht, eine
Technik Dutzende Male auszuführen, sondern dass es auf den richtigen, koordinativen Bewegungsablauf ankommt, wenn man
die Leistungen steigern will. An dem von ihm entwickelten Sportgerät EXDYMAT demonstrierte Abraham, dass eine
unkoordinierte Bewegung, z. B. beim Gyaku-Tzuki, zu einem messbaren Leistungseinbruch führt. Die Teilnehmer überzeugten
sich dann selbst davon und konnten anschaulich sofort am Computer verfolgen, wenn sie eine Bewegung falsch ausgeführt
hatten.
Claus-Peter Lippert,
Schulsportreferent des BKB
Last change: $Id: ta1999.htm,v 1.1 2003-01-06 21:42:33+01 ingo Exp ingo $