7. Dezember 2006 / mm
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Silvia Sperner in Finnland auf den Spuren von Silvia Schnabel
Erste Senioren-WM Medaille seit 14 Jahren für den BKB
Finnland - Silvia Sperner ist dabei, zum großen Nachwuchstalent bei den Damen im DKV
aufzusteigen. Ihre Klasse zeigte sie sowohl in der Kumite-Mannschaft, wie auch
im Einzel -60kg. Dabei gelang ihr das Kunststück zum ersten Mal seit der Ära
Silvia Schnabel wieder ein Edelmetall bei einer Senioren WM für den BKB zu
erkämpfen.
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Die Konkurrenz war hart, aber Silvia war härter !
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Foto: Melanie Müller
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Zum WM Auftakt am Donnerstag durfte Silvia in der Damenmannschaft für den
DKV in der Startformation antreten. Wie nicht anders zu erwarten, hatte sie in
den ersten Kämpfen bei der internationalen Konkurrenz einen schweren Stand,
hielt aber mit bemerkenswerter Routine und Kampfgeist dagegen. So gelang es
ihr, für die deutsche Mannschaft jeweils eine günstige Ausgangssituation für die
erfahrenen Kämpferinnen Nadine Ziemer und Kora Knühmann zu schaffen. Erst
im Halbfinale war für das deutsche Damentrio vorläufige Endstation. Mit dieser
Niederlage gegen Spanien hatten unsere Mädels aber auch gleichzeitig die
Chance, im kleinen Finale nach der Bronzemedaille zu greifen. Dies gelang gegen
dem Team aus Italin sehr eindrucksvoll und damit bewiesen unsere Damen
erneut, dass sie zur absoluten Weltspitze gehören.
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Im Mannschaftskampf gegen Spanien gab Silvia für das deutsche Team ihr Bestes.
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Foto: Melanie Müller
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Strahlend standen die Kumite Mädels bei der Siegerehrung am Treppchen.
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Foto: Melanie Müller
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Am Samstag kam der große Auftritt von Silvia im Einzelwettbewerb in der Klasse
-60kg. Im ersten Kampf hatte sie mit einer australischen Kämpferin eine äußerst
unangenehme Gegnerin. Bis kurz vor Schluss führte Silvia ihre Begegnung,
wurde jedoch vom Hauptkampfrichter wegen angeblichen "Zeitschindens" mit
einer Ermahnung bestraft. Kurz darauf bekam sie noch einen Punkt
zugesprochen. Daraufhin wurde der Kampf unterbrochen, da der
Hauptkampfrichter gemäß der Regel Silvia nicht mit einer Ermahnung, sondern
gleich mit einem Keikoku hätte bestrafen müssen. Der Hauptkampfrichter
revidierte und gab fast zeitgleich mit dem Ende noch einen Punkt für ihre
Gegnerin. Damit hatte Silvia aber trotzdem mit 3:2 vorläufig gewonnen.
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Silvia Sperner kurz vor einem Wurf bei ihrem Encho-Sen-Kampf erneut gegen
Australien.
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Foto: Melanie Müller
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Sehr dominierend tritt Silvia in ihren Begegnungen auf.
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Foto: Melanie Müller
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Während der australische Coach sofort einen Protest gegen den Ausgang dieses
Kampfes an die Eapels-Jury (Einspruchskommission) verfasste, warf Silvia ihre
nächste Gegnerin souverän aus dem Rennen. Als sie zu ihrem dritten Kampf
antreten wollte, wurde der Protest von Australien stattgegeben. Somit musste auf
ihrer Kampffläche die komplette Runde gestoppt und Silvia noch einmal ihre erste
Begegnung gegen die Australierin beim Stand von 2:2 (1 Wertung von Silvia
wurde für Nichtig erklärt) im Encho Sen (Verlängerung) fortsetzen. Trotz dieses
Durcheinanders bewahrte Silvia die Ruhe, dominierte klar gegen ihre Gegnerin
und gewann das Hantei (Kampfrichterentscheid) mit 4:0 Richterstimmen
eindeutig. Unmittelbar nach diesem EnchoSen-Kampf musste Silvia sofort gegen
ihre bereits wartende Konkurrentin aus Bosnien-Herzegowina in der dritten
Runde antreten. Die Souveränität mit der sie diese weitere Aufgabe meisterte
und auch diese Gegnerin bezwang, nötigte allen Zuschauern Respekt und
Anerkennung ab. Nur wenige Kämpferinnen können solch einer Nervenbelastung
standhalten und zusätzlich noch eine Topleistung bringen.
Im darauf folgenden Viertelfinale traf Silvia auf Konkurrenz aus Malaysien der
sich Silvia ganz knapp mit 1 Punkt geschlagen geben musste. Da aber auch die
Malaysierin im Halbfinale scheiterte, blieb Silvia der Weg in die Trostrunde
versperrt.
Trotz dieses unglücklichen Ausscheidens im Einzel "hagelte" es Lob und Achtung
von allein Seiten. Selbst Bundestrainer Toni Dietl geriet angesichts dieser
Leistung ins Schwärmen. In dieser Form hat sich Silvia auch ohne Platzierung
einen Platz in der Weltspitze gesichert.
Maßgeblich an ihrem Erfolg war ihr Heimtrainer Senol Yildirim beteiligt. Als
Auszeichnung für seine bisher geleistete Arbeit mit Silvia durfte er im Einzel bei
dieser WM auf dem Couch-Stuhl an der Kampffläche Platz nehmen und Silvia so
die nötige Sicherheit und Ruhe vermitteln. Dieses Modell wurde vom DKV
entwickelt und bietet sowohl für den Verband wie auch für die Heimtrainer eine
Perspektive mit Zukunft. Die Kosten dafür teilen sich der DKV und der BKB. Dies
ist zugleich ein Ansporn an alle Heimtrainer gleiches bei einer EM oder WM mit
ihren Schützlingen zu erarbeiten, denn hier zählt die Ehre mehr, als pauschale
finanzielle Zuwendungen.
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Senol Yildirim durfte als Ihr Heimtrainer Silvia coachen und betreuen.
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Foto: Melanie Müller
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Mit der Mannschafts-Bronzemedaille bei der WM und dem Mannschafts-
Europameistertitel ist Silvia die derzeit erfolgreichste Sportlerin im BKB und
bescherte zugleich nach den EM Junioren Erfolgen, dem BKB ein international
erfreuliches und erfolgreiches Jahr.
Melanie Müller
Medienreferentin des Bayerischen Karate Bundes
Ingo @verdunk
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