25. November 2005 / mm

Jayson Schinköthe und Silvia Sperner etablieren sich an der Weltspitze


Jayson Schinköthe (zweiter von rechts) auf dem Treppchen der Weltbesten.
Foto: Melanie Müller

Zypern - Jedem Athleten ist es eine große Ehre und eine noch größere Herausforderung bei einer Weltmeisterschaft im Nationalteam starten zu dürfen. Bei der diesjährigen WM der Jugend und Junioren in Zypern, wurden von deutschem Nationalteam drei Athleten aus Bayern entsendet. Joachim Füssinger (Durach-Weidach), Jayson Schinköthe (Kempten) und Silvia Sperner (Memmingen) reisten zusammen auf die griechisch-türkische Insel Zypern, um sich hier der Weltspitze zu stellen.

Für Jayson Schinköthe waren diese Weltmeisterschaften mit dem Gewinn von zwei Bronzemedaillen der große Durchbruch in die Weltspitze. Mit dem Titel eines Jugendeuropameisters 2004 im Gepäck reiste er an, um auch bei den Junioren "mitzumischen" - dies gelang ihm auch - und wie!


Sein Sprung zum Sieg: Jayson Schinköthe kehrt mit zweimal Bronze wieder nach Hause.
Foto: Melanie Müller

Bereits der Teamwettbewerb brachte ihm mit dem dritten Platz einen unerwarteten Erfolg und motivierte den bayerischen Athleten für die Einzeldisziplin. Hier trat er mit bisher selten gezeigten ausdrucksstarken Katas auf, beeindruckte die Kampfrichter und gewann so Runde um Runde in dem 64er Feld. Im Halbfinale traf er auf den großen Favoriten aus Japan. Jayson legte mit einer fehlerfreien und exzellenten Gangaku vor und jedem wurde klar, dass der Japaner schon eine herausragende Kata zeigen musste um noch zu gewinnen. Dies geschah aber leider auch so - eine ausgezeichnet vorgetragene Kanku Dai im Shito Stil kostete Jayson die Finalteilnahme. Wie erleichtert die Japaner dabei waren und wie hoch sie Jayson als Konkurrenten einschätzten, zeigten die Glückwünsche der gesamten Japanischen Kata- Delegation, die später ihren Athleten als Weltmeister feiern durften. So blieb Jayson nur das kleine Finale, aber auch hier zeigte er mit einer perfekten Unsu seine Spitzenklasse und gewann klar mit 4:1 Richterstimmen gegen seinen russischen Konkurrenten. Großen Anteil an diesem Erfolg hatte sein Heimtrainer Roland Lowinger, der seinen Schützling bis zu drei Mal die Woche trainiert.

Silvia Sperner holte mit der Mannschaft bei der Junioren EM in diesem Jahr bereits eine Bronzemedaille, jedoch ist eine WM ein bedeutend "heißeres Pflaster". Silva war von ihren Trainer Senol Yildirim top vorbereitet zu dieser WM geschickt worden. Den letzten Kick gab ihr jedoch sein überraschendes persönliches Erscheinen - dazu noch ganz auf eigene Kosten. So "beflügelt" wurde sie zum großen Rückhalt für die Mannschaft, die erst im Halbfinale gegen Frankreich äußerst knapp ausschied. Jedoch waren die Mädels an diesem Tag so klasse in Form, dass sie ungefährdet die Bronzemedaille für den DKV holten.


Silvia Sperner (rechts) als internationaler "Newcomer" auf den Weg nach oben.
Foto: Melanie Müller

Auch im Einzel konnte Silvia ihre ausgezeichneten Leistungen wiederholen. Senol durfte auf dem Betreuerstuhl für Bundestrainer Nitschmann Platz nehmen und gab ihr so noch zusätzlichen Rückhalt. Dies zeigte sich durch ihre Siege, die sie bis in Halbfinale vorstießen ließen. Hier verlor sie allerdings nur mit einem Punkt Unterschied. Diese unglückliche Niederlage, die ihren bisher größten Erfolg gekostet hatte, setzte ihr gewaltig zu, sodass sie auch noch den Platz um die Bronzemedaille verlor. Trotzdem blieb ihr noch Platz Fünf und die Erkenntnis, dass sie zu den stärksten Kämpferinnen der Welt in ihrer Gewichtsklasse zählt.


Silvias Heimtrainer Senol Yildirim reiste als Schlachtenbummler mit an und durfte Silvia im Einzel coachen.
Foto: Melanie Müller


Mit dem Erfolg der Mannschafts-Bronzemedaille ging Silvia Sperner (links) motiviert in ihren Einzelkämpfen.
Foto: Melanie Müller

Einzig Joachim Füssinger hatte an seiner ersten Weltmeisterschaft kein rechtes Glück, sich bei seiner harten internationalen Konkurrenz durchzusetzen. Allerdings schlummert in Joachim großes Potential und diese WM Nominierung wird nicht seine letzte gewesen sein.


Der junge Joachim Füssinger kämpfte spektakulär, jedoch musste er sich der internationalen Konkurrenz beugen.
Foto: Melanie Müller

Zypern war ein "bronzenes Pflaster" für unsere Athleten. Dem BKB braucht mit diesen Erfolgen und dem Auftreten unserer Nachwuchsaushängeschilder nicht Angst um die Zukunft zu sein. Damit geht, nach dem Erfolg von Maria Musall das international bisher erfolgreichste Jahr in der Geschichte des BKB zu Ende. Der Bayerische Karate Bund hat sich damit endgültig international etabliert. Auch unsere bayerischen Weltkampfrichter Klaus Sterba und Roland Lowinger wurden beide zu dieser WM zum Mattenchef ernannt. Für diese verantwortungsvolle Aufgabe werden immer nur die besten Referees weltweit eingeteilt, was zeigt, das nicht nur Bayern, sondern auch Deutschland hier international großes Ansehen genießt. Freuen wir uns auf die Jugend und Junioren EM im Februar 2006 in Serbien Montenegro.

Melanie Müller,
Medienreferentin im BKB

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Ingo @verdunk
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