Für Ihre Nachricht vom Karate-Weltkongress in Koto Kinabalu danke ich Ihnen. Über
die Entscheidung, daß die Karate-Weltmeisterschaften im Jahr 2000 in der
bayerischen Landeshauptstadt stattfiunden werden, habe ich mich sehr gefreut.
Ich gratuliere Ihnen zu dem großen Erfolg Ihres Verbandes vor dem internationalem
Gremium und wünsche Ihnen bei den weiteren Vorbereitungsarbeiten fuer dieses
Großprojekt alles Gute.
Edmund Stoiber
München - Im Rahmen der Vorbereitung der Karateweltmeisterschaft (12.-15.10.2000,
Olympiahalle) besucht die Führungsspitze der World Karate Federation (WKF) München, um
sich über die WM 2000 zu informieren und die Schauplätze zu besichtigen. Durch den
hervorragend angelaufenden Kartenvorverkauf (bisher 2000 Dauerkarten, 4000 Einzelkarten) ist
die WM 2000 bereits jetzt die größte Karate-Veranstaltung, die bisher in Deutschland und
Europa organisiert wurde. Für das Weltkarate könnte die WM 2000 das Ticket für die
Olympischen Spiele 2004 in Athen bedeuten, ein seit langem verfolgtes Ziel.
Antonio Espinos (Spanien), der neue Präsident der WKF wurde unterstützt von George
Yerolimpos (Griechenland), Generalsekretär WKF, Jean-Claude Duchemin (Frankreich) aus
dem Organisationskomitee der WKF und Francisco Alegrete (Spanien), dem Marketing Manager
EKF. Der Deutschen Karate Verband (DKV) wurde vertreten von Präsident Roland Hantzsche,
Sportdirektor Peter Betz und Gundi Günther von der Geschäftsstelle. Der Bayerische Karate
Bund, der die Organisation übernommen hat, war mit dem Präsidium verterten, neben Albert
Schindler jun. Schatzmeister Peter Förster und die Vizepräsidenten Fritz Oblinger und Evi
Silhavy.
Mit dem Empfang bei Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber stand der Höhepunkt der
Delegationsreise am Anfang. Im Kabinettssaal der Staatskanzlei sicherte der Schirmherr der WM
nicht nur Staatsmittel, sondern auch die persönliche Anwesenheit bei der Eröffnungszeremonie
zu. Er präsentierte Bayern, wo jeder Dritte Mitglied im BLSV ist, als „Land des Sports" und
lobte das ehrenamtliche Engagement von BKB-Präsident Albert Schindler jun. Zudem lud der
Ministerpräsident die Spitzensportler und Funktionäre des Weltkarate für den Oktober ein zum
Empfang in der Münchner Residenz.
WKF-Präsident Espinos beschrieb in fließendem Deutsch das weltweit in 163 Ländern
verbreitete Karate als „rießige soziale Bewegung" mit 40 Millionen Sportlern. Von der
Teilnahme an der Olympiade erhoffe man einen Schub, der gerade in den armen Ländern viele
Jugendliche von der Straße in die Dojos (Vereine) holen könne. Mit dem Ziel „Olympia" erhalte
das intensive Karatetraining eine neue Richtung und verstärkte Motivation für die Jugend. Mit
der vollen Anerkennung durch das IOC im Juni 1999 sei der wichtigste Schritt in Richtung
Olympia bereits getan, Ziel seien Karate - Wettkämpfe bei den Sommerspielen 2004 in Athen.
IOC-Präsident Samaranch habe mündlich seine Anwesenheit bei der Eröffnung der WM am
12.10.2000 bereits zugesagt. Der höchste Repräsentant der WKF bescheinigte dem deutschen
Karate, repräsentiert durch DKV-Präsident Roland Hantzsche, ein „sehr hohes Ansehen in der
Welt wegen seiner technischen Ausgereiftheit und Stärke". „Diese Weltmeisterschaft wird die
beste sein, die es je gegeben hat" waren seine Schlußworte. Der DKV-Präsident bedankte sich
bei Ministerpräsident Stoiber für die „Ideelle und finanzielle Unterstützung der Wettkämpfe"
und beschrieb dem sehr interessierten Landesvater Karate als die ideale lifetime-Sportart. Stoiber
signierte WM-Plakate, die für einen guten Zweck versteigert werden sollen.
Beim Empfang der Stadt München dankte Bürgermeisterin Burkert der WKF und dem DKV für
die Vergabe der Welttitelkämpfe nach München. Die Stadt sei bekannt für ihre Weltoffenheit
und Gastfreundschaft und verfüge mit der Olympiahalle über eine hervorragende Sportstätte. Sie
erinnerte an die ausverkaufte Rudi-Sedlmayer-Halle bei der Karate - Europameisterschaft 1983
und wünschte den Veranstaltern ein volles Haus. Die Karatefunktionäre überreichten
Gastgeschenke. Mit Hr. Behacker, dem Leiter des Sportamts, wurden Details der
Zusammenarbeit besprochen.
Der Abend wurde im Hotel Marriott genutzt, um Details des ersten Bulletins zu besprechen, mit
dem die 163 Mitgliedsverbände der World Karate Federation in den nächsten Wochen offiziell
zu den Wettkämpfen eingeladen werden. Als Anmeldung erwartet man etwa 1000 Wettkämpfer
mit einem Tross von noch einmal 1000 Offiziellen.
Leider trübte der Hochnebel den Blick auf das Olympiagelände, als man im Drehrestaurant des
Olympiaturms das Essen zum Erfahrungsaustausch nutzte. Unter Führung von Herrn Braun
folgte eine detaillierte Besichtigung der Olympiahalle. Nachdem alle organisatorischen Details
von Pressezentrum bis zur Aufwärmhalle geprüft waren, konnte man die Sportarena selbst
anläßlich des Hallenmasters als stimmungsvolle Halle besichtigen. Der straffe Zeitplan erlaubte
nur eine kurze Pause, in der der TSV 1860 München passend Hansa Rostock mit 3:1 schlug.
Der Nachmittag und frühe Abend gehörte der Besprechung von Details, was angesichts der
akribischen Vorplanung durch Albert Schindler jun. und sein Organisationskomitee zeitlich
straff erfolgen konnte. WKF-Präsident Espinos und seine Delegation waren sehr angetan von den
Sportstätten und der Ablaufplanung, so daß nur wenige Verbesserungen anzuregen waren.
Espinos schilderte die Erfahrungen mit den finanziell schwachen Mitgliedsverbänden z.B. aus
der zerfallenen Sowjetunion oder Südamerika und regte u.a. die Bereitstellung von
preisgünstigen Unterkünften und Transportmöglichkeiten an. Damit soll es möglichst vielen
Karateka ermöglicht werden, nach München zu kommen. Immer wieder bezog er sich auf die
olympische Idee und zeigte so den Weg, den seine Reformen im WKF gehen werden. Als
kleines Gastgeschenk vergab er die Fernsehrechte an den DKV zur freien Verfügung.
Der Delegationsbesuch wurde von beiden Seiten als soll erfolgreich bezeichnet und verlief in
angenehmer Athmosphäre, wenn auch gelegentlich hart verhandelt wurde.
Franz Probst, Medienreferent des BKB
Nürnberg - Während im fernen Sydney bei den Olympischen Spiele Tausende von Sportlern
Höchstleistungen verbringen, befinden sich in Bayern die fünfzehn Mitglieder des
"Organisationskomitees WM 2000" im Endspurt. Ihr Nahziel ist eine reibungslose
Durchführung der viertägigen Wettkämpfe mit rund 1000 Karateka. Fernziel aber bleibt die
Teilnahme an der nächsten Olympiade 2004 in Athen. Dafür schwitzen in den
Bundesleistungszentren Ravensburg, Frankfurt und Friedrichshafen die 24 nominierten
Kaderathleten des Deutschen Karate Verbands (DKV). Sie erhalten den letzten Schliff an der
Topform, denn nach den vielen Medaillen bei der WM 98 in Rio de Janeiro will DKV-
Präsident Roland Hantzsche eine weitere Steigerung. In vier Wochen dann werden die
Kämpfer durch Startnummern zu identifizieren sein, wobei die Zahlen 1 bis 50 für die
Karateka des DKV reserviert sind. Wer die Nummer 1 tragen wird, wird erst bei der
Pressekonferenz am Dienstag 10.10. (11.00 Uhr, Pressezentrum Olympiahalle München)
bekanntgegeben.
Nach den Worten von OK-Präsident Albert Schindler jun. verzeichnet man bereits jetzt einen
Teilnehmerrekord und traumhafte Vorverkaufszahlen: Vier Wochen vor der WM sind mit
21.674 Karten bereits zwei Drittel der Plätze verkauft, und "die WM in München
ist die größte Sportkarateveranstaltung, die es weltweit je gegeben hat".
Der Samstag ist fast ausverkauft ( 7.666 Karten = 88%), am Freitag ( 5.596 = 64%) und
Sonntag (5.282 Karten = 60%). Für den ungünstig gelegenen Eröffnungstag 12.10. konnten
erst 1/3 der Plätze verkauft werden (Donnerstag 3.130 = 36 %). Für diesen Tag stellt man
freie Plätze für Schüler aus dem Raum München zur Verfügung stellen, um für das Karate
als (Schul-) Sport zu werben. Zu den Zuschauern werden noch pro Tag 2000 Sportler und
Funktionäre und einige Hundert Ehrengäste in die Halle kommen, so daß eine optimale
Stimmung erwartet werden kann. Für VIPs und Ehrengäste wird eine Zusatztribüne errichtet.
Mit der elften und letzten Sitzung beendet das OK die "Organisationsphase und die chaotische
Phase der zahllosen Detaillösungen beginnt". Schindler dankte vor allem dem OK-Mitglied
Ingo Averdunk, der vor vier Jahren die Schaffung einer Internetseite anregte, was damals im
Sportbereich unüblich war. Heute informieren sich Kampfsportfans weltweit über die stets
aktuelle homepage des BKB. Webmaster Averdunk verzeichnet pro Monat 100.000 Zugriffe,
davon 25.000 "hits" auf die Seiten, die über die Weltmeisterschaft informieren. Während der
Wettkampftage (12. - 15. Oktober 2000) wird das Internet auch weltweit die schnellste
Informationsmöglichkeit über die Ereignisse in der Olympiahalle sein. Neben stündlich
aktualisierten Ergebnissen werden auch Kampfsportfotos zur Verfügung stehen. Ein 44-
seitiges Programmheft, eine tägliche Hallenzeitung, die Übertragung der Finale auf
Videoleinwände, ein Kaufvideo und die weltweite TV - Berichterstattung werden für optimale
Information über das Sportkarate sorgen.
Die WM -Organisatoren wollen aber mehr, ihr Ziel ist Olympia. Nach das IOC bereits im
März 1999 die World Karate Federation (WKF) als Mitglied aufgenommen hat, können die
Wettkampfe in der Olympiahalle tatsächlich das "Sprungbrett in den Olymp" sein. Bei den
Sommerspielen 2004 in Athen soll Karate erstmals olympisch sein, dann hat man das
eigentliche Ziel erreicht.
Franz Probst, Medienreferent des BKB
Zur Teilnahme an der Karate WM 2000 haben sich bis Meldeschluß 92 Nationen mit
ca. 2000 Teilnehmern gemeldet. Davon sind rund 1000 Sportler, die in 17 Disziplinen
antreten werden, der Rest Offizielle. Die 15. WM der WKF ist schon jetzt die größte
Karateveranstaltung, die es je auf diesem Kontinent gegeben hat". Einige
Meldungen aus Afrika (Kongo, Guinea, Eintreffen Montag und Mittwoch) konnten
wegen Visa-Problemen nicht mehr berücksichtigt werden.
Die zahlenmäßig größte Delegation stammt aus Japan mit 57 Offiziellen gefolgt von
Spanien mit 54 Vertretern. Die starke Nationen Frankreich schickt neben seinen
Startern auch vier TV-Stationen, aus Italien kommen 30 Teilnehmer. Bescheiden
dagegen ist der ausrichtende Deutsche Karate Verband (DKV), der eine offizielle
Delegation mit 38 Mitgliedern schickt: Davon sind 24 Sportler und 14 Funktionäre, zu
denen auch Bundestrainer und fünf Kampfrichter zählen. Sehr stark ist diesmal auch die
Mannschaft aus den USA mit 37 Teilnehmern. Die kleinsten Delegationen sind
Bosnien-Herzegowina, Slowakei und Malaysien, die jeweils einen (1!) Vertreter
schicken. Dies ist entweder ein Kampfrichter oder der Präsident, der zum WKF-
Kongreß anreist.
Eine weite Anreise nehmen die 27 Teilnehmer aus Neuseeland, die 26 Australier und
die sechsköpfige Delegation aus Madagaskar auf sich. Venezuela schickt 22 Personen
nach Europa und sogar von den Fiji-Inseln kam eine Anmeldung.
Zum Vergleich: 1998 in Brasilien starteten Karateka aus 65 Länder, dazu kamen einige
WKF-Mitgliedsländer, die nur Funktionäre schickten, 1992 in Granada ( Spanien)
waren 74 Nationen dabei.
Franz Probst, Medienreferent des BKB
Grußschreiben von Ministerpräsident Stoiber
Sehr geehrter Herr Schindler
Bayerischer Ministerpräsident
Ehrung der Münchner Stadträtin Ilse Nagel
Den Verbandstag 1995 nutzte das Präsidium des Bayerischen Karate Bundes (BKB) als würdigen Rahmen
für eine besondere Ehrung. Für ihr Engagement bei der Vergabe des Karate-Weltmeisterschaft 2000
erhielt die Münchner Stadträtin Ilse Nagel die "Goldene Ehrennadel mit Diamant" des BKB. Frau
Nagel war im November 1994 als Vertreterin der Stadt München zusammen mit BKB-Präsident Albert
Schindler jun. zu den Titelkämpfen in Malaysien gereist. Vor Ort unterstützte sie die Bewerbung
des Deutschen Karate Verbands (DKV) um die Weltmeisterschaft des Jahres 2000. Beeindruckt von der
Bewerbungsbroschüre der Olympiapark GmbH und vom Referat der Stadträtin vergab das Präsidium der
World Karate Federation(WKF) die Titelkämpfe in die Münchner Olympiahalle. Beim Verbandstag überbrachte
Frau Nagel die Grüße von Münchens Oberbürgermeister Christian Ude.
Besuch der Delegation der WKF in München
Besuch in der Staatskanzlei, Ministerpräsident Edmund Stoiber
Besuch bei der Stadt München, Bürgermeisterin Fr. Dr. Burkert
Besuch in der Sportschule Oberhaching, Peter Schuster
Peter Schuster, Schatzmeister des Bayerischen Landessportverbands, erläuterte der Delegation
am Samstag die Leistungen des BLSV für Jugendarbeit und Sportbetrieb. Zusammen mit Hr.
Brunner, dem Leiter der modernsten Sportschule Europas, konnte er die Anlage in vollem
Betrieb präsentieren. Angetan war man auch von den Unterkünften, die im Oktober rund 200
Teilnehmer des "Internationalen Karate Jugendcamps" für eine Woche beherbergen werden.
Besuch im Olympiapark, Hr. Spronk, Hr. Braun
Abschlußbesprechung zwischen Organisationskomittee und WKF-Spitze
11. Sitzung des "Organisationskomitees Karate WM 2000"
WM-Express unter Volldampf in Richtung Olympia 2004
Kampfsport der Extraklasse: Karate-Weltmeisterschaft 2000
Olympiahalle München 12. - 15. Oktober 2000
WM bereits jetzt größte Kampfsportveranstaltung: Wettkämpfe sind ein Magnet von Aruba bis Zypern
München - Nachdem mit 23.000 Karten bereits mehr als zwei Drittel der Plätze
verkauft sind, rechnet das Organisationskomitte damit, an allen vier Tagen ein volles
Haus und eine tolle Stimmung zu haben. Am Donnerstag hat man freie Plätze für
Schüler aus dem Raum München zur Verfügung gestellt, um für das
Karate als (Schul-)Sport
zu werben.
Die WM 2000 - Ein Medienereignis
Das Bayerische Fernsehen koordiniert die Berichterstattung von der WM. Damit ist
höchste Qualität gesichert und das Videosignal kann auf Bestellung weltweit verbreitet
werden.Die Finale der Wettkämpfe der WM werden exklusiv vom BR (ARD)
aufgezeichnet. Die bereits erfolgten Akkreditierungen zeigen, daß die WM 2000 ein
bisher noch nicht dagewesenes Medieninteresse hervorrufen: 20 Zeitungen und
Agenturen, 25 Pressefotografen, 27 Fachmagazine, 3 Internetagenturen, zwei
Radiosender, 10 TV-Stationen haben sich angemeldet, und täglich werden es mehr.