Am Vorabend hatte Stadträtin Ilse Nagel in Vertretung des Oberbürgermeisters und des Münchner Stadtrats zu einem offiziellen Empfang mit Essen geladen. In ihrer Rede erinnerte sie an die gemeinsame Bewerbung 1994 in Kota Kinabalu / Malaysien und würdigte die "unvorstellbare Arbeit der Ehrenamtlichen", die eine bisher nie dagewesene Präsentation des Kampfsports Karate entstehen ließ.
Während für die 2000 Sportler und 30.000 Zuschauer die WM längst Geschichte ist, dauert die Arbeit für Geschäftsführer Albert Schindler und Schatzmeister Peter Förster noch Monate nach den letzten Wettkämpfen an. Immer noch sind Rechnungen zu bearbeiten, Bestätigungen zu verschicken und die 138 Ordner zu sichten. Positiv ist dabei, daß die WM wahrscheinlich mit schwarzen Zahlen abschließt. Das Endergebnis wird erst feststehen, wenn der Steuerberater, das Finanzministerium, das Kultusministerium und der Deutsche Karate Verband (DKV) die Kassen geprüft haben.
Das OK gab seine Erfahrungen weiter an die Organisatoren der nächsten Karate-WM, die vom 14. - 17. 11. 2002 WM in Madrid stattfinden wird. Profitieren werden die Ausrichter der Jugend-EM 2002 in Koblenz und der Europameisterschaft 2003 in Bremen. In der Lufthansa VIP-Lounge in Berlin und Frankfurt hängen Bilder des Künstlers Uli Scharschmidt, der auch in Madrid wieder neben der Kampffläche skizzieren will.
Einen etwas bitteren Nachgeschmack hat es, daß die WM dem Karate nicht den Weg zur nächsten Olympiade ebnen konnte. Für Athen 2004 wurden die Disziplinen auf dem Stand von Sydney belassen. Eine komplette Neubewertung der Sportarten wird erst nach der Wahl eines neuen IOC-Präsidenten und nach den Spielen in Athen erfolgen. Ob Karate im Rahmenprogramm vertreten ist, wird erst im Sommer besprochen in Moskau. Aber vielleicht hat man mehr doch aufmerksam gemacht auf Karate in den Köpfen der Sportfunktionäre.
Die abschließende Worte von Albert Schindler, ohne den es die WM in München nie gegeben hätte, hinterließen alle OK-Mitglieder tief bewegt: "Alle Fakten sind bekannt, wir haben fünf Jahre lang diskutiert, Pläne geschmiedet und verworfen ..... wir haben es am Ende geschafft, etwas Großes hinzubauen. Sicher ich bin vorngestanden, aber ohne euch wäre es nicht gegangen. Wir haben gemeinsam Karategeschichte geschrieben. Das wars, danke!"
Franz Probst, Medienreferent des BKB
Ingo @verdunk