1. Dezember 2004 / mm
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Ausserordentlicher Verbandstag 2004
Regensburg -
Einen Tag nach der
Marathon-Sitzung des TA
, ging es am Sonntagmorgen um
10:00 Uhr zum außerordentlichen Verbandstag über. Die bisher höchste
Beteiligung in der Geschichte des BKB durch angereiste Dojovertreter (über
12,000 Karatekas wurden durch 137 Vereinsleiter vertreten ), wurde trotz der etwas
verwirrenden Einladungen und geänderten Tagesordnungspunkten, an diesem
28. November festgestellt.
Als erstes wurde das kurzfristig zusammengestellte Präsidium, mit Wolfgang
Weigert als "kommissarisch" eingesetzter Präsident bzw. Versammlungsleiter,
gleich mit einem Einspruch gegen die Feststellung der ordnungsgemäßen
Einberufung der Tagesordnung gefordert. Die Meinungen hierbei waren sehr
verschieden.
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Der Außerordentliche Verbandstag 2004 hatte die bisher höchste Beteiligung
in der Geschichte des BKB zu verzeichnen. Im Bild die kommisarischen Vizepräsidenten
Roland Lowinger (vorne links) und Klaus Sterba (vorne rechts).
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Foto: Melanie Müller
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Wahlen zum nächsten Ordentlichen Verbandstag
Nach einigen Diskussionen und auf Grund der angespannten Stimmung stellte
Wolfgang einen Antrag auf Änderung der Tagesordnung, dass die Wahlen gleich
durchgeführt werden. Auf die gestellte Frage, ob der Rücktritt der beiden
Vizepräsidenten am Vortag rechtens war, erklärte Fritz Oblinger, dass er diesen
Rücktritt rein aus politischen Gründen entschieden hat und er diesen auch nicht
mehr ändern wird.
Helmut Cornelije stellte der Versammlung einen Antrag, dass angesichts der
herrschenden schlechten Stimmungslage, die Wahl auf den vorgezogenen
Verbandstag am 03.04.2005, zu verschieben und diese Konstellation, die sich aus
dem TA ergeben hat, kommissarisch bis zu diesen Termin zu belassen. Dieser
Dringlichkeitsantrag wurde mit einer 2/3 Mehrheit angenommen.
Danach stellte ein Dojovertreter erneut einen Dringlichkeitsantrag, auf Verlegung
des bereits durch den TA vorgeschlagenen Termins, für den ordentlichen
Verbandstag 2005. Die Mitglieder sollten demnach selbst über ein Datum
entscheiden dürfen, jedoch ging überraschender Weise dieser Antrag nicht mit
der benötigten Mehrheit durch. Somit bleibt der bisher vorgeschlagene Termin
des nächsten ordentlichen Verbandstages 2005 beim 03. April 2005.
Thematik Albert Schindler
Eine rückhaltlose Aufklärung i.S. Schindler konnte nicht erfolgen, da
Versammlungsteilnehmer Wolfgang aus juristischen Gründen dringend davon
abrieten. Er stellte den Versammlungsteilnehmern jedoch in Aussicht das
öffentliche Urteil im Strafverfahren an alle Dojoleiter zu verschicken.
Im späteren Verlauf der Versammlung wurden Irmi Borgs und Sandra Aichner zu
"Prozessbeobachtern des BKB" ernannt. Sie sollen den Prozess verfolgen und den
Mitgliedern davon berichten.
Danach folgten diskussionsreiche und teilweise emotionsgeladenen Themen,
Anträge und Abstimmungen.
Technischer Ausschuß
Zukünftig werden nun alle Positionen, nicht mehr wie bisher vereinzelt durch den
TA berufen, sondern höchstens bestätigt und vom Verbandstag gewählt.
Ausgenommen ist hier z.B. der/die Frauenreferent/in und der/die
Jugendreferent/in. Abgestimmt wurde, dass der Redakteur des Magazins des
Bayerischen Karate Bundes wie bisher schon zwar Sitz im TA, jedoch kein
Stimmrecht erhält.
In Sachen Informationspolitik wurde vom TA am Tag zuvor beschlossen, dass
nun, die gefertigten TA Protokolle, bei der Geschäftsstelle Frau Spieleder, von
jedem interessierten Vereinsleiter angefordert werden können.
Ehrungen
Mit der nun etwas entspannten Stimmung, stand ein angenehmer Tagespunkt auf
dem Programm: Ehrungen für verdiente Mitglieder, Dojoleiter oder Funktionäre.
- Heiner Gomeier - Ehrennadel in Gold
- Peter Gomeier - Ehrennadel in Silber mit Gold
- Helmut Müller - Ehrennadel in Silber mit Gold
- Lothar Kreutner - Ehrennadel in Silber
- Alois Bachl - Ehrennadel in Silber
- Helmut Waas - Ehrennadel in Silber
- Josef Martetschläger - Ehrennadel in Silber
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Lothar Kreutner erhält die Ehrennadel in Silber des BKB aus den Händen des
kommisarischen Präsidenten Wolfgang Weigert.
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Foto: Melanie Müller
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Deligiertensystem
Zu großer Unstimmigkeiten kam es bei dem Thema "Delegiertensystem". Roland
Lowinger wollte hier seinen Antrag auf die heutige Abstimmung zurückziehen
bzw. verschieben, da auf Grund der eingetretenen Vorkommnisse um Albert
Schindler, im Verband und Bezirken nicht genügend beigetragen werden konnte,
um dieses System positiv darzustellen. Die Mehrheit bestand hier jedoch darauf,
die Abstimmung auf einer evtl. Einführung des Systems durchzuführen und
entschied auch hier mit einem eindeutigen "Nein" die Nichteinführung des
Delegiertensytems.
Stilrichtungen
Eine tragbare Lösung wurde für die Vertretung der kleinen Stilrichtungen"
gefunden, die künftig einen Interessenvertreter wählen.
Haushalt
Eine zu erwartende Diskussion entfachte in Sachen Haushalt. Durch die
Rückzahlungen in Sachen WM mussten einige Einsparungen vorgenommen
werden. Wie bereits im Bericht zum TA erwähnt wurden hier als erstes an den TA
Pauschalen gestrafft. Jeder Ressortleiter, der eine TA Pauschale erhält, wurde um
1/3 gekürzt. Diverse Kürzungen erstreckten sich in weiteren Haushaltsposten.
Der letztendliche Haushalt wurde von der Versammlung nicht verabschiedet
sondern abgelehnt. Somit besteht im Moment ein sog. "Nothaushalt". Peter
Förster ist aber weiterhin befugt, Überweisungen zu tätigen, weil sonst der BKB
Handlungsunfähig gewesen wäre.
Anträge
Nachdem der Haushalt somit mehr oder weniger geklärt wurde, kam der letzte
Teil des anstrengenden Verbandstages: Die Anträge einzelner Vereinsleiter.
Da nun die Satzung in Sachen neuer Stilrichtungen bereits geklärt wurde, wurde
der Antrag auf die Anerkennung der Stilrichtung "Shotokan Fudoshin-Ryu" im
BKB der kleinen Stile mit 137-Ja Stimmen (94 Nein / 75 Enthaltungen)
angenommen.
Das Anliegen von Vereinsleiter Werner Beck vom Dojo Gänswies, dass am
Verbandstag die Stimmverteilung nicht mehr pro Mitgliederzahl, sondern 1
Stimme pro Verein zählt, wurde mehrheitlich abgelehnt. Überraschender Weise
sind auch die Anträge auf Emails Rundschreiben oder ein Internetforum zum
besseren Kommunizieren und Informationsaustausch von der Mehrheit nicht
gewünscht. Es gibt jedoch von Ingo Averdunk einen Emails Newsletter. Jeder der
Interesse hat und sich auf www.karate-online.de unter "Newsletter" einträgt,
erhält diesen auch. Der Wunsch zu einer Entlastung des Breitensports, auf Kosten
des Leistungssports wurde abgelehnt.
Überraschenderweise wurde der Antrag von Dr. Frank Hörner vom Dojo
Münchberg, in Bezug auf Haushaltsplanung und Bezirksförderung angenommen.
Somit werden die Gelder des BKB Haushalts in Zukunft mit 70% direkt dem
Sportbetrieb zugeführt. Der Antrag auf Satzungsänderung, dass der zukünftige
Präsident sich lediglich dem BKB widmen soll und daher keine anderen
Tätigkeiten, in Bezug auf Bundesebene oder Interessens-gruppierungen wie
Kampfrichter ausüben darf, wurde von der Versammlung abgelehnt.
Irmgard Borgs (TSV Erding) stellte einen Antrag auf Satzungsänderung in Bezug
auf die 4-Wochen-Regelung einer anstehenden Wahl, der zwar knapp ausging,
aber die 2/3 Mehrheit nicht überschritt. Auch ein Aufsichtsrat war mit knapper
Mehrheit (87-JA / 106-Nein / 25-Enthaltungen) nicht erwünscht.
Die nachfolgenden Anträge und Misstrauensanträge erreichten entweder nicht die
erforderliche Mehrheit oder wurden zurückgezogen.
BKB Handbuch
Als letzter Punkt stand die Erörterung des neuen "BKB Handbuch" in der
Onlineversion an. Claus Peter Lippert beschrieb kurz die Funktionen und Inhalte
des recht umfangreichen Onlinemediums, dass für Übungsleiter und Trainer
angedacht ist. Zur Unterstützung werden hier, in einem passwort-geschützem
Bereich, die Arbeiten von Übungsleiterlehrgängen (nach Absprache mit den
Verfassern), Satzungen, Ordnungen und vieles mehr zum nachschlagen
angeboten. Unterstützt wird er hier durch Webmaster Ingo Averdunk, der
größtenteils für die praktische Umsetzung zuständig ist.
Nach fast sieben Stunden ging dieser bislang längste und emotionsgeladenste
Verbandstag zu Ende, mit der Hoffnung der noch verbliebenen Teilnehmer, das
es der neuen Führung geling, den BKB wieder in ruhigere Gewässer zu steuern.
Melanie Müller,
Medienreferentin im BKB
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Ingo @verdunk
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