15.September 2002 / ia

Herbert Perchtold als Landeskadertrainer verabschiedet


Herbert Perchtold (re) wird von Leistungssportreferent Fritz Oblinger verabschiedet.

München - Herbert Perchtold, langjähriger Trainer des Kata-Landeskaders des Bayerischen Karate Bundes, tritt aus familiären Gründen zurück. Leicht fiel es Fritz Oblinger, Referent für Leistungssport im Bayerischen Karate Bund nicht, Landestrainer Herbert Perchtold nach langer Trainertätigkeit im Landeskader zu verabschieden. Perchtold hat in dieser Zeit viele Sportler geprägt. Neben den Trainingseinheiten und den Coachings auf regionalen und nationalen Meisterschaften wirkte der ehemalige Europameister als Coach auf vielen internationalen Turnieren, seine Lehrgänge sind stets gut besucht. Im Leistungssport wie auch im Breitensport hat er unverzichtbare Akzente gesetzt, die noch lange auf die Athleten nachwirken werden. Aber nicht nur anderen Sportlern hat er viel mitgegeben und im Leistungsbereich begleitet, auch persönlich hat der Fürstenfeldbrucker eine bemerkenswerte Karriere hinter sich.

Karate hat er 1972 im Alter von 13 Jahren in Fürstenfeldbruck beim TUS begonnen. Über Jahre war Karate für Perchtold die wichtigste Freizeitbeschäftigung. Es folgten viele Erfolge auf bayerischer und nationaler Ebene. 1975 kam die Berufung in die Juniorennationalmannschaft, 1976 die erste Schwarzgurt-Prüfung.

Geprägt wurde Perchtold im Laufe seiner Anfangsjahre durch die Trainer Gerhard Käser, Takashi Nakajima und Klaus Sterba, dem heutigen Bundeskampfrichterreferenten.

Dieser war es dann, der Herbert zum A-Kadertraining mitnahm und ihm den Weg für sein weiteres Karateleben öffnete. Im Kader, das zu diesen Zeiten von Hideo Ochi als Bundestrainer geleitet wurde, erfolgte der Einsatz im Kumite (Freikampf) und der Kata.

Mit Aufstellung des Kata-Teams Herbert Perchtold, Marijan Glad und Toribio Osterkamp als "Dream-Team" erfolgte die Konzentration auf die Kata-Disziplin. Der erste große Erfolg des neuen Teams war der 1. Platz beim Ibusz Cup in Budapest, wo damals Italien noch mit Herrn Fugazza in der Mannschaft geschlagen werden konnte. Es folgte 1982 der 1. Platz bei den Europameisterschaften in Zürich und 1983 in München. Bei der WM in Kairo belegte das Team den vierten Platz.

Das hohe Engagement für Karate in dieser Zeit brachten aber auch mit sich, daß Herbert Perchtold in Ausbildung und Beruf zurücksteckte, eine Entscheidung, die er bis heute nicht bereut. Neben vielen Auftritten bei internationalen Turnieren bleiben die Reisen nach Südamerika, Südafrika und Japan, die den Horizont erweiterten und Perchtold persönlich in den 13 Jahren Nationalkaderzugehörigkeit prägten.

Mit der sportlichen Laufbahn ging die Trainertätigkeit einher. Diese wurde eine Art Gewohnheit für ihn, ohne könnte er nach eigenen Angaben nicht mehr. Bereits mit 16 Jahren wurde man damals in Fürstenfeldbruck als Trainer eingesetzt. In der Kaderzeit wurde Herbert Perchtold als Lehrgangsleiter eingeladen, was dem Bundestrainer nicht sonderlich recht war, weil dieser der Ansicht war, seine Athleten sollten lieber trainieren. Im Jahr 1984 wechselte Herbert Perchtold als Trainer vom TUS Fürstenfeldbruck zum USC München, wo er auch seine spätere Frau Ute (übrigens auch Schwarzgurt und nun Dojoleiterin des USC) kennenlernte. Seit dieser Zeit ist er der dortige Haupttrainer und verantwortlich für über 300 Karateka.

Seiner Überzeugung, dass man nie ganz zufrieden sein darf, wenn weiterkommen will, ist er bis dato treu geblieben. Mit einer bestandenen Prüfung zum 4. Dan im November letzten Jahres zeigte er, dass seine Leistung nicht nachgelassen hat und beständig an sich weiterarbeitet. Fritz Oblinger wünschte in seiner Abschiedrede Herbert Perchtold als Freund und im Namen des Landeskaders und des BKB weiter viel Glück, Spass und Freude am Karate und dankte ihm herzlich für die geleistete Arbeit.

Michael Schölz,
Ute Perchtold

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Ingo @verdunk
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